2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der VfL Sindorf musste sich den Sportfreunden deutlich geschlagen geben.
Der VfL Sindorf musste sich den Sportfreunden deutlich geschlagen geben. – Foto: Elmar Cüpper

VfL Sindorf verzweifelt am überragenden Alawie

Der VfL Sindorf musste die nächste deutliche Niederlage einstecken. Besonders einen Spieler bekamen die Hausherren schlichtweg nicht unter Kontrolle

Der VfL Sindorf hat nach der deutlichen 0:6-Abreibung gegen den SV Eilendorf aus der Vorwoche die nächste klare Niederlage erlitten. Bei der 1:5-Klatsche gegen die Sportfreunde Düren begann der VfL schwungvoll und ging auch früh in Führung, doch konnte die Offensivqualitäten der Sportfreunde nur anfangs im Zaum halten. Flügelspieler Ali Alawie überragte mit vier Torbeteiligungen und einer beinahe makellosen Vorstellung. In der Landesliga, Staffel 2, trägt Sindorf damit auch die rote Laterne bis zum nächsten Spieltag

Frühe Führung währt nur kurz

Den Spielbeginn hätte sich der VfL Sindorf wohl kaum besser ausmalen können. Winter-Neuzugang Raban Laux zog schwungvoll in Richtung Sechzehner und wurde von der Defensivreihe der Sportfreunde regelwidrig gelegt – ein folgerichtiger Elfmeter. Jonas Flatten ließ sich nicht zweimal bitten und verlud Keeper Philipp Müller zum frühen Führungstreffer (4.). Die Sindorfer hatten in dieser Phase die Partie unter Kontrolle. Die Gastgeber ließen die Sportfreunde in ihren Offensivbemühungen nur kaum über die erste Kette vordringen. Es brauchte einen Ballverlust im Aufbauspiel der Sindorfer, um den Bann auf Seiten der Dürener zu brechen. Durch die folgende Unordnung im Mittelfeld trieb der agile Mustapha Chahrour die Kugel in Richtung Gefahrenzone und steckte punktgenau in den Lauf von Alawie, der Torhüter Philipp Herrmann mustergültig umkurvte und zum Ausgleich einschob (15.).

"Wir haben genau die Fehler gemacht, die wir vor dem Spiel angesprochen haben. Dass wir den Sportfreunden nicht die Möglichkeit zu Umschaltsituationen geben können, weil sie da auch über gutes Tempo verfügen, insbesondere mit Ali Alawie. Das hat uns in der ersten Halbzeit das Genick gebrochen", schilderte VfL-Trainer Luca Lausberg.

Immer wieder Alawie

Alawie, als ehemaliger Schützling Lausbergs in der U17 des 1. FC Düren, war seinem ehemaligen Trainer an diesem Sonntagnachmittag der sprichwörtliche Dorn im Auge. Es war auch kurz nach dem Ausgleichstreffer erneut Alawie, der eine Hereingabe von Semih Öpöz über die Linie zur Führung für die Sportfreunde drückte (18.). Die Dürener suchten in der Folge auch vermehrt ihr Heil in langen Bällen aus der Viererkette auf – natürlich – Alawie. Nach einem erneuten hohen Ballverlust der Sindorfer wurde der Außenstürmer wieder mit einem Steilpass in Szene gesetzt und der 21-Jährige zeigte auch seine Übersicht und fand mit einer flachen Hereingabe Hagen Blohm am langen Pfosten, der problemlos auf 3:1 erhöhte (39.).

Nach einer technisch anspruchsvollen Hereingabe von Laux hatte daraufhin auch Stürmer Patrick Bonsch die Chance auf den Anschluss, doch traf mit seinem Abschluss die Unterkante der Latte, die Kugel fiel jedoch nur auf und nicht hinter die Torlinie (41.).

Die nominellen Außenseiter aus Sindorf wurden bis dahin keinesfalls spielerisch zerlegt, doch zogen ein ums andere Mal bei der individuellen Qualität Alawies den Kürzeren. Einen Pfeil hatte dieser auch noch im Köcher: Kurz nach Wiederbeginn reagierte der Außenspieler nach einem Abpraller am schnellsten, kontrollierte die Kugel und spitzelte diese weiter auf Xhelal Kurtaliqi, der zentral aus knapp sieben Metern den Ball wuchtig unter die Latte zimmerte (50.).

Mit diesem Tor war auch die Luft aus dem Spiel größtenteils heraus. Die Sportfreunde nahmen das Tempo aus der Partie und den Sindorfern sah man die Enttäuschung über den Spielverlauf an.

Abstiegskampf als Mentalitätsfrage

"Der Glaube ist dann nicht mehr da, wenn du 4:1, 5:1 hinten liegst, aber ich denke schon, dass es enorm wichtig ist, zumindest ein Stück weit Ordnung zu behalten", erklärte Lausberg. "Es ist uns nicht immer gelungen, es hätte aber noch richtig böse enden können, wenn wir komplett außer Ordnung gespielt hätten."

Das Stichwort "Körpersprache" wurde in der Folge auch mehrfach von der Trainerbank des VfL hereingerufen.

In Sindorf muss man sich seit dieser Saison daher auch akut mit dem Abstiegskampf auseinandersetzen. Eine Situation, die der Verein aus den letzten Jahren überhaupt nicht gewohnt ist. In der Saison 2010/11 spielte der VfL noch in der Kreisliga B, seitdem durchlebte der Verein fast nur sportliche Erfolge: "Es ging eigentlich nur bergauf. Jetzt sind auch viele Spieler dabei, die diesen Weg mitgegangen sind. Diese Situation mit dem Abstiegskampf kennen die Jungs größtenteils gar nicht", merkte Lausberg an.

Am nächsten Spieltag steht den Sindorfern auch schon der nächste Brocken im Weg. Gegen den SV Kurdistan Düren wird der VfL versuchen, das Ruder herumzureißen.

>>> Hier geht es zur Tabelle der Landesliga, Staffel 2

Aufrufe: 026.2.2024, 08:00 Uhr
Markus BeckerAutor