2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Der Bretzenheimer Nick Zimmermann sichert sich den Ball kurz vor der Seitenauslinie. 	Foto: Stefan Sämmer/hbz
Der Bretzenheimer Nick Zimmermann sichert sich den Ball kurz vor der Seitenauslinie. Foto: Stefan Sämmer/hbz

Verbandsliga: Bretzenheim verzweifelt vor dem Viktoria-Tor

TSG spielt trotz klarer Überlegenheit nur 0:0 +++ Marienborn siegt +++ Rückschlag für Basara

Mainz. Während die TuS Marienborn ihren Aufwärtstrend bestätigt, müssen die Mainzer Mitstreiter in der Verbandsliga Südwest Punktverluste hinnehmen.

Dieser Text wird euch kostenlos zur Verfügung gestellt von der Allgemeinen Zeitung und Wormser Zeitung.

TSG Bretzenheim – Viktoria Herxheim 0:0. – Diese letzte Ecke hätten die 46er sehr gerne noch gehabt. Nicht zuletzt, weil der für seine Kopfballstärke bekannte Trainer Dennis Steinbrecher ein Jahr nach seinen letzten A-Klasse-Minuten erstmals überhaupt in der Verbandsliga auf dem Feld stand. Gefühlt stand die TSG nur noch Millimeter vor dem erlösenden, hoch verdienten 1:0. Doch der Ball wollte einfach nicht rein.

Lukas Fischer rutscht frei vor dem Tor aus, bleibt liegen, das Gesicht im Kork-Sand-Gemisch vergraben, die Faust auf den Kunstrasen schlagend – und den Ball noch zwischen den Beinen. Gleich drei Schüsse ließen seine Kollegen binnen weniger Sekunden folgen, doch Gäste-Keeper Björn Herzig war unüberwindbar. Abpfiff, verzweifelte Wut. Zweimal stand das Aluminium im Weg (Jakub Koutny/54., Bertin Gelenbevi/59.), locker eine Handvoll Hundertprozentige putzte Herzig weg.

Es war der Tag der Torhüter, auch Marlon Müller holte zwei, drei eigentlich Unhaltbare raus. „Die Null zu halten, ist mein Job“, sagt der 21-Jährige, dem noch am ehesten zum Strahlen zumute war. „Mindestens einen müssen wir vorne schon machen.“ Dass ein solches Spiel 0:0 endet, findet Steinbrechers Chefcoach-Kollege Timo Schmidt „unglaublich“. „Wir haben echt gut gespielt, aber selbst die Geschenke nicht angenommen.“

So bleibt es richtig brenzlig für die Bretzenheimer knapp oberhalb der Abstiegszone. Doch die Leistung gibt Hoffnung. „Die Härte hat in den vergangenen Wochen gefehlt. Die Oster-Pause hat uns gut getan“, sagt Müller, „die Trainingsqualität ist wie ausgewechselt. Wir werden uns zurückkämpfen.“ Wobei es personell eng bleibt. Kurz nach seiner Auswechslung kassierte Kadir Aygurlu wegen eines Verbalvergehens die Rote Karte – und von Schmidt noch einen Einlauf obendrauf.

TSG Bretzenheim: Müller – Padberg, Maaß, Scherer, Hake – McColgan (72. Theobald), Zimmermann (90.+3 Steinbrecher) – Koutny (60. Hosseini), Aygurlu (72. Bott), Fischer – Gelenbevi (87. Neumaier).

TuS Marienborn – TuS Rüssingen 2:0 (0:0). – Lange die Null halten und die zuletzt mit Doppelpacks aufgefallenen Gäste müde spielen, war der Plan von Trainer Ali Cakici. Aber dass die Marienborner so lange zittern müssen, war dann doch nicht einkalkuliert. In Minute 88 krönte Moritz Freisler mit seinem Kopfballtor eine Drangphase der Platzherren und machte das in den Augen seines Coaches überfällige 1:0. Als die akut abstiegsgefährdeten Gäste dann samt Keeper alles nach vorne warfen, ging Antonio Serratore dazwischen und lief zum 2:0 aufs leere Tor durch (90.+4).

Drei Spiele, drei Siege, 8:0 Tore – das Rezept zur Trendwende nach schwachem Start ins neue Fußballjahr wird ersichtlich. „Wir wussten, dass sie müde werden“, sagt Cakici, „hinten raus sind sie richtig eingebrochen. Das wollten wir uns erarbeiten.“ Denn samt starker Bank hatte die heimische TuS am Ende mehr Körner.

TuS Marienborn: Lantzsch – Klüber, Hofmann, Beck, Schrimb (60. Ritz) – Trapp (60. Cinar) – Schwiderski (67. Rieß), Serratore, Sari, Rimoldi – Melament (67. Freisler).

FC Basara Mainz – FSV Offenbach 1:1 (1:1). – Vorzulegen und die Verfolger im Rennen um Rang zwei unter Druck zu setzen, war der Plan des FC Basara. Das klappte nur so semi. „Wir haben zwei Punkte verschenkt“, hält Marco Streker fest. Die erste halbe Stunde bezeichnet der „Diamanten“-Trainer als Abnutzungskampf. Und dabei waren die Pfälzer effizienter. Nach einem Freistoß stellte Jan Löffelmann per Kopf auf 0:1 (17.). Die folgenden 60 Minuten nennt Streker ein „Spiel auf ein Tor“. Haris Beslic schickte Joscha Marzi mit einem langen Ball ins Eins-gegen-Eins mit dem letzten Verteidiger, ein Treffer aus spitzem Winkel folgte (40.).

Effizient wie eine Spitzenmannschaft waren die Mainzer Japaner diesmal nicht. Hastie Abdulrahman, Karim Hadri, Martin Dahlem und noch einmal Marzi tauchten frei vor der Offenbacher Hütte auf. Benjamin Ghatas’ Kopfball in der Schlussminute fischte FSV-Keeper Mika Stabel „sensationell“, wie Streker eingestehen muss. Bei ein, zwei Standards seien die Pfälzer noch gefährlich geworden. Doch der Sieger hätte eigentlich Basara heißen müssen, sagt der Basara-Trainer, dem zurzeit wieder eine ganze Reihe personeller Alternativen fehlen.

FC Basara Mainz: Pohlenz – Dahlem, Ünal, Okuno, Amano – Okuda, Ghatas – Kallo (78. Genc), Beslic, Abdulrahman (67. Hadri) – Marzi.



Aufrufe: 07.4.2024, 20:44 Uhr
Torben SchröderAutor