2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der FV Biebrich unterlag Walluf in der Vorsaison mit 0:6 und 0:1. Ist im Derby diesmal mehr drin?
Der FV Biebrich unterlag Walluf in der Vorsaison mit 0:6 und 0:1. Ist im Derby diesmal mehr drin? – Foto: RSCP Photo - Archiv

Verbandsliga-Derby als Kellerduell

Drittletzter contra Viertletzter: SG Walluf empfängt den FV Biebrich unter ungewohnten Vorzeichen

Region. Das Derby der Verbandsliga als Kellerduell: Drittletzter contra Viertletzter heißt es am Sonntag (15 Uhr) im Johannisfeld zwischen der SG Walluf (11 Punkte) und Biebrich 02 (12) – mit solchen Vorzeichen hatten die Beteiligten beider Lager nach gut einem Drittel der Runde sicher nicht gerechnet. Bei bis zu fünf Absteigern wäre ihr Weg in die Gruppenliga vorgezeichnet.

Möglichst schnell 40 Punkte für die Liga-Sicherung einfahren und eventuell den zuletzt erreichten neunten Platz verbessern, das war im Sommer die Wallufer Zielvorgabe, die 02er sprachen mutig gar von einer Position unter den ersten vier. Derzeit sind beide somit weit von ihren Zielen entfernt. Doch wie wollen Wallufer und 02er jetzt den Ansatz zu einer Klettertour nach oben finden?

Wallufer Zwischenbilanz „eines Abstiegskandidaten“

Die Rheingauer, die am 25. September 2022 6:0 gegen die 02er gewonnen hatten, weisen zum derzeitigen Zeitpunkt „die Bilanz eines Abstiegskandidaten auf“, redet Teammanager Timo Sieben, der zusammen mit Daniel Dillitz und Nils Balder auch das Trainergespann bildet, nicht um den heißen Brei herum. Sieben hat in Walluf schon etliche Höhen und Tiefen erlebt, verspürt im Umfeld und bei den Verantwortlichen aber keine Panik: „Das ist ja genau die Stärke der SG, in solchen Situationen ruhig zu bleiben.“ Auch teamintern stimme es absolut, bekräftigt er und weiß um die Vorzeichen des Derbys: „Biebrich strotzt sicher auch nicht vor Selbstvertrauen. Statt Topspiel ist das ein Krisengipfel mit zwei Mannschaften, die sicherlich mehr Potenzial haben.“

Trainingseinheiten auf zwei Stunden ausgedehnt

Die Wallufer hatten ihren Kader von der Qualität und einhergehend in der Breite im Sommer vermeintlich verstärkt. Der erhoffte Positiveffekt für eine relativ sorgenfreie Runde ist aber bislang ausgeblieben. Inzwischen haben die Trainer die wöchentlichen Einheiten auf dem auch vom FSV Oberwalluf genutzten Kunstrasen von anderthalb auf knapp zwei Stunden ausgedehnt. Doch für Timo Sieben zählt in erster Linie die innere Einstellung jedes Einzelnen. Im Moment seien alle verfügbar, entsprechend habe der Konkurrenzkampf angezogen und mach einer finde sich auch mal auf der Bank wieder. „Da müssen jetzt alle Eitelkeiten beiseitegelegt werden. Jeder wird gebraucht. Jeder muss voll fokussiert sein. Fehlen nur zwei, drei Prozent, kann sich das schon auswirken“, sagt Timo Sieben und denkt nach jetzigem Stand nicht an winterliche Zugänge: „Wir sind von den Jungs überzeugt, die wir haben.“

Saridogan sah gegen Breidenbach Hoffnungsvolles

Die 02er hatten auf interne Dissonanzen reagiert, sich von Eduardo Landu Mateus getrennt und Mustafa Yilmaz vorerst ins Kreisoberliga-Team beordert. Doch davon abgesehen ist der Weg zu alter Kompaktheit ein steiniger. Beim 2:2 gegen Breidenbach, das vom Ergebnis her natürlich keinen zufriedengestellt hat, sah 02-Chefcoach Nazir Saridogan Hoffnungsvolles. In der Endphase habe sein Team das 2:1 der Gäste und einen danach vergebenen Elfmeter weggesteckt, sich außerdem im Vergleich zu anderen Spielen mehr Chancen erarbeitet, die es nun kaltschnäuziger zu nutzen gelte.

Meurer und Walter mit Bedacht heranführen

„Auch Walluf hat Qualität nach vorne. Aber auch sie stehen mit dem Rücken zur Wand. Wir werden schon schauen, dieses Spiel zu gewinnen“, erwartet Saridogan, „dass wir uns alle steigern und dass alle an ihre Grenzen gehen.“ Mut macht das Comeback von Defensiv-Center David Meurer nach längerer Verletzungspause. „Seine Präsenz, seine Zweikampf- und Kopfballstärke hilft uns“, sagt der Coach im Wissen, dass Meurer noch Zeit braucht, um wieder richtig reinzukommen. Gleiches gilt für Offensivtalent Elias Walter, der lange ausfiel, sich im ersten Spiel danach erneut verletzte und nun „mit Bedacht“ herangeführt werden soll, wie Saridogan betont. Er sieht den Kader, zu dem auch wieder Nazeem Aboubakari (Blessur im Fußgelenk) stoßen wird, „auf allen Positionen gut besetzt“ und daher ungeachtet von Landu Mateus‘ Ausscheiden und Yilmaz‘ Fehlen keinen zwingenden Handlungsbedarf in der Winterpause.

Aufrufe: 013.10.2023, 15:00 Uhr
Stephan NeumannAutor