Beim Tabellenfünften der Oberliga, dem VfB 03 Hilden, jagt innerhalb einer Woche ein Höhepunkt den nächsten. Nach dem dramatischen Fight im Achtelfinale des Niederrheinpokals gegen Rot-Weiss Essen (0:2) und dem leidenschaftlichen 1:1-Remis in der Liga gegen den Lokalrivalen 1. FC Monheim bestreiten die Schützlinge von VfB-03-Cheftrainer Tim Schneider zum Abschluss der Englischen Woche das Spitzenspiel beim Dritten ETB Schwarz-Weiß Essen (Sonntag, 15 Uhr, Stadion Am Uhlenkrug).
Während sich die Hildener nach vier Siegen in Folge einen Punktverlust erlaubten, mussten die Essener nach einer famosen Rekordserie von sieben Siegen in Serie zuletzt beim Regionalliga-Absteiger SSVg Velbert eine 0:2-Niederlage hinnehmen. Vor dem Verfolgerduell am eflten Spieltag hat es die Schneider-Truppe in der Hand, durch einen Sieg nicht nur am Gegner vorbeizuziehen, sondern angesichts der günstigen Konstellation auch auf Rang zwei zu klettern.
Nach der überaus anstrengenden Woche ließ der erfahrene VfB-Coach seine Jungs am Freitag regenerieren, während ein kleiner Teil mit zuvor weniger Spielminuten intensiv trainierte. „Wir werden wieder gut auf den Gegner vorbereitet sein, wobei uns lediglich seitens der Stadt leider zweimal versagt wurde, auf dem Rasenplatz Am Bandsbusch zu trainieren. Das ist für mich unverständlich, aber wir müssen es akzeptieren“, erklärt der überaus fachkundige Coach, der mit seinem Team im altehrwürdigen Essener Stadion als erste Mannschaft den neu verlegten Rasen einweihen wird (siehe Info-Kasten).
Nach der Niederlage in Velbert möchte der ETB sofort wieder in die Erfolgsspur zurückfinden, wobei die Hausherren insbesondere vor VfB-03-Torjäger Pascal Weber gehörigen Respekt haben. Essens Trainer Damian Apfeld warnt vor einem starken Gegner, den er als Top-Team der Oberliga betrachtet, und betont: „Wir spielen gegen eine sehr kampfstarke Mannschaft, die hervorragend bei Standardsituationen agiert. Für uns wird es wichtig sein, dass wir eine gute Stabilität gegen den Ball finden, gepaart mit Aggressivität.“ Apfeld fordert daher gegen Hilden auch wieder einen besseren Zugriff: „Es hat zuletzt nicht alles funktioniert und wir sind zu viel hinterhergelaufen.“
Schneider wird mit seiner gesunden und hochmotivierten Mischung im Kader dagegenhalten, um als bisher zweitstärkste und ungeschlagene Auswärtstruppe der fünften Liga die Serie fortzusetzen: „Wir werden mit Selbstvertrauen und dem Wissen, was noch besser werden muss, in die wichtige Partie gehen. Natürlich brennen wir darauf, dass wir wieder drei Punkte holen“, äußert er, der hinter die Einsätze von Routinier Peter Schmetz und Luis Ortmann ein Fragezeichen setzt – der zuletzt schmerzlich vermisste Kapitän Fabian Zur Linden steht nach seiner Gelb-Roten Karte wieder zur Verfügung.
Die Gefühlslage nach dem Remis gegen den FCM beschreibt Schneider als enttäuschend: „Nicht wegen der eigenen Leistung, denn die war in Ordnung, aber über den Ertrag daraus. Es darf sich aber ruhig auch mal schlecht anfühlen. Ich für meinen Teil ziehe aus derartigen Momenten immer sehr viel Energie und Motivation, um es beim nächsten Mal besser zu machen“, betont der Trainer, dem die Einweihung des neuen Rasens Spaß bereitet.
Den Essener Traditionsverein betrachtet er als eine hochkarätig besetzte Truppe und gleichwertigen Gegner: „Deshalb rechne ich mit einem 50:50-Spiel und denke, dass derjenige gewinnt, dem weniger Fehler unterlaufen und trotz der Englischen Woche mehr Leidenschaft auf den Platz bringt“, so Schneider, der einen Matchplan für alle Fälle entworfen hat. Jetzt gilt ist es für den VfB, nach der Niederlage gegen RWE den ETB zu bezwingen.