2024-04-25T10:27:22.981Z

Der Spieltag
Fabian Benko, Lukas Kiefer und Bastian Allgaier jubeln über den Heimsieg des SSV Ulm 1846.
Fabian Benko, Lukas Kiefer und Bastian Allgaier jubeln über den Heimsieg des SSV Ulm 1846. – Foto: Michael Schmidt/Eibner-Pressefoto

Spatzen melden sich zurück

Ulm erkämpft sich gegen den VfB Stuttgart II einen 3:2-Sieg zum Saisonabschluss und sorgt sich um Kapitän Johannes Reichert

Es hätte nach dem verpassten Aufstieg ein recht entspannter Nachmittag im Donaustadion werden können, ein Spiel um die so viel zitierte goldene Ananas. Aber der Spielplan der Regionalliga Südwest bescherte dem SSV Ulm 1846 mit dem VfB Stuttgart II einen Gegner, der in einem prestigeträchtigen Duell nichts herschenkte. Zudem schickte der Verband mit Mario Schmidt einen Schiedsrichter nach Ulm, der keine klare Linie hatte und in vielen kniffligen Entscheidungen daneben lag. Auf beiden Seiten. Ruhe brachte er damit nicht in die Begegnung. Im Gegenteil. Die beiden Trainer Thomas Wörle und Frank Fahrenhorst wollten sich nach Schlusspfiff nicht explizit zur Leistung des Unparteiischen äußern, haderten aber mit der einen oder anderen Entscheidung.

Wörle hob viel lieber die Leistung seiner Spatzen hervor. Der 3:2-Sieg zum Saisonabschluss und damit auch die Vizemeisterschaft sei nach einer emotional schwierigen Woche der erhoffte Befreiungsschlag gewesen. Der SSV-Coach meinte: „Dass wir hinten raus mit einer absoluten Willensleistung mit dem Tor belohnt wurden, freut uns brutal. Das ist ein starker Beleg für die Leistung unserer Mannschaft in dieser Saison.“ Die letzten 90 Minuten spiegelten gewissermaßen noch einmal die gesamte Spielzeit im Zeitraffer wider. Mit Verletzungspech, Rückschlägen, aber auch großen Glücksmomenten. Vor knapp 3000 Fans brachte Fabian Benko die Ulmer in Führung (18.), doch die Hausherren mussten schon früh auf ihren Kapitän Johannes Reichert verzichten, der nach 24 Minuten verletzt vom Feld musste. Eine Diagnose steht noch aus. Wörle meinte aber: „Wir hoffen alle, dass er nächste Woche im Pokalfinale wieder spielen kann. Sein Ausfall wäre für uns der Super-Gau.“ Die Unordnung in der Abwehr nach dem erzwungenen Wechsel nutzte die Gäste zum 1:1 (28.) durch Erkan Eybil. Kurz vor der Pause der nächste Niederschlag: Erst ahndete Schiri Schmidt zwei Stuttgarter Foulspiele nicht, dann stieg Philipp Maier im Liegen aus Sicht des Referees zu stark ein und er zeigte dem Ulmer die Rote Karte. Des Volkes Seele kochte. Trotzdem übernahmen die Spatzen auch im zweiten Durchgang das Kommando, bekamen in der 63. Minute einen Elfmeter zugesprochen, den Lukas Kiefer zum 2:1 verwandelte. Fünf Minuten später glich erneut Eyibil wieder aus. In der 88. Minute gab es doch noch das Happy-End für die Ulmer: Nach einem Eckball köpfte Bastian Allgeier das umjubelte Tor zum 3:2. Wörle sagte: „Natürlich sind wir unheimlich froh und stolz, auf das, was wir noch einmal auf den Platz gebracht haben. Ich finde, das Spiel war absolut passend zu der aufregenden Saison.“ Lokalsport NU
Schiedsrichter: Mario Schmidt - Zuschauer: 2965
Tore: 1:0 Fabian Benko (18.), 1:1 Erkan Eyibil (28.), 2:1 Lukas Kiefer (65. Foulelfmeter), 2:2 Erkan Eyibil (70.), 3:2 Bastian Allgeier (89.)
Rot: Philipp Maier (44./SSV Ulm 1846)

Aufrufe: 015.5.2022, 19:46 Uhr
Neu-Ulmer Zeitung / Stephan SchöttlAutor