2024-12-06T12:23:09.689Z

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Auch in schweren Zeiten kann der VfL Simmertal auf seine Fans setzen. Der Bezirksligist hat in dieser Saison schon elf Spiele unentschieden gespielt.
Auch in schweren Zeiten kann der VfL Simmertal auf seine Fans setzen. Der Bezirksligist hat in dieser Saison schon elf Spiele unentschieden gespielt. – Foto: Gregor Wurdel - Archiv

VfL Simmertal bereits mit elf Unentschieden: "Es ist wie verhext"

Verrückte Remis-Quote beim Landesliga-Absteiger +++ Sonntag Nachholspiel und Kellerduell gegen Baumholder II +++ Gute Wintervorbereitung soll als Grundlage für Rückrunde dienen

Simmertal. Im vergangenen Spiel drehte der VfL Simmertal ein 0:2 zur Halbzeit in ein 2:2 gegen Mörschied. Ein Unentschieden ist für den Bezirksligisten in dieser Saison wahrlich nichts Neues. Denn in 17 Partien in der aktuellen Saison haben die Simmertaler erstaunliche elf mal unentschieden gespielt, so oft wie keine andere Mannschaft. Trotz der nur fünf Niederlagen steht der VfL auf dem drittletzten Tabellenplatz mit 14 Punkten. Dem Absteiger aus der Landesliga West droht somit der erneute Abstieg. Dazu gab es einen Wechsel auf der Trainerposition: Ricardo Ridder hat vor einer Woche zusammen mit Philipp Giegerich das Amt von Benedikt Bernd übernommen.

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2:2 nach 0:2: Eigentlich ein Punkt, mit dem die Simmertaler zufrieden sein können. Dennoch war es wieder einmal ein weiteres Unentschieden, schon das Elfte diese Saison. "Es war nicht das erste Mal in dieser Saison, dass wir zwei Gesichter im selben Spiel gezeigt haben. Nach einem 0:2 zur Halbzeit nehmen wir den Punkt natürlich gerne mit, den wir uns angesichts der guten zweiten Hälfte und unserer Moral auch verdient haben", sagte Abteilungsleiter Timo Heinrich.

Nach einer schlechten ersten Halbzeit hatte Mörschied zur Pause 2:0 durch einen Doppelpack von David Klos geführt. Nach dem Seitenwechsel steigerten die Gastgeber aber ihre Leistung deutlich und konnten innerhalb von zwei Minuten ausgleichen. Doppelter Torschütze war Ricardo Ridder in den Minuten 53 und 54.

Heinrich: "Macht auch mental etwas mit der Mannschaft"

"Mit solchen Unentschieden sind wir zufrieden, doch es gab in den letzten Monaten viele Spiele, in denen wir in der Schlussphase des Spiels noch den Ausgleichstreffer kassiert haben. Wenn so etwas öfter vorkommt, wie in unserem Fall, macht das auch mental etwas mit einer Mannschaft", sagt Abteilungsleiter Heinrich.

"Ich kann auch nicht sagen, warum wir so oft Unentschieden spielen, es ist wie verhext, so ist eben der Fußball. Nur Unentschieden bringen einen auch nicht voran, wie man bei uns sieht", hadert Heinrich mit dem bisherigen Saisonverlauf. Der VfL hat mit nur fünf Niederlagen aus 17 Spielen die fünftwenigsten in der ganzen Liga kassiert und ist trotzdem auf dem drittletzten Platz. Das liegt daran, dass die Simmertaler bis dato nur ein Ligaspiel gewinnen konnten und der Rest alles Unentschieden waren. Zum Vergleich: Der Tabellendritte TSG Planig hat ebenfalls fünf mal verloren, aber schon 21 Zähler mehr auf dem Konto.

Heinrich: "Spielen wie zwei verschiedene Mannschaften"

Heinrich ergänzt: "Unser Problem ist die Konstanz. Wir spielen im selben Spiel teilweise wie zwei verschiedene Mannschaften, da ist es natürlich schwer drei Punkte über die Ziellinie zu bringen. Entweder starten wir schlecht in die Spiele rein und kassieren frühe Gegentore, wie gegen Bockenau, wo es nach fünf Minuten 0:2 stand, oder wir brechen zum Ende hin ein, wie gegen Pfaffen-Schwabenheim. Es ist wie verhext."

Abgänge von Leistungsträgern wiegen (zu) schwer

Dass die Simmertaler auch in der neuen Bezirksliga nicht wirklich in Tritt kommen, könnte auch an einigen Abgängen liegen, die den Verein vor der Runde verlassen haben. Im Sommer hat der Absteiger aus der Landesliga West mehrere Leistungsträger verloren: "Spieler wie Tim Reidenbach, Marcel Müller, Martin Übel und Ricardo Schönheim fehlen uns natürlich, solche Kaliber kannst du nicht so leicht ersetzen. Dazu kamen Verletzungen von meinem Sohn Silas Heinrich und unserem Co-Trainer Ufuk Aliakar, was dazu geführt hat, dass wir mit vielen Jungs aus unserer zweiten Mannschaft aufstocken mussten", erläuterte Heinrich.

Am kommenden Sonntag reist der VfL zum Tabellenletzten nach Baumholder. Dort wollen die Simmertaler im direkten Kellerduell gegen den VfR die Punkte 15,16 und 17 holen und den Abstand auf den Tabellenletzten bis auf sieben Zähler vergrößern. Simmertal wartet seit elf Ligaspielen auf den zweiten Sieg, Baumholder II ist seit drei Ligaspielen sieglos.

Heinrich: "Ein Erfolgserlebnis vor der Winterpause wäre natürlich überragend, um die Moral für die Vorbereitung hochzuhalten. Die Mannschaft könnte einen Sieg gut gebrauchen. In der Winterpause wollen wir uns bestmöglich für die restlichen Spiele vorbereiten, sowohl spielerisch, als auch auf menschlicher Ebene. Der Trainerposition ist ein weiteres Thema: Vielleicht holen wir uns einen neuen Trainer, es ist aber auch eine Option mit Ricardo Ridder, der unter Benedikt Bernd schon Co-Trainer war, den Rest der Saison zu bestreiten. Der Klassenerhalt ist das klare Ziel."

Aufrufe: 027.11.2024, 18:00 Uhr
Luka KolakAutor