UECL: Van Lingen-Hattrick und Progrès-Doppelpack

Gjilani startete wie im Hinspiel furios, aber ohne ein Tor zu erzielen. Niederkorn wollte aber ebenfalls schnell zeigen, dass man gewillt war, eine Runde weiterzukommen. So kam es noch in der Anfangsphase zu ersten Abschlüssen von Seiten der Gäste, nach elf Minuten ging z.B. ein Schuss von De Almeida aus rund sechzehn Metern knapp links neben das Gehäuse. Zunächst weniger Einfluss auf das Spiel als gedacht hatte die frühe rote Karte für Gjilani-Akteur Sinani, der gegen den durchgestarteten Natami die Notbremse zog (14.‘).

Der luxemburgische Vizemeister hatte in Überzahl mehr Probleme als die Gastgeber mit einem Mann weniger. Lange spielte sich die Begegnung zwischen beiden Sechzehnern ab, Niederkorn hatte weiter optische Vorteile, lediglich ein Diagonalschuss von De Almeida ging relativ deutlich links am Tor vorbei. Glück hatte der FC Progrès, als Keeper Latik viel zu weit aus seinem Kasten kam und mit seinem Gegenspieler zusammenprallte, sich dabei verletzte, der Ball aber knapp links neben das offene Tor ging. Gegen Ende der ersten Hälfte blieb Gjilani gefährlich, ohne jedoch zum Erfolg zu kommen.

Der zweite Abschnitt gehörte zu Beginn wieder den dezimierten Hausherren, Ramadani schoss einen Freistoß zunächst noch relativ deutlich vorbei, ehe Zabergja vor Latik auftauchte und am Pfosten scheiterte. Zu diesem Zeitpunkt etwas gegen den Spielverlauf gingen die Gäste dann in Führung: nach einer schönen Ballstafette im Mittelfeld machte sich Mazure alleine auf die Reise und traf frei vor dem heraus eilenden gegnerischen Keeper aus rund zwanzig Metern präzise unten links ins Eck (0-1, 65.‘).

Die nervöse, teils gar hektische Partie stand insgesamt nicht auf einem all zu hohen Niveau. Nach der Führung war der FC Progrès aber besser drin, De Almeida bediente Mixtur, der aber nicht mehr an das Leder kam. Das Spiel blieb bis in die Schlussphase hinein offen, ehe ein Konter über halblinks von Joker Jarmouni au kürzester Distanz in der Mitte zum 0-2 über die Linie gedrückt wurde (90.‘+1).

„Ein Spiel, von dem man keine Sekunde die Augen lassen darf, ohne zu riskieren, etwas Entscheidendes zu verpassen“ resümierte der irische Livestream-Speaker am Donnerstag die Partie zwischen St.Patrick’s Athletic und F91 Düdelingen mehr als treffend. Es war eine Partie, die über rund einhundert Minuten mit offenem Visier und vollem Tempo absolviert wurde. Als Van Lingen nach einer wunderbaren Kombination im gegnerischen Strafraum zum frühen 0-1 traf (8.‘), standen von beiden Seiten zusammengerechnet bereits drei Abschlüsse zu Buche! Und in diesem Rhythmus gegen es munter weiter. In der 18.‘ hätte F91 eigentlich nachlegen müssen, doch eine dreifache Chance brachte man nicht im Tor unter, als Letzter zielte Roemer links neben den Kasten.

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Es folgte das wohl kurioseste Eigentor, das man sich vorstellen kann: der neue F91-Keeper Desprez stürmte aus seinem Kasten, wollte den Ball wegköpfen, geriet das Spielgerät jedoch mit seinem Hinterkopf, von wo das Leder in hohem Bogen unter die Latte zum 1-1 ins Tor flog (22.‘). Düdelingen ließ sich von diesem Rückschlag aber nicht beirren, Hadji scheiterte am Torwart und nur eine Minute später wurde ein Versuch von Roemer geblockt und der Nachschuss pariert. Nach einem weiteren gehalten Schuss von Hadji musste St.Patrick’s sich zuhause aufs Kontern beschränken, was in der 33.‘ in zwei Glanztaten von Desprez endete, der damit seinen Fehler wieder mehr als wettmachte. Mit dem 1-1 ging es schließlich in die Kabinen, zuvor wurde ein Abschluss von Forrester aus der zweiten Reihe noch in Ecke abgefälscht.

Die zweite Halbzeit stand der ersten in nichts nach, insgesamt wurde St.Patrick’s aber besser. In einer unterhaltsamen Begegnung setzte Carty einen Kopfball aus rund acht Metern drüber (51.‘). Der zur zweiten Hälfte eingewechselte Murphy zeigte seine Qualitäten nach einer Stunde, als er sich alleine behauptete und mit einem satten Schuss unten rechts das 2-1 machte und man so auf Kurs Verlängerung war. Während dieser Phase waren die Iren besser, Düdelingen taumelte leicht, fiel aber nicht. Die richtige Antwort fand Mitte dieses Durchgangs wieder Van Lingen, der nach Ballverlust von St.Patrick’s im Mittelfeld von Freire in Stellung gebracht wurde, um aus rund fünfzehn Metern auszugleichen (2-2, 67.‘).

Die Antwort der Hausherren ließ licht lange auf sich warten: Doyles Flanke wurde zum Torschuss, die der Düdelinger Torwart aber halten konnte. Es blieb weiter alles offen, ein Versuch von van Lingen aus rund zehn Metern wurde ebenfalls pariert, im Gegenzug ging ein Lobversuch von Doyle knapp über die Latte. Als Sidibé berechtigterweise in der 88.‘ gelb-rot sah, stieg die Spannung weiter an und in angezeigten sieben und am Ende neun absolvierten Zusatzminuten war van Lingens nächster Abschluss zunächst zu ungenau, auf der anderen Seite sah der Düdelinger Keeper nach einer Ecke einmal mehr nicht gut aus, ehe Neuzugang van Lingen seine Verpflichtung mit seinem Hattrick und insgesamt vierten Tor im zweiten Pflichtspiel bereits zum jetzigen Zeitpunkt bezahlt machte, als er aus rund zwölf Metern zur Entscheidung traf (2-3, 90.‘+5)!