
Die Frauen-Verbandsliga Württemberg geht mit klaren Fronten an der Spitze und einem bedrohlich dichten Tabellenkeller in die zweite Saisonhälfte. Zwölf von 22 Spieltagen sind absolviert, die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart hat sich früh abgesetzt, dahinter balancieren ambitionierte Verfolger zwischen Aufstiegsfantasien und der Sorge, bei der ersten Schwächephase in die Gefahrenzone zu rutschen.
Kantersiege, Ausrutscher und ein gestauchtes Mittelfeld
Der Herbst begann mit einem Paukenschlag des Spitzenreiters: Ein 5:0 beim TSV Frommern, flankiert vom 6:0 der VfL Sindelfingen Ladies beim SV Musbach und dem 4:0 des 1. FC Donzdorf gegen den TSV Münchingen, setzte früh die Messlatte. Doch die Liga blieb launisch. Bereits am zweiten Spieltag gewann Frommern überraschend 4:0 in Sindelfingen, SG Altheim überrollte Donzdorf mit 5:1, Münchingen startete mit einem 4:2 gegen Musbach.
SV Eutingen arbeitete sich über ein 2:0 gegen Oppenweiler/Sulzbach und ein 2:0 gegen Frommern kontinuierlich nach oben, streute aber einen 0:4-Rückschlag in Jebenhausen ein. Altheim glänzte mit klaren Erfolgen wie dem 5:0 gegen Musbach und dem 5:3 gegen Frommern, die SGM Oppenweiler/Sulzbach sammelte mit knappen 2:1-Siegen in Jebenhausen, gegen Donzdorf und in Derendingen leise, aber konstant Punkte. Hinter dem dominanten VfB hat sich so ein breites Mittelfeld von Eutingen bis Jungingen gebildet, in dem nur wenige Zähler zwischen Platz drei und acht liegen.
VfB Stuttgart II enteilt – Sindelfingen und Eutingen dahinter
An der Tabellenspitze steht der VfB Stuttgart II mit 33 Punkten aus zwölf Spielen nahezu souverän. Elf Siege, nur eine Niederlage, dazu 32:6 Tore – die beste Offensive und mit Abstand stabilste Defensive der Liga. Der Spitzenreiter gewann die Schlüsselduelle: 2:0 in Eutingen, 2:0 in Altheim, 2:0 bei Aufsteiger Frommern, 2:0 in Oppenweiler, dazu Pflichtsiege wie das 5:0 in Frommern, das 4:1 gegen Jebenhausen oder das 4:1 in Musbach. Einzig die 0:1-Heimniederlage gegen die VfL Sindelfingen Ladies trübt die perfekte Bilanz.
Sindelfingen (25 Punkte) ist damit der einzige VfB-Bezwinger, schwankt aber zwischen Glanz und Schatten: klaren Auftritten wie dem 4:0 gegen Musbach, dem 4:1 in Derendingen oder dem 3:1 gegen Altheim stehen empfindliche 0:4-Heimpleiten gegen Frommern und Donzdorf gegenüber. Dahinter lauert der SV Eutingen (22 Punkte, ein Spiel weniger) mit eindrucksvollen Siegen wie dem 7:1 in Musbach und dem 4:1 gegen Jungingen, aber auch Ausrutschern in Donzdorf und Jebenhausen. Oppenweiler/Sulzbach (21 Punkte, ebenfalls ein Spiel weniger) hält sich mit Effizienz im erweiterten Rennen, während Donzdorf, Altheim und Münchingen eher auf den Kampf um die Plätze dahinter blicken.
Heikler Tabellenkeller und ungewisse Fallhöhe
Am unteren Ende ist die Lage ungleich fragiler. Der TV Derendingen wartet als Schlusslicht mit nur zwei Punkten noch auf den ersten Sieg, hat aber mit späten Toren wie beim 3:3 gegen Musbach gezeigt, dass er sich nicht kampflos fügt. Der SV Musbach (4 Punkte) zahlte mit 50 Gegentoren teuer Lehrgeld, sein einziger Sieg datiert aus dem 3:2 gegen Jebenhausen, dazu kommt das 3:3 in Derendingen. TV Jebenhausen (7 Punkte) hält sich dank zweier Überraschungssiege – dem 4:0 gegen Eutingen und dem 4:2 in Derendingen – sowie eines Remis gegen Donzdorf im Rennen, bleibt aber verwundbar. TSV Frommern liegt mit zwölf Zählern zwar vorerst auf sicherem Terrain, ist mit einem wilden Profil aus spektakulären Siegen in Sindelfingen, Musbach und gegen Jebenhausen sowie zahlreichen Niederlagen aber längst nicht aus dem Schneider. Da neben einem Relegationsrang zwei direkte Abstiegsplätze vorgesehen sind und die endgültige Zahl der Absteiger je nach Konstellation in den höheren Ligen noch variieren kann, reicht der Schatten des Tabellenendes tief ins untere Mittelfeld hinein – ein kurzer Negativlauf könnte im Frühjahr reichen, um in den Strudel gezogen zu werden.
