2024-05-02T16:12:49.858Z

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Winterliche Bedingungen. Die Linien und der Fünfmeterraum auf dem Nebenplatz in Nordhausen waren beräumt. Die Partie wurde von Schiedsrichter Martin Falk allerdings nicht angepfiffen.
Winterliche Bedingungen. Die Linien und der Fünfmeterraum auf dem Nebenplatz in Nordhausen waren beräumt. Die Partie wurde von Schiedsrichter Martin Falk allerdings nicht angepfiffen. – Foto: Thomas Gorlt

Unzufriedenheit auf beiden Seiten

Die Partie zwischen dem FSV Wacker Nordhausen und dem FC Thüringen Weida, die am vergangenen Samstag angesetzt war, wurde abgesagt. Soweit keine Überraschung bei der Witterung. Wie die Sache aber ablief, sorgt für Ärger auf beiden Seiten.

Diese Nummer hat nur Unzufriedene zurückgelassen. Da wären auf der einen Seite die Gäste aus Weida, die ordentlich Kilometer auf der Piste gelassen haben, für ein Spiel, das dann nicht stattfand. Auf der anderen Seite waren die Gastgeber auch alles andere als glücklich darüber, dass Schiedsrichter Martin Falk den Platz nicht freigab und damit als nicht bespielbar erklärte.

Was war passiert? Ein Blick aus dem Fenster genügt, um festzustellen: es ist winterlich. Soweit, so gewöhnlich im Dezember. Dass diese Wetterbedingungen immer wieder mal für eine Welle an Spielausfällen sorgen, dürfte dem geneigten Fußballfreund auch nicht neu sein. Genau so war das Bild auch am vergangenen Wochenende. Land auf, Land ab hagelte es Spielabsagen, egal in welchen Spielklassen. Wenige Spiele wurden allerdings auch durchgeführt (In Thüringen z.B. in Bad Frankenhausen und Mühlhausen). Auch die Verantwortlichen des FSV Wacker Nordhausen wollten am vergangenen Samstag ihre Partie gegen den FC Thüringen Weida durchführen. Dafür beräumte der Verein die Linien und die Fünfmeterräume des Spielfeldes. Das reichte dem angesetzten Schiedsrichter Martin Falk allerdings nicht aus. Nach der Platzbegehung entschied er, die Partie nicht anzupfeifen. Die Verletzungsgefahr war nach seiner Einschätzung zu groß. Damit mussten alle Beteiligten den Fußballsamstag unverrichteter Dinge beenden.

Torsten Klaus, Präsident der gastgebenden Nordhäuser, ärgert sich darüber, dass das Spiel nicht stattfinden konnte, schließlich habe man im Vorfeld des Spiels einiges unternommen, um die Bespielbarkeit abzuklären beziehungsweise bespielbare Bedingungen herzustellen. „Die Wetterbedingungen waren jedem bekannt. Wir haben versucht den Platz so herzurichten, dass er bespielbar ist. Wir hatten auch vereinsinterne Schiedsrichter vor Ort, die den Platz im Vorfeld begutachtet haben“, erzählt Klaus im FuPa-Gespräch. Für ihn hätte man auf dem Untergrund ein Fußballspiel durchführen können. Große Eisflächen hat Torsten Klaus nicht wahrgenommen. „Es ist schade, dass man nicht mehr auf einer kleinen Schneedecke spielen kann. Ich bleibe dabei: der Platz war bespielbar. In der Woche zuvor haben wir in Neustadt/Orla auch auf einem schneebedecktem Platz gespielt“, so der Wacker-Präsident, der mit einer Spur Ironie ergänzt: „Im Winter müssen die Plätze wohl auch noch grün und saftig sein.“ Obendrein ärgert sich Torsten Klaus, dass es ihm nicht gelungen sei, einen zuständigen Vertreter des Verbandes im Vorfeld der Partie zu erreichen und möglicherweise auf diesem Wege eine Platzkommission nach Nordhausen zu bestellen.

350 Kilometer für die Katz

Den Gästen aus Weida hat der Spielausfall ebenfalls ganz und gar nicht geschmeckt, schließlich hatten die sich einmal quer durch den Freistaat auf den Weg gemacht, für das Thüringenliga-Match. „Seit Mitte der Woche standen beide Vereine eng im Austausch. Der sportliche Leiter des FC Thüringen Weida, Christian Gerold, mit dem Nordhäuser Betreuer, Waldemar Rull. Hier wurde immer wieder gesagt, dass gespielt wird. Als FSV Wacker 90 Nordhausen am Freitagabend dann Bilder vom Platz postete, konnten wir uns nicht vorstellen, dass das Spiel stattfinden kann. Diese Vermutung hat sich dann vor Ort bestätigt. Teile des Platzes waren vereist und es lag hoher Schnee auf dem Rasen“, sagt Weidas Präsident Nick Schubert. Schubert, selbst ausgebildeter Schiedsrichter, teilte übrigens die Einschätzung von Referee Martin Falk, dass der Platz in diesem Zustand nicht bespielbar sei. „Grundsätzlich finde ich es ja positiv, wenn bis zum Spieltag alle Register gezogen werden, um die Partie stattfinden zu lassen. Doch hier hätte ich mir vom FSV Wacker Nordhausen ein anderes Vorgehen gewünscht. Die Bilder vom Freitagabend haben uns schon gezeigt, dass auf so einen Platz nicht angepfiffen wird. Deshalb ist es auch verantwortungslos uns bei so einem Wetter durch das gesamte Bundesland zu schicken. Es sind damit ja nicht nur für uns sinnlose Unkosten entstanden, sondern Nordhausen bleibt auch auf den Personal -und Verpflegungskosten sitzen. Nach der Absage habe ich mit dem Staffelleiter Robert Böttcher telefoniert. Wir werden zu Beginn der Woche prüfen, welche Unkosten unser Verein gelten machen kann“, kündigte Nick Schubert bereits am Wochenende an.

Nachspiel

Genau das tat der Vorsitzende des FC Thüringen Weida auch bereits am Montag und beantragte beim Verband nach § 7 der Finanzordnung, dass die Reiseaufwände erstattet werden. Würde dem FC Thüringen Weida in diesem Zusammenhang Recht zugesprochen, dann würde der FSV Wacker Nordhausen zur Kasse gebeten. Dafür müsste dem Gastgeber allerdings nachweisbar sein, dass sie die am Samstag entstandene Situation schuldhaft verursacht haben. Diesen Schwarzen Peter, will man bei Wacker so natürlich nicht an sich nehmen. Zumal auch die Gastgeber für Versorgung, Security usw. einiges an Geld in den Sand gesetzt haben. Möglicherweise muss sich also noch ein Sportgericht mit dieser Angelegenheit befassen.

– Foto: R.Wisse/Wacker NDH

Aufrufe: 04.12.2023, 18:31 Uhr
Felix BöhmAutor