Schlusslicht Eintracht Karlsfeld II hätte Spitzenreiter München 54 um ein Haar bezwungen, muss sich am Ende aber mit dem Remis zufrieden geben.
Schlusslicht gegen Tabellenführer: eine klare Sache. Nicht unbedingt. Der TSV Eintracht Karlsfeld II hatte den als Spitzenreiter der Fußball-Kreisliga 1 angereisten TSV 54 München am Rande einer Niederlage.
TSV Eintracht Karlsfeld II – TSV 54 München 1:1: Die Eintracht-Zweite durfte im Stadion spielen. Das sollte sich als Heimvorteil herauskristalli㈠sieren. „Der Rasen war lang und der Untergrund löchrig. Das kam uns entgegen und ihnen überhaupt nicht”, sagte Eintracht-Coach Fabian Porsch. Karlsfeld stand tief, ließ den technisch starken Gegner kommen und lauerte auf Konter. Während die Münchner ihre spielerische Qualität nicht ausspielen konnten, setzte die Eintracht Nadelstiche.
Einer davon führte zu einem Freistoß. Der Ball segelte in den Strafraum, wo Philip Lorber einlief und zum 1:0 einköpfte (23.). 54 steigerte sich im Anschluss, blieb aber harmlos – mit einer Ausnahme: Weil die Karlsfelder den Schuss aus kurzer Distanz blockten, hielt die knappe Karlsfelder Führung bis zur Pause.
Im zweiten Durchgang setzten die Münchner zunächst auf Diagonalbälle und Flanken. Karlsfeld musste zwei brenzlige Situationen überstehen. Nach zehn Minuten fand die Heimelf aber wieder besser ins Spiel. Zweimal schrammte das Schlusslicht knapp am zweiten Treffer vorbei. So blieb es ein enges Duell. In der Schluss㈠phase warfen die Gäste dann noch einmal alles nach vorne – und wenige Sekunden vor dem Abpfiff meldeten sie sich zurück: Orlando Herzberger versenkte einen Freistoß zum 1:1 (90.+4).
Porsch trauerte der knapp verpassten Sensation nach: „Wir hatten die besseren Chancen. In einer Saison, in der du nicht die Seuche am Fuß hast, gewinnst du so ein Spiel immer. Dieses Jahr spielst du halt unentschieden.”
VfR Garching II – TSV Arnbach 2:3: Vor einer Woche unterlag Arnbach beim Topteam München 54 knapp mit 2:3 – nach einer 2:0-Führung zur Pause. Beim VfR Garching II wollte der TSV in die Spur zurückfinden und den Kontakt zu den Nichtabstiegsplätzen halten. Doch das Spiel begann mit dem nächsten Nackenschlag. Roman ㈠Gerstner brachte die Garchinger früh in Führung (6.), ehe Patrick Hölzl Mitte der ersten Hälfte per Foulelfmeter auf 2:0 erhöhte (21.). Arnbach verlor die wichtigen Zweikämpfe, lief weniger als der Gegner und agierte behäbig. Das Beste aus Sicht der Gäste war noch, dass vor der Pause kein weiterer Gegentreffer fiel.
„Das war wahrscheinlich unsere schlechteste erste Hälfte in dieser Saison”, sagte TSV-Trainer Daniel Steininger. „In der Halbzeit gab es diesmal eine richtige Ansage. Außerdem haben wir etwas am System verändert.” Die Maßnahmen fruchteten. Es konnte auch nur besser werden. Arnbach gewann nun mehr Zweikämpfe, bewegte sich besser in die Tiefe und spielte leidenschaftlicher – kurz: Der TSV brachte seine Power auf den Platz.
Und das zahlte sich aus: Fabian Beck versenkte nach einem Foul an Felix Obeser den fälligen Elfer zum 1:2 (56.). Dann drehte Obeser so richtig auf: Zunächst erzielte er nach Vorarbeit von Marc Reingruber den Ausgleich (75.). Nur fünf Minuten stand der schnelle Offensivmann nach einem Vogl-Schuss goldrichtig. Durch seinen Abstauber zum 3:2 brachte er die Arnbacher auf die Siegerstraße. Im Anschluss verteidigten die Gäste ihren Vorsprung erfolgreich. Steininger: „Wir haben uns heute belohnt.”
SpVgg Erdweg – SV Lohhof 2:3: Erdweg wollte nach vier Spielen ohne Niederlage (sechs Punkte) auch den Aufstiegskandidaten Lohhof ärgern. Lange sah es gut aus für den Tabellenvorletzten, denn das Team der spielenden Trainer Michael Dietl und Marko Juric hielt mit dem Favoriten mit. Für ihren engagierten Auftritt wurden die Erdweger in der 20. Minute belohnt. Manuel Rumler traf zum 1:0. Dass Lohhof ganz vorne mitspielt, hat allerdings Gründe. Einer davon ist Luan da Costa Barros. Der Führende der Torschützenliste war in der 35. Minute schon zum 21. Mal in dieser Saison zur Stelle. Beim Stand von 1:1 ging es in die Kabine.
Erdweg erwischte den besseren Start in Hälfte zwei. Wieder war es Rumler, der Erdweg mit seinem zweiten Saisontor erneut in Führung brachte (47.). Die Erdweger durften von der Überraschung träumen, ehe die Gäste den Spielverderber gaben: Zunächst erzielte Tobias Handra den Ausgleich (73.). In der 82. Minute drehte da Costa Barros aus abseitsverdächtiger Position die Partie (82.). Beim 2:3 blieb es. Lohhof kletterte an die Tabellenspitze, Erdweg ging leer aus, richtete den Blick aber noch vorne.
„Die Leistung war mehr als beachtlich. Wir hätten dafür einen Punkt verdient. Jetzt heißt es, in den nächsten Wochen gegen unsere unmittelbaren Tabellennachbarn zu punkten”, sagte Abteilungsleiter Robert Strixner.
Grüne Heide Ismaning – SV Sulzemoos 4:2: Es war ein gutes Spiel, mit der Niederlage jedoch schoss sich der SVS fürs Erste aus der Spitzengruppe. Dabei begann die Partie für Sulzemoos super, denn Mehmet Ayvaz traf zum schon in der 9. Minute nach einer Freistoßflanke von Adrian Abke zur Führung. Eine weitere Riesenchance vergab der Ex-Gündinger Christopher Heilig nur zwei Minuten später, Torwart Denis Sonkaya entschärfte die Situation. Das 1:1 für die Ismaninger erzielte Thomas Niggl mit einem Handelfmeter in der 24. Minute. Adrian Abke soll die Hand am Ball gehabt haben – eine strittige Entscheidung. Dennis Reith, Sportlicher Leiter in Sulzemoos, hatte nicht nur diese Szene zu kritisieren.
Doch wieder ging Sulzemoos in Führung, in der 30. Spielminute verwertete Spielertrainer Manuele Eisgruber nach einem Freistoß aus dem Halbfeld durch den zweiten Spielertrainer Peter Heilig eiskalt. Kurz darauf verhinderte SVS-Keeper Maximilian Kronschnabl den Ausgleich mit einer Topparade, er musste aber in der Halbzeitpause wegen Kreislaufbeschwerden ausgewechselt werden. Für ihn kam Tobias Wagenpfeil. Ismaning glich noch vor der Pause durch Felix Ruhland nach einem Pass von Routinier Thomas Niggl aus. Ein Doppelpack von Christoph Thoss in der 55. und 86. Minute entschied das Spiel.
TSV 1865 Dachau II – SV Türkspor Garching 1:3: Das war keine Woche für die „Zweite“ des Landesligisten. Denn neben dem wichtigen Spiel gegen Garching verloren die Dachauer auch noch einen Punkt im Sportgericht.
Was war passiert? Im Spiel gegen den SV Olympiadorf wurden mit Leon Junker und Luca Friederich zwei Spieler eingesetzt, die beide Ende November gegen Kaufering in der Landesliga dabei waren. „Uns ist die Regelung, dass man 15 Tage für niedrigere Mannschaften gesperrt ist bei einem Einsatz in der ersten Hälfte der höheren Mannschaft, schon bewusst, aber nicht, dass es auch für die Winterpause gilt“, erklärt Dachaus Abteilungsleiter Jonas Hoffmann. Das Spiel endete damals 3:3 und wird nun mit 0:2 gewertet.
Die Partie gegen Garching begann gut für den TSV 1865: Spielertrainer Christian Doll zauberte den Ball in der 29. Minute aus über 40 Metern zum 1:0 ins Tor. Doch nur drei Minuten später schloss Selim Magat einen Konter nach einer Ecke für Dachau gekonnt zum 1:1 ab. Das 1:2 folgte in der 55. Minute durch Abdullah Aynaci, der nach einer Flanke einschieben konnte. In der 86. Minute das entscheidende 1:3, wieder durch Magat, der nach einer starken Aktion über rechts aus kurzer Distanz verwandelte.
„Heute hatten wir eine stark gebeutelte Mannschaft mit vielen Ausfällen und angeschlagenen Spielern, es wird nicht einfacher, und wir sind mitten im Abstiegskampf“, so 65-Sprecher Niclas Seibt. Garching habe stark aufgespielt, Dachau 1865 hielt mit allen Mitteln dagegen, so gut es ging. Seibt: „Aber im Moment ist einfach nicht mehr drin.“