VfB 03 Hilden – TVD Velbert 3:0 (0:0). Als Publikumsmagnet geht die Oberliga-Partie sicher nicht in die Statistik dieser Saison ein. Lediglich 99 zahlende Zuschauer verfolgten die auf Freitagabend vorgezogene Begegnung der Hildener gegen den Tabellenletzten. Dabei ließen die Fußballer des VfB 03 von Anfang an keinen Zweifel an ihrem Siegeswillen.
Für den verhinderten Chefcoach Hakan Yalcinkaya hatte diesmal Co-Trainer Dennis Wienhusen das Sagen auf der Velberter Bank. Ein Erfolgserlebnis war ihm allerdings nicht vergönnt. „Der VfB hat Vollgas gegeben und den Ball gut laufen lassen“, analysierte der 43-Jährige später und stellte fest: „Die ersten 20 Minuten haben wir gut überstanden, sind dann besser ins Spiel gekommen und haben auch einige Nadelstiche gesetzt.“ Engagement war dem TVD zweifellos nicht abzusprechen, auch wenn der Kampf um den Verbleib in der Oberliga immer schwieriger wird.
Auf der anderen Seite bescheinigte Tim Schneider seiner Truppe: „Wir haben gut begonnen und uns viele Chancen erarbeitet. Ich freue mich über die drei Punkte und ein sehr reifes Spiel.“ Zählbares konnte der VfB 03-Trainer aber erst nach der Pause vermelden, auch wenn sein Team schon in der ersten Halbzeit vielversprechende Situationen hatte. Der Freistoß von Calvin Mockschan (20.) landete jedoch genau in den Armen von TVD-Keeper Soichiro Goto (20.). Und dann schob Dominick Wasilewski nach einem Steilpass von Pascal Weber den Ball knapp am linken Pfosten vorbei (27.). Nach einem Freistoß von Maximilian Wagener prallte Peter Schmetz, der für den gesperrten Fabian zur Linden in die Startelf rückte, im Luftkampf vor dem TVD-Kasten mit dem Torhüter zusammen (41.), wenig später verpasste der Innenverteidiger nur um Zentimeter eine Flanke von Nick Sangl auf den langen Pfosten (45.).
Auch nach dem Wiederanpfiff taten sich die Hildener schwer. So gelang nach Vorarbeit von Sangl die Führung erst im dritten Versuch – die beiden ersten Schüsse wehrte der flinke Goto noch ab, ehe Calvin Mockschan das Werk dann doch zum 1:0 (52.) vollendete. Entsprechend groß war der Jubel im Hildener Lager, der allerdings keine Minute später jäh verstummte, als Joshua Kapanda an der Strafraumgrenze abzog und VfB-Schlussmann Yannic Lenze das Leder nur mit Mühe über den Querbalken beförderte.
Die Platzherren blieben in der Folge hellwach. Mockschan flankte den Ball von der linken Seite auf Pascal Weber, doch der schoss freistehend genau in die Arme des TVD-Torwarts und raufte sich anschließend die Haare (63.) Kurz danach machte es der Hildener Torjäger jedoch besser, als er aus halblinker Position auf 2:0 (66.) erhöhte.
Der eingewechselte Shadrak Dombe leitete mit einem Vorstoß über die linke Außenbahn die endgültige Entscheidung ein. Seinen Rückpass von der Torauslinie verwertete Nils Gatzke, ebenfalls erst in der zweiten Halbzeit auf dem Feld, zum 3:0 (79.). Fast hätte sich auch noch Luis Ortmann in die Torschützenliste eingetragen, doch nach Vorarbeit von Lukas Lier nagelte er die Kugel an den Pfosten (86.).
„Es war das erwartet gefährliche Spiel. Wir wussten, dass der TVD alles reinhaut. Wir mussten ruhig und klar bleiben, das war aber nicht so gegeben. Deshalb musste Peter Schmetz Kopf und Kragen riskieren“, kommentierte Tim Schneider jene Szene nach einer guten halben Stunde, als der 34-Jährige nur auf Kosten einer gelben Karte einen Velberter Angriff an der Straumgrenze stoppte. Für den gelb-rot-gefährdeten Defensivmann kam zur zweiten Hälfte mit Leon Prokshi ein Hildener U19-Spieler zu seinem Oberliga-Debüt. „Er hat mutig auf einer Position gespielt, die er nicht gewohnt ist“, lobte Schneider den Auftritt des Nachwuchsmannes auf der rechten Seite der Abwehrkette, da Nick Sangl in die Zentrale rückte.