
VfB 03 Hilden – SC St. Tönis. Es ist gerade einmal drei Wochen her, dass sich die beiden Oberliga-Rivalen gegenüber standen. Damals allerdings auf dem Naturrasen der Jahn-Sportanlage in Tönisvorst. Und es ging um höhere Ziele – den Einzug ins Halbfinale des Niederrheinpokals, die Chance auf ein Endspiel gegen einen attraktiven höherklassigen Konkurrenten und den Traum von der möglichen Teilnahme am DFB-Pokal. Ein Traum, der für die Fußballer des VfB 03 jäh zerplatzte, denn letztlich behielt St. Tönis mit 4:3 die Oberhand und jubelte danach bis zum Morgengrauen, während sich die Hildener enttäuscht auf die Heimfahrt machten.
Eine Niederlage, die bei der Mannschaft von Tim Schneider Spuren hinterließ. Die Enttäuschung kannte keine Grenzen, als in der Meisterschaft nur elf Tage später die nächste kalte Dusche folgte, denn die VfB 03-Fußballer, bis dahin über Wochen erfolgreich in der Oberliga unterwegs, unterlagen ausgerechnet dem Vorletzten DJK Adler Frintrop mit 0:2 – und das auf eigenem Platz. Das Tal der Tränen scheint mit dem glatten 4:0-Erfolg beim 1. FC Monheim durchschritten, zumindest aber tankten die Hildener wieder etwas Selbstbewusstsein. Das ist aber auch dringend vonnöten, um wenigstens im Liga-Vergleich gegen St. Tönis zu bestehen.
Die Vorzeichen haben sich diesmal etwas verändert. Statt an einem Mittwoch erfolgt der Anpfiff diesmal freitags um 19.30 Uhr. Und das Leder rollt über den Kunstrasen an der Hoffeldstraße. Bleibt abzuwarten, ob die Hildener ihren Heimvorteil nun wenigstens in Punkte ummünzen können. Ein Sieg ist sogar doppelt wichtig, denn am Samstag steigt die große Weihnachtsfeier des VfB 03. „Wir sollten also schauen, dass gute Stimmung herrscht. Es ist immer schöner, einen Tag vorher zu gewinnen“, sagt Maximilian Wagener und lacht. Gleichwohl weiß der erfahrene Mittelfeldspieler um die Schwere der Aufgabe. „Tönis ist gut drauf. Wie im Pokal wird es eine 50:50-Sache. Wir werden alles reinhauen, um Revanche nehmen zu können. Allerdings haben wir nicht den breitesten Kader, aktuell tut uns jeder Verlust weh“, erklärt der Sechser. So fehlt Nils Gatzke nach der roten Karte, die er sich in der Partie in Monheim einhandelte. Und auch der Einsatz von Wagener ist nicht sicher. „Ich habe in dem Spiel ein Ziehen im hinteren Oberschenkel verspürt, mal sehen, ob es reicht. Normalerweise spiele ich gerne freitags, aber jetzt fehlen mir zwei Tage Regeneration.“
Erneut erwartet Max Wagener ein Duell auf Augenhöhe. „Im Pokal hat das Pendel gegen uns ausgeschlagen, jetzt wollen wir den Sieg holen“, stellt er fest und ergänzt mit Blick auf die Tabelle: „Jeder Punktverlust ist bitter und eine Chance, die man verpasst. Mit einem Sieg kann man über Nacht auf Platz zwei klettern, bei einer Niederlage rutscht man wieder ins Mittelfeld ab.“ Ähnlich war die Ausgangssituation vor dem Heimspiel gegen Frintrop – die Hildener Fußballer sind also gewarnt. Zugleich betont Wagener: „Wir haben die Niederlage gegen Frintrop mit dem Sieg über Monheim wieder ausgeglichen, wir sollten also nicht länger hinterhertrauern. Jetzt müssen wir aber aufpassen, dass wir uns gegen St. Tönis nicht wieder vier Gegentore fangen – das ist das Entscheidende.“
Offensiv sind die Gäste in der Meisterschaft mit 40 Treffern ähnlich stark unterwegs wie der VfB 03 (43). „Sie haben viele athletische Spieler, die schnell tief gehen. Das müssen wir unterbinden und diesmal mehr auf der Hut sein. Eigene Chancen werden wir immer wieder bekommen, aber wir müssen schauen, wie wir die Null halten können. Dafür müssen wir das schnelle Umschaltspiel eingrenzen“, erläutert Wagener die Marschroute. Zugleich gesteht der 30-Jährige: „Irgendwie ist das eine Verbundsache. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison, dass wir zu leicht Gegentore bekommen. Immer wieder ist es das gleiche Muster: Individuelle Fehler oder fehlende Zuordnung im Sechszehner.“ Warum funktionierte es beim 1. FC Monheim deutlich besser? „Da hatten wir mehr Wechsel im System und haben das Spiel mit und gegen den Ball variabler gestaltet“, verrät der Mittelfeldmann, der jetzt am Freitagabend im letzten Spiel des Jahres 2024 die gesamte Mannschaft in der Verantwortung sieht.