
Louis Lippcke hat in der Ersten Mannschaft der SpVgg Mauern debütiert – und das ausgerechnet gegen das Team seines Vaters. Der war mächtig stolz auf den Filius.
Mauern/Fraunberg – „Jetzt kann ich in Rente gehen, jetzt habe ich es geschafft.“ Volker Lippcke (50), Spielertrainer des FC Fraunberg, war nach dem Testspiel bei der SpVgg Mauern mächtig stolz. Weniger wegen des 5:5 – das Ergebnis war am Sonntag nebensächlich. Sondern vielmehr auf seinen 18-jährigen Sohn Louis, der in der Ersten Mannschaft der SpVgg sein Debüt feierte.
Louis Lippcke stand beim Kreisklassisten Mauern 90 Minuten auf dem Platz und wusste durch einige starke Aktionen zu überzeugen, was seinen Vater, obwohl auf Gegners Seite, natürlich sehr freute: „Für das erste Spiel bei der Ersten hat er es richtig gut gemacht, und er war auch sehr diszipliniert. Da muss ich Respekt zollen.“
Sein Filius gab nach der Partie zu, dass er schon nervöser gewesen sei als bei jedem anderen Match. Das habe aber eher an seinem Debüt gelegen als am Aufeinandertreffen mit dem eigenen Vater. „Es war schon ein anderes Kaliber als in der A-Jugend. Ich wollte mein Bestes geben und meinen Trainer zufriedenstellen. Der Rest war mir wurscht.“ Der 18-Jährige zeigte sich in der Offensive sehr aktiv und leitete auch zwei Tore mit ein. Klarer Fall: Auf dieser Leistung lässt sich aufbauen.
Zu direkten Duellen zwischen den Lippckes kam es allerdings nicht: Sowohl der Vater als auch der Sohn liefen als Stürmer auf – und Papa Volker machte bereits nach 15 Minuten für einen jüngeren Akteur Platz. Nichtsdestotrotz war es für den Fraunberger Spielertrainer eine große Sache, gemeinsam mit dem Filius auf dem Feld gestanden zu haben.
Letztlich passte es gut, dass die Partie 5:5 endete. „So gibt es keine blöden Sprüche“, meinte Volker lachend und räumte ein, dass er seinen Sohn bei einem Sieg wohl mehr aufgezogen hätte als andersherum. Er gab zu, dass er mehr und mit einem anderen Blick auf Louis geschaut habe – besonders bei brenzligen Zweikämpfen. „Da kann man als Vater nicht aus seiner Haut raus.“
Für den passenden Rahmen sorgten die Zuschauer: Mehr Fans als sonst bei einem Testspiel waren zum letzten Vorbereitungskick der beiden Kreisklassisten gekommen – was sicher auch am Aufeinandertreffen der Lippckes lag. Und über zu wenig Action konnten sich die Besucher angesichts von zehn Toren ebenfalls nicht beschweren. Für Mauern trafen Leonard Filipp (2), Sascha Dörner, Jonas Schneeweis und Elias Hölzl. Hannes Grießer