2024-06-04T08:56:08.599Z

Spielbericht
Erfolgreich entgegengestemmt: Die Penzberger (in weißen Trikots, hier Andreas Schneeweiß im Zweikampf mit Lukas Greif) sahen lange Zeit wie der sichere Verlierer aus. In der Schlussphase drehte der FC die Partie aber noch.
Erfolgreich entgegengestemmt: Die Penzberger (in weißen Trikots, hier Andreas Schneeweiß im Zweikampf mit Lukas Greif) sahen lange Zeit wie der sichere Verlierer aus. In der Schlussphase drehte der FC die Partie aber noch. – Foto: rabuser

Umstrittener Elfmeter entscheidet Spiel für FC Penzberg – „Eine absolute Frechheit“

FC Penzberg gegen Denklingen mit furioser Aufholjagd

Der FC Penzberg hat den VfL Denklingen nach einem 0:2-Rückstand mit 3:2 geschlagen. Der Siegtreffer kam durch einen umstrittenen Elfmeter zustande.

Penzberg – Was für ein Auftakt in die Frühjahrsrunde der Bezirksliga Süd. Der FC Penzberg lieferte sich mit dem VfL Denklingen ein höchst unterhaltsames Duell. Über zwei Drittel der Begegnung wähnten sich die Gäste angesichts einer 2:0-Führung auf der Straße in Richtung sorgenfreie Restsaison. Im Schlussabschnitt aber hatten die Gastgeber den längeren Atem, bewiesen große Moral und gingen nicht unverdient als 3:2 (0:1)-Sieger vom Platz. „Nach einem 0:2 musst du erst mal so zurückkommen“, war FC-Trainer Sepp Siegert voll des Lobes mit seinen Schützlingen.

Noch zur Pause wäre dieses Urteil erheblich negativer ausgefallen Eine Lautstärke-Messung in der FC-Kabine hätte fraglos einen hohen Dezibel-Wert ergeben. Siegert musste eindringlich an sein Team appellieren, ob dies der Weg sei, den man einschlagen wolle. Zudem fragte sich der Coach, wo denn der Siegeswille der vergangenen Wochen geblieben sei. „Die Laufbereitschaft war nicht so da, dafür viele Fehlpässe“, monierte Siegert. Die Ausfälle von Dominik Bacher, Sepp Siegert junior, Elias Knott und Emil Mergenhagen waren als Alibi vorab schon ausgeklammert worden.

VfL Denklingen geht mit 2:0 in Führung

Im Denklinger Lager waren sie zur Pause mit der gezeigten Leistung durchaus einverstanden. Ein Ärgernis beschäftigte die Gäste aber doch über Gebühr. Nämlich Murat Ersoys Zugriff gegen Dominik Karg, den nicht nur Markus Ansorge als „klare Notbremse“ wertete. Der VfL-Coach betonte eigens, dass er für gewöhnlich keinerlei Urteile über Spielleiter nach außen posaune, er sich in diesem Falle aber entsprechend positionieren müsse. Dass es für ihn und seine Mannschaft noch schlimmer kommen würde, ahnte Ansorge zu diesem Zeitpunkt freilich nicht. Die Fakten bis dato: Andi Schneeweiß vergab in der ersten Hälfte die größe Penzberger Chance freistehend, wohingegen Karg nach Balleroberung von Hannes Rambach und Pass auf Simon Ried den Führungstreffer der Denklinger markierte (37.).

Um ein Haar wäre Siegerts Brandrede zur Halbzeit aus Penzberger Sicht wirkungslos verpufft. Denn früh nach Wiederbeginn sorgte Simon Ried mit seinem 2:0 für einen weiteren Dämpfer für den FC. Denklingens Sturmführer nahm mit geschicktem Körpereinsatz Michael Wiedenhofer aus dem Spiel. Nach Emil Hirschvogels Chip-Vorlage eilte er unbedrängt aufs gegnerische Tor und schloss den Konter erfolgreich ab (52.). Doch allmählich wendete sich das Blatt. Ansorge nahm mit Martin Krimshandl einen Offensiven aus der Partie und schickte stattdessen den wesentlich defensiver agierenden Ludwig Kirchbichler ins Spiel. Diese Maßnahme hinterfragte Ansorge hinterher kritisch, da dieses für den VfL kaum noch Entlastung brachte.

FC Penzberg mit Aufholjagd – auch dank eines Elfmeters

Franz Fischer brachte den FC zu Beginn der Schlussphase mit einem Flugkopfball auf Schienbeinhöhe, der das 1:2 zur Folge hatte, zurück in die Partie (78.). Fischer war es auch, der den Gleichstand besorgte. Der Routinier setzte Ersoys Zuspiel per Flachschuss in die Maschen (82.). „Ein 2:2 wäre in Ordnung gewesen“, räumte Ansorge mit Blick auf die Spielanteile ein. Doch da war ja noch der Unparteiische, der bisweilen überfordert wirkte. Zunächst wurde dem VfL ein selbst von Siegert bestätigter Handelfmeter verwehrt. Zwischenzeitlich vergab Magnus Ammon für den VfL eine Riesenchance.

Dann aber geriet Ansorge aus der Fassung. Moritz Tikovsky wurde von Ugurkan Verep am Arm angeschossen – und dieses Mal gab es den Strafstoß sowie eine Zeitstrafe für den vermeintlichen Sünder. „Eine absolute Frechheit“, giftete Ansorge. Marco Ramcic war’s einerlei: Er traf zum 3:2 (89.) und sorgte für späten, dafür umso größeren Jubel bei den Hausherren. (Oliver Rabuser)

Statistik

FC Penzberg 3

VfL Denklingen 2

Tore: 0:1 (37.) Karg, 0:2 (52.) S. Ried, 1:2 (78.) Fischer, 2:2 (82.) Fischer, 3:2 (89.) Ramcic (Elfmeter). Gelbe Karten: Penzberg 4, Denklingen 5. Zeitstrafe: Denklingen: Tikovsky (88.). Schiedsrichter: Florian Semrau. Zuschauer: 110.

Aufrufe: 04.3.2024, 09:58 Uhr
Oliver RabuserAutor