
1. FC Monheim – VfB 03 Hilden. Mitte November noch wähnten sich die Fußballer des VfB Hilden auf einem stabilen Erfolgsweg. 14 Partien waren da in der Oberliga Niederrhein absolviert, und die Hildener kletterten durch den 2:1-Erfolg über die Holzheimer SG auf den vierten Platz. Eine Tabellenregion, in der sich die Mannschaft von Tim Schneider wohlfühlt.
Längst vergessen war in diesem Moment der holprige Start in die Saison. Zwar zog der VfB 03 durch einen hart erkämpften 3:2-Erfolg über den Bezirksligisten Sparta Bilk – aufgrund der vielen Zugänge aus dem Hildener Landesliga-Team quasi eine Art „VfB 03-Filiale“ – in die zweite Runde des Niederrheinpokals ein, doch dann folgten drei Meisterschaftsspiele, die Ernüchterung brachten. Zunächst verlor das Schneider-Team im Duell gegen Ratingen 04/19 seinen Nimbus des im Derby Unbesiegbaren. Die 4:5-Niederlage hinterließ ebenso Spuren wie das 3:3 bei Aufsteiger BW Dingden. Dominik Wasilewski traf fünf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit zur Hildener 3:2-Führung. In fast letzter Sekunde schlugen die Blau-Weißen zurück und retteten durch Mohamed Salman (90+5) noch einen Punkt. Weniger spektakulär war der glatte 0:3-Misserfolg auf eigener Anlage gegen den letztjährigen Vizemeister SpVg Schonnebeck. Mit einem Punkt auf dem Konto belegte der VfB 03 seinerzeit in der Oberliga den drittletzten Platz.
Erst mit dem 4:1-Sieg beim 1. FC Kleve zeigte die Ergebniskurve nach oben. Weitere sieben Mal gingen die Hildener danach in der Oberliga als Gewinner vom Rasen, holten dazu ein Unentschieden und kassierten lediglich drei Niederlagen. Gut fürs Selbstbewusstsein waren außerdem die Pokalerfolge bei den Sportfreunden Niederwenigern und Ratingen 04/19. Vor allem der 2:0-Erfolg und die damit verbundene Revanche beim Erzrivalen 04/19 erhöhte den Motivationsfaktor in der neuformierten Hildener Mannschaft und schürte den Traum vom Finale im Niederrheinpokal. Zwei Niederlagen und drei Siege in der Meisterschaft später folgte jedoch am 19. November das bittere Aus im Viertelfinale. Den entscheidenden Treffer zum 4:3 setzten die Gastgeber erst in der 86. Minute. Am vergangenen Sonntag unterlagen die ambitionierten Hildener in der Oberliga dann auch noch ausgerechnet dem Vorletzten DJK Adler Union Frintrop und verpassten damit den Sprung auf Rang zwei.
„Das war schon sehr enttäuschend – beide Niederlagen schmerzen sehr“, sagt Fabian zur Linden im Rückblick auf die beiden letzten Partien und fügt dann hinzu: „Vor allem in Tönis war ich traurig, denn da war mehr drin. Ich musste nach dem Abpfiff in den Rasen beißen und mir wird immer noch schlecht, wenn ich daran denke. Am Ende des Tages ist das sehr schade, denn wir hätten gewinnen können. Insbesondere nach einem anstrengenden, körperlich betonten Spiel, wo wir alles reingeworfen haben, was ging.“ Der Kapitän des VfB 03 zieht auch nach der Niederlage gegen den Abstiegskandidaten Frintrop ein ernüchterndes Fazit. „Das war zu einfach, wie wir Tore kassiert haben. Wir haben uns schlecht verkauft – das können wir besser machen. Das hat sich im Spiel entwickelt, dass wir einfache Fehler gemacht haben, die dem Gegner gereicht haben. Wir waren mit Ball das ganze Spiel über nicht gut und haben Frintrop dann noch eingeladen, Tore zu schießen“, erklärt er und betont: „Jedes Spiel ist für uns nicht einfach. Wir waren noch nie eine Mannschaft, die einen Gegner großartig dominieren kann. Wir mussten uns immer strecken, und wenn wir das nicht gemacht haben, hat es nicht gereicht. Das tut uns immer wieder weh und ist in der Ursache nicht erklärbar. In der Summe ist es aber schon auffallend, dass es uns in diversen Jahren so passiert.“
Am Sonntag (Anpfiff 15 Uhr, Rheinstadion) wollen die Hildener die Zeiger wieder auf null stellen. „Wir dürfen jetzt kein schönes Spiel erwarten. Wir brauchen die Punkte und sollten deshalb alles in die Waagschale werfen, um sie auch zu holen. Mit einem guten Auftritt können wir die vergangenen Spiele vergessen machen – aber wir haben auch schon gegen Monheim schlecht ausgesehen.“ Dabei trifft der VfB 03 auf einen Kontrahenten, der in der aktuellen Saison bislang eine Berg- und Talfahrt hinlegt. Am zehnten Spieltag stand die Mannschaft von Dennis Ruess sogar auf Rang 16, arbeitete sich in den folgenden Wochen jedoch bis auf den achten Tabellenplatz vor.