2024-03-28T15:56:44.387Z

Spielbericht
Denklingens Torhüter Manuel Seifert (im roten Trikot) zeigte auch gegen Haidhausen eine überragende Leistung.
Denklingens Torhüter Manuel Seifert (im roten Trikot) zeigte auch gegen Haidhausen eine überragende Leistung. – Foto: holger wieland

VfL Denklingen feiert Klassenerhalt: „Hab‘ 20 graue Haare mehr“

Remis gegen Aufstiegskandidaten

Der VfL Denklingen machte mit einem seiner „besten Bezirksligaspiele“ gegen Haidhausen den Klassenerhalt perfekt. Sonderlob gab es für Manuel Seifert.

Denklingen – Es gab kein unmoralisches Angebot. Weder aus München noch aus Bad Heilbrunn. Und selbst wenn, hätte sich Markus Ansorge verwehrt. Sein Team vom VfL Denklingen mischt ja selbst als Tabellenzehnter noch aktiv im Aufstiegsrennen der Bezirksliga Süd mit – als Hindernis für beide Mannschaften an den beiden letzten Spieltagen. Wer sich durchsetzt, ist dem VfL egal, man versteht sich mit beiden Klubs blendend.

Die Spielvereinigung aus Haidhausen strauchelte schon einmal beim Versuch, den Relegationsplatz zu festigen. 1:1 (1:0) hieß es am Samstag. In den letzten Minuten verbreitete sich am Platz die Kunde vom Heilbrunner Sieg in Unterpfaffenhofen. Daraufhin stellte die SpVgg ihre Mühen ein. Ein später Siegtreffer der Denklinger hätte sie nämlich auf Rang drei befördert und Bad Heilbrunn die bestmögliche Ausgangslage vor dem finalen Akt beschert. „Keiner ging mehr auf Risiko“, sagte VfL-Coach Ansorge.

VfL Denklingen: „Mit einem unserer besten Spiele“ zum Klassenerhalt

Seine Mannschaft durfte das Ergebnis als Anlass zum Feiern nutzen. Denn das Duell in Unterpfaffenhofen hatte ja auch Auswirkungen auf das Denklinger Wohlbefinden. Dank der Niederlage des SC steht für Denklingen auch rechnerisch der Klassenerhalt fest. Im letzten Heimspiel dieser steinigen Saison flutete Erleichterung den Sportplatz. „Ich hab’ 20 graue Haare mehr, aber damit kann ich leben“, gab Ansorge zu Protokoll. Den letzten Akt der Rettungsmission löste seine Mannschaft bravourös – mit „einem unserer besten Bezirksligaspiele“. Denklingen fand das perfekte Maß aus Taktik und individueller Klasse.

Natürlich muss man wieder Manuel Seifert an erster Stelle aufführen. Ihm gebührt ein sehr hoher Prozentsatz am letztlich ungefährdeten Ligaverbleib. „Da sag’ ich: Wahnsinn. Der war die Saison heuer überragend“, lobte sein Coach. In einer Wahl zum Torwart der Saison würde Seifert um den ersten Platz konkurrieren, mit den Ausnahmekönnern Urban Schaidhauf (Raisting) und David Salcher (Garmisch-Partenkirchen), die schon in Bayernliga und Landesliga gefangen haben. Gegen Haidhausen gelangen Seifert drei Meister-Reflexe nach Schüssen, dazu parierte er einen Elfmeter von Gilbert Diep, der treffsicheren Offensivmaschine des Gegners (22 Tore). Manuel Seifert war aber nur der Posterboy einer perfekt abgestimmten Denklinger Defensive.

Denklingen-Coach Ansorge: „Wir haben den Gegner spielen lassen.“

Bei seiner Scouting-Fahrt nach Murnau vor ein paar Wochen hatte Markus Ansorge die entscheidenden Inspirationen mitgenommen, wie die angriffsmächtigen Haidhauser einzufangen sind. Sein Team fuhr auf Mittelfeldpressing zurück, ging die Gegenspieler erst in der eigenen Hälfte an. So passiv sah man den VfL zwar lange nicht, doch das wirkte. „Wir haben den Gegner spielen lassen, der hatte ganz, ganz viel Ballbesitz“, analysierte der Coach. Denn zu Chancen kamen beide Vereine gleichermaßen, was Anzahl und Qualität betraf. Simon Ried, quasi der Denklinger Diep, knallte einen Versuch aus dem Mittelkreis an die Latte. „Ein typischer Ried“, urteilte Ansorge über die Aktion seines Torjägers. Der legte den Führungstreffer - nach einem perfekt vorgetragenen Konter – von Hannes Rambach mit einem Pass von rechts auf (56.). Die beiden Torjäger sorgten für die Farbstriche in diesem Duell. Haidhausen bekam einen zweiten Strafstoß, diesmal einen berechtigten nach Foulspiel. Wieder trat Diep an, diesmal traf er (79.). Markus Ansorge war nicht geknickt. „Das Ergebnis hat gepasst.“

Aufrufe: 022.5.2023, 08:11 Uhr
Redaktion SchongauAutor