2024-06-06T14:35:26.441Z

Allgemeines
Nils Speicher hat seinen Vertrag bei Viktoria Alpen verlängert.
Nils Speicher hat seinen Vertrag bei Viktoria Alpen verlängert. – Foto: Adrian Schlüter

Umbruch in Alpen mit Nils Speicher

Der Torjäger und Jan Luca Rassier haben sich Zeit gelassen mit ihrer Zusage für die neue Fußball-A-Liga-Saison. Über den Aufstieg wird nicht mehr gesprochen. Das Viktoria-Team hat weiter an Qualität verloren.

Lange hat Nils Speicher überlegt, seit einigen Tagen steht seine Entscheidung fest. Der 27-jährige Goalgetter wird auch in der kommenden Saison für Viktoria Alpen in der Kreisliga A auf Torejagd gehen. „Es hat etwas länger gedauert, bis klar kommuniziert wurde, wohin die Reise gehen soll und wer in der ersten Mannschaft spielt. Einige Leute haben ihre Zukunft deshalb berechtigterweise offengehalten. Jetzt herrscht Klarheit“, sagt der Top-Stürmer. Sechs Routiniers gehören nicht mehr dem neuen Kader an.

Schon in der abgelaufenen A-Liga-Spielzeit hatten Nicholas Georgen, Marcel Grewe, Marcel Sura, Dan Tooten, Fabian Haß und Tobias Schmitz bekannt gegeben, dass sie ihre Laufbahn in Alpen im Sommer beenden werden. Sie alle schnupperten schon unter Coach Jörg Schütz ein ums andere Mal am Aufstieg in die Bezirksliga. Das trifft auch auf Speicher zu, der seit 2016 das blau-gelbe Trikot trägt und seitdem fast jede Saison zweistellig trifft. Der Stürmer wird mindestens eine weitere Spielzeit für die Viktoria auf Torejagd gehen. Neben Jan Luca Rassier kam die Zusage des 27-Jährigen erst sehr spät.

Hinter Speicher und seinen Teamkollegen liegt eine unbeständige Saison mit Höhen und Tiefen. Mit 50 Punkten aus 38 Begegnungen landete die Mannschaft von Marcel Blaschkowitz auf Platz elf in der Kreisliga A. 2023 gelangen den Alpenern nur einmal zwei Siege in Folge. „Die Konstanz hat gefehlt. An guten Tagen konnten wir es den Favoriten schwer machen, an schlechten haben wir auch mal gegen Abstiegskandidaten verloren. Wir waren die Wundertüte der Liga“, meint der Angreifer.

Die Bezirksliga ist in Alpen schon länger kein Thema mehr. Die Ansprüche wurden durch den sich andeutenden Umbruch schon vor einiger Zeit zurückgeschraubt. „Es ist natürlich schade, dass wir nicht mehr an die erfolgreichen Jahre anknüpfen können“, bedauert Speicher. „Aber das war uns bewusst. Wir haben mit unseren Möglichkeiten noch das Beste herausgeholt und hatten mit dem Abstieg nichts zu tun. Das sichere Mittelfeld muss das Ziel sein. Vielleicht können wir einen einstelligen Tabellenplatz erreichen.“

Mehr Verantwortung für die Jungen

Durch den Wegfall der erfahrenen Spieler-Achse und den Abgang von Chris Bartsch zum Büdericher SV hat das Team noch mal an Qualität verloren. So steht Speicher mit seinen 27 Jahren noch mehr in der Verantwortung, voranzugehen und sieht auch einige der jüngeren Spieler ab sofort in der Pflicht. „Einige sind bisher eher mitgeschwommen und müssen jetzt, wo die alten Recken nicht mehr da sind, den nächsten Schritt gehen“, fordert der 19-Tore-Mann der abgelaufenen Saison.

Um den Verlust der jahrelangen Leistungsträger zu kompensieren und den Kader in der Breite entsprechend aufzufüllen, können die Alpener allerdings in diesem Sommer nicht auf Zuwachs aus der eigenen Jugend setzen. Ein Großteil der scheidenden A-Junioren aus der Spielgemeinschaft ist bei Borussia Veen angemeldet und wird laut Absprache mindestens im ersten Seniorenjahr bei den „Krähen“ in die erste Mannschaft aufrücken.

Hoffnung macht dagegen die Alpener „Zweite“. Im Team des ehemaligen MSV-Profis Jürgen Suchanek drängen sich vier bis fünf Spieler auf, die das Potenzial mitbringen, auch eine Klasse höher fußzufassen. „Darauf müssen wir bauen. Wir können nicht wie der TuS Asterlagen oder OSC Rheinhausen tief in die Tasche greifen, sondern müssen über unsere Kunstrasenanlage oder die Gemeinschaft in der Truppe Argumente sammeln“, sagt Speicher, der trotz einiger Gespräche nicht mehr davon ausgeht, dass externe Neuzugänge verpflichtet werden. „Früher hat sich die Mannschaft von selbst aufgestellt. Jetzt ist das Rennen offen. So viele freie Plätze waren schon lange nicht mehr zu vergeben.“

Blaschkowitz wird den personellen Umbruch nach seiner Vertragsverlängerung im Winter auch in seiner bevorstehenden dritten Saison als Viktoria-Coach weiter fortsetzen. Die Mitte Februar mitgeteilte Nachricht wurde im Mannschaftskreis positiv aufgenommen. „Das war schon ein wichtiges Signal. Das Verhältnis ist super. Das ganze Trainer- und Betreuerteam war auch auf der Mannschaftsfahrt nach Mallorca mit dabei“, lobt Speicher. Die Veränderungen in der Mannschaft seien auch groß genug gewesen.

Aufrufe: 028.6.2023, 21:00 Uhr
Fabian Kleintges-TopollAutor