2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
Der VfB 03 Hilden will auch mit dezimiertem Personal erfolgrech sein.
Der VfB 03 Hilden will auch mit dezimiertem Personal erfolgrech sein. – Foto: Jens Terhardt

VfB 03 Hilden befindet sich schon im Umbruch

Trainer Tim Schneider setzt verstärkt auf „eine junge Kapelle“. Die soll auch beim abstiegsgefährdeten 1. FC Kleve den Ton angeben.

1. FC Kleve – VfB 03 Hilden. Nach drei Siegen in Folge treten die Fußballer des VfB 03 mit breiter Brust in Kleve an. Zumal sie Auswärtserfolge beim ETB SW Essen und St. Tönis feierten und auf eigenem Platz auch noch den TVD Velbert in die Schranken wiesen. Als Lohn bleiben die Hildener mit zwei Punkten weniger als der Oberliga-Dritte Ratingen 04/19 in Lauerstellung zum Lokalrivalen.

Gleichwohl will Tim Schneider den Blick nicht zu weit nach oben richten. „Wir sind bis jetzt ganz gut damit gefahren, Platz fünf zu festigen und wir müssen schauen, wie wir das weiter hinbekommen“, betont der Chefcoach des VfB 03, zumal sich seine Mannschaft bereits sechs Wochen vor dem Ende der Saison im Umbruch befindet. Denn Schneider setzt verstärkt auf die jungen Spieler im Team, um zu testen, wer sich für ein Oberliga-Engagement in der kommenden Spielzeit empfiehlt.

Hildens Kader dezimiert

Das liegt zum Teil auch am dezimierten Kader. So fällt Linksverteidiger Len Heinson am Sonntag definitiv aus. Eine MRT-Untersuchung soll Klarheit bringen, ob die Verletzung mehr als nur eine Zerrung ist. Zwei Wochen Pause scheinen in jedem Fall gewiss. „Wir werden vielleicht wieder mit der jungen Kapelle antreten“, kündigt Schneider an und führt aus: „Für sie ist es der nächste Schritt gegen eine Mannschaft, die im Abstiegskampf steckt – da geht es mit ganz anderen Bandagen zur Sache. Da ein regionalliga-erfahrener Schiedsrichter angesetzt ist, müssen wir uns auf härtere Zweikämpfe einstellen und sie annehmen.“

Ob dabei Robin Müller mal wieder in der Startformation zum Einsatz kommt oder wie gegen den TVD Velbert erst in der Schlussphase, bleibt abzuwarten. Bereits früh tat der 27-Jährige dem VfB 03 seinen Wechselwunsch kund. Der Rechtsverteidiger verlässst den Klub und schließt sich im Sommer dem Bezirksligisten Sparta Bilk an. Aus beruflichen und privaten Gründen. „Ich schaffe es zeitlich nicht mehr, dreimal die Woche nach Hilden zum Training zu düsen – die eine oder andere Einheit hat zuletzt schon darunter gelitten“, berichtet er und erklärt: „Ich habe mir jetzt einen Verein gesucht, der bei mir um die Ecke liegt, wo ich zu Fuß hingehen kann und maximal zweimal die Woche Training habe.“

Fußball etwas mehr als Hobby nehmen

Nach acht intensiven Oberliga-Jahren in Hilden ist der Wunsch groß, „vielleicht etwas freier zu sein und Fußball auch mal wieder als Hobby zu nehmen“. Ganz ohne Ehrgeiz geht es aber wohl auch bei Sparta Bilk nicht. „Die wollen gerne aufsteigen“, sagt Müller. Nach den Spielen soll es dann aber etwas entspannter zugehen. Dabei ist der Kopfball-Spezialist dann nicht allein, denn auch Patrick Percoco schließt sich den Bilkern an.

„Ich habe mich sehr schwer getan mit der Entscheidung, denn der VfB bedeutet mir alles, aber ich möchte einfach wieder kicken und Spaß dabei haben. In der Oberliga muss man sein Leben darauf fixieren“, erklärt der 32-Jährige und betont: „Mein Körper macht das nicht mehr mit, Fußball so intensiv zu betreiben. Auf der anderen Seite möchte ich auch mal einen anderen Verein kennenlernen, falls ich später mal Trainer werde.“ Ein ernsthafter Karriereschritt? „Auf jeden Fall – das reizt mich schon. Nicht nach ganz oben, aber bis in die Landesliga und eher im Senioren- als im Jugendbereich. Ich habe ja von vielen Trainern gelernt – wie Tim Schneider, Toni Molina oder Marcel Bastians“, erzählt Percoco locker von seinen Zukunftsplänen und freut sich, gemeinsam mit Müller nach Bilk zu gehen. „Uns gibt es nur im Doppelpack“, sagt er lachend und unterstreicht die enge Freundschaft.

Weil Patrick Percoco aktuell in der ersten Mannschaft des VfB 03 nicht zum Zug kommt, läuft er am Sonntag im Landesliga-Team auf. „Schade, dass wir nicht mehr gar so viel spielen dürfen. Ich kann den Tim auch verstehen, aber bevor ich gar nicht mehr spiele, helfe ich der Zweiten und habe dort nochmal etwas Spaß“, erläutert Percoco.

Beide langjährigen VfB 03-Fußballer hoffen, dass sie zumindest im letzten Heimspiel dieser Saison am 26. Mai noch einmal gemeinsam im Oberliga-Team stehen, um sich gebührend von den Fans zu verabschieden. Und drücken bis dahin dem Schneider-Team die Daumen, einen Platz unter den Top-Fünf zu behaupten.

Aufrufe: 027.4.2024, 08:07 Uhr
RP / Birgit SickerAutor