2024-05-10T08:19:16.237Z

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Merxheims Ü50-Fußballer haben sich schon auf dem neuen Pokal verewigt. Am Titel beteiligt waren Norbert Jung, Timo Engelmann, Armin Schelliga, Oliver Wilhelm, Jörg Bautz, Jochen Kaufmann, Bernd Keller, Peter Kessel, Ralf Maiwald und Jörg Maiwald	Foto: Heidi Sturm
Merxheims Ü50-Fußballer haben sich schon auf dem neuen Pokal verewigt. Am Titel beteiligt waren Norbert Jung, Timo Engelmann, Armin Schelliga, Oliver Wilhelm, Jörg Bautz, Jochen Kaufmann, Bernd Keller, Peter Kessel, Ralf Maiwald und Jörg Maiwald Foto: Heidi Sturm

Nur noch ein Trio übrig

Zwei Mannschaften kommen nicht zur Ü50-Meisterschaft +++ Merxheim gewinnt souverän den Pokal

RÜDESHEIM. Man könnte sagen, dass Werner Ehle bei der Siegerehrung des FC Merxheim als Fußballmeister der Ü50 mit gespaltener Persönlichkeit gesprochen hat. Als AH-Spielleiter war er natürlich froh, dass der Meisterschaftsreigen wieder losgeht und dass es einen torreichen Auftakt mit sechs Toren pro Partie gegeben hatte.

Als „Wilde 13“ erwiesen sich dabei die Merxheimer, die bei jeweils nur einem Gegentor acht Mal gegen die Lokalmatadoren des VfL Rüdesheim und fünf Mal gegen Weinsheim trafen. Damit sicherten sie sich den nagelneuen Siegerpokal, nachdem sie zuletzt den Vorgänger nach dreimaligem Gewinn behalten durften. Die Titelsammler im AH-Bereich frotzelten schon augenzwinkernd, dass sie am besten gleich drei Schilder mit ihrem Vereinsnamen an die neue Trophäe anbringen. Vizemeister wurde Weinsheim durch sein 3:0 gegen Rüdesheim im Auftaktspiel.

Als Abteilungsleiter des gastgebenden VfL Rüdesheim musste Ehle allerdings seiner Verärgerung Luft machen. Von den gemeldeten vier Gästemannschaften war gerade die Hälfte gekommen. Die Waldlaubersheimer hatten kurzfristig am Donnerstag abgesagt, die Simmertaler kamen nicht. Die Absage am Mittwoch sei aufgrund digitaler Probleme nicht heraus gegangen, hieß es auf Nachfrage. „Für uns als Veranstalter ist das natürlich ärgerlich“; dachte Ehle an die Arbeit der Ehrenamtlichen, die sich beim Aufbau entsprechend gerichtet hatten. Zudem habe der Verein bei 30 oder 40 Leute weniger natürlich auch Einnahmeverluste gehabt. Ob er dies geltend machen wird, will sich Ehle noch überlegen.

Letztlich hatte man aus der Situation noch das Beste gemacht. Weil die Teams bei der Hitze keine Doppelrunde wollten, hatte man nur drei Spiele jeder gegen jeden ausgetragen, diese aber jeweils 5 Minuten länger. Freuen über die Absagen konnte sich der Schiedsrichter: Der bekam einen der Gutscheine, die für eine der nicht angereisten Mannschaften vorgesehen waren. Angesichts der Urkunde mit dem dritten Platz hatte der Abteilungsleiter doch noch einen Grund zur Freude über das kleine Teilnehmerfeld: „Die wird im Klubheim aufgehängt und in ein paar Jahren weiß keiner mehr, dass nur drei Mannschaften teilgenommen hatten.“

Neidischer Blick in die anderen Kreise

Auch wenn es letztlich wegen der ärgerlichen Absagen nur ein kleiner Wettbewerb war und auch schon vor Corona öfter Teams zurückgezogen hätten, sieht Ehle immer noch einen sportlichen Wert der AH-Meisterschaften. Immerhin habe man alle Altersklassen besetzt, was längst nicht überall möglich sei. Man habe mit Sommerloch sogar eine Ü60-Mannschaft, die als „kampfloser Meister“ zeitgleich bei den Südwestmannschaften angetreten war. Bei der Ü40 habe man sogar aufgestockt und biete neben Kleinfeld auch eine Meisterschaft auf Großfeld an.

Bei der Ü32 laufe „alles normal“. Ein bisschen neidisch blickt er aber auf die anderen Kreise, in denen die jüngeren AH-Klassem sogar einen Ligabetrieb haben. Dabei kann er nicht verstehen, warum die örtlichen Teams nur auf Freundschaftsspiele setzten. Da er in der Pokalmodus-Runde kleine Spieltermine vorgebe, sondern nur, bis wann gespielt sein müsse, könnten die Teams doch statt Freundschaftsspielen auch AH-Meisterschaftsspiele ausmachen. Manche Alten Herren spielten aber offenbar lieber noch in der aktiven Runde, etwa die Weinsheimer, die auch mit über 50 noch dritten Mannschaft am Ball sind.

Etwas skeptisch sieht Ehle die Ü70-Meisterschaft, die beim Verband im Gespräch sei. „Es gibt in der Region noch etliche Fußballer, die in dem Alter noch richtig fit sind und auch Spaß daran hätten“, hat Ehle schon gleich ein paar Namen im Sinn. Nur aus eigenen Reihen könne aber natürlich keiner ein Team stellen. Das funktioniere nur, wenn ein Verein das Heft in die Hand nehme und ähnlich wie bei den Sommerlochern die ganzen „fitten Siebziger“ aus dem Kreis in einer Mannschaft zusammen bringe.

Aufrufe: 016.5.2022, 08:00 Uhr
Heidi SturmAutor