
VfB 03 Hilden – SC St. Tönis 0:1 (0:0). Die erhoffte Revanche für das Aus im Viertelfinale des Niederrheinpokals blieb den Fußballern des VfB 03 verwehrt. Nicht minder bitter war jetzt aber auch die Niederlage gegen St. Tönis im Oberliga-Alltag. Denn letztlich entschied an diesem Freitagabend ein Sonntagsschuss von Maximilian Pohlig eine Begegnung, in der die Hildener nach der Pause vielleicht die etwas klareren Chancen hatten, die Gäste jedoch im entscheidenden Moment das Glück auf ihrer Seite.
In gut 22 Meter Entfernung zum VfB 03-Kasten traf Pohlig den Ball satt mit dem Spann – und die daraus resultierende Bogenlampe senkte sich unter die Latte ins Tor (83.). Keeper Yannic Lenze streckte sich vergeblich. Den Fehler machte Tim Schneider aber bereits in der Entstehung des Treffers aus. „Wir bekommen die Kette nicht so verschoben, dass es am Ende gar nicht zu dem Schuss kommt – da stimmte die Zuordnung nicht.“ Sein Gegenüber Bekim Kastrati focht das nicht an, vielmehr freute sich der SC-Trainer über den Sieg in einem „sehr aufregenden, zweikampfstarken Spiel“ und stellte fest: „Beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt.“ Zugleich betonte er: „Ich bin sehr zufrieden mit der Mentalität und Leidenschaft, die wir auf den Platz bringen und die uns ausmacht. Letztlich haben wir aber etwas glücklich gewonnen.“
Bereits in den ersten 20 Minuten legten die Kontrahenten ein hohes Tempo vor, ohne sich jedoch die ganz großen Chancen zu erarbeiten. Eine solche verzeichneten die Gäste nach einer halben Stunde, als Mario Knops frei zum Abschluss kam, doch Nick Sangl mit der Fußspitze den Ball noch zur Ecke ins Toraus beförderte. Nach einem langen Abschlag zog Julio Torrens von halbrechts ab – und Lenze parierte (35.).
Ein erster Aufreger in der zweiten Halbzeit war das Kopfballduell zwischen Pascal Weber und Luca Esposito. Beide Fußballer gingen zu Boden, konnten aber nach Behandlung weiterspielen (54.). Dann leitete eine Sangl-Flanke von der rechten Seite eine Top-Möglichkeit der Hildener ein. Emmanuel Yeboah kam am langen Pfosten zum Kopfball, die Kugel ging an die Lattenunterkante – und sprang von da wieder ins Feld zurück (65.). Calli Weber, der wie seine Kollegen ein enormes Laufpensum absolvierte, schoss aus 20 Metern und zentraler Position auf den Gäste-Kasten, Torwart Simon Sell lenkte den Ball soeben über den Querbalken (74.).
Auch in der Folge war viel Bewegung in der Begegnung, allein es fehlte an gefährlichen Strafraumszenen. Wie aus dem Nichts fiel deshalb der Treffer von Pohlig zur Töniser 1:0-Führung. Es folgten wütende Angriffe der Hildener, die aber ohne Ertrag blieben. Nach einer Hereingabe des eingewechselten Azad Sari klärte ein Verteidiger zur Ecke (89.). Den Eckball von Phil Zimmermann wehrte Keeper Sell mit einer Hand ab. Und die letzte Möglichkeit initiierte Mohamed Cissé nach einem Vorstoß über links mit einem scharfen Zuspiel vor den gegnerischen Kasten. Erneut kam es zu einer Ecke, die aber im Gewühl vor dem Tor letztlich verpuffte.
Entsprechend enttäuscht fiel später die Analyse von Tim Schneider aus. „Dieses Spiel hatte ein Unentschieden verdient – beide Teams haben sich neutralisiert. Wir haben mehr fürs Spiel getan, hatten auch die klareren Chancen. Gerne wären wir mit einem Sieg auf Platz zwei vorgerückt, jetzt aber müssen wir vermutlich auf Rang sechs überwintern“, sagte der VfB 03-Coach.