2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Valdrin Blakaj (am Ball) ist nicht mehr Spielercoach des TuS Walburgskirchen
Valdrin Blakaj (am Ball) ist nicht mehr Spielercoach des TuS Walburgskirchen – Foto: Alfred Brumbauer

Überraschung: Walburgskirchen trennt sich von Blakaj

Der 32-jährige Spielertrainer des Bezirksligisten muss eine Woche vor der Winterpause seinen Hut nehmen

Das ist eine komplett unerwartete Meldung: Valdrin Blakaj ist nicht mehr Spielertrainer des erfolgreichen Bezirksliga-Neulings TuS Walburgskirchen. Der im vergangenen Winter vom SSV Eggenfelden gekommene Mittelfeldmann, der am heutigen Montag seinen 32. Geburtstag feiert, wurde einen Tag nach der 3:4-Derbyniederlage gegen den ASCK Simbach von seinen Aufgaben entbunden. Ungewöhnlich ist vor allem auch der Zeitpunkt der Entlassung, denn nach dem Auswärtsspiel am kommenden Wochenende beim FC Eintracht Landshut verabschieden sich die TuS-Kicker ohnehin in die Winterpause.

Unter Blakajs Regie spielte die Multi-Kulti-Truppe des kleinen Dorfvereins aus der Marktgemeinde Tann in der Kreisliga Isar-Rott eine starke Frühjahrsrunde und wurde noch Vizemeister. In der Relegation hielten die Rottaler den TSV Vilsbiburg mit 3:1 in Schach und schafften damit den erstmaligen Sprung in die Bezirksliga. Auch eine Etage höher lief es lange Zeit wie am Schnürchen, der Neuling war sogar zwischenzeitlich Tabellenführer. Zuletzt geriet der TuS-Motor jedoch ins Stottern und Osmanaj, Bedak & Co. sind "nur" mehr Vierter, haben jedoch den zweiten Rang noch in unmittelbarer Reichweite. "Wir haben Valdrin viel zu verdanken und er ist zweifellos ein guter Trainer. Aber die Entwicklung der letzten Wochen hat überhaupt nicht mehr gepasst und deshalb haben wir uns dazu entschlossen, darauf zu reagieren", lässt Walburgskirchens Teammanager und Gönner Günther Baumgartner wissen.


Unzufrieden mit der Entwicklung der letzten Wochen: TUS-Teammanager und Mäzen Günther Baumgartner
Unzufrieden mit der Entwicklung der letzten Wochen: TUS-Teammanager und Mäzen Günther Baumgartner – Foto: Charly Becherer



Der geschasste Chefanweiser zeigte sich über seine Freistellung ziemlich überrascht: "Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet und die Begründung der Entscheidung war für mich nicht nachvollziehbar", sagt der in Eggenfelden lebende Blakaj, dessen sportliche Bilanz sich sehen lassen kann. "Ich habe die Mannschaft in der Kreisliga auf den dritten Rang übernommen. Wir konnten im Frühjahr viel Boden gutmachen und als Vizemeister über die Relegation den Aufstieg in die Bezirksliga schaffen. Auch dort haben wir unsere Sache richtig gut gemacht. Ich traue mir schon zu behaupten, dass ich eine Struktur ins Team gebracht habe und wir uns in allen Bereichen weiterentwickelt haben. Ich wäre den eingeschlagenen Weg gerne mit der Mannschaft weitergegangen, muss den Entschluss des Vereins aber akzeptieren. Schade, denn die Arbeit mit den Jungs hat mir Spaß gemacht", erklärt Blakaj, der auch eine Erklärung für den derzeitigen Negativlauf hat: "Wir hatten ohnehin keinen all zu großen Kader, der durch den kurzfristigen Shalaj-Abgang nach Osterhofen und längeren Ausfällen auf 13, 14 Mann zusammengeschrumpft ist. Von diesen Spielern sind acht Schichtarbeiter. Daher konnten wir im Training nicht mehr ganz so arbeiten, wie ich mir das gewünscht hätte."



Als neuer Übungsleiter wird ein alter Bekannter installiert: Cristian Hardau (43), der die Mannschaft schon zu Kreisligazeiten anleitete, wird vorerst bis zum Saisonende das Coaching übernehmen. Wie es mit Valdrin Blakaj weitergeht, ist noch offen: "Mal schauen, ob sich im Winter etwas Passendes ergibt. Ich bin gerne Trainer, wenn ich aber etwas mache, muss das sportlich attraktiv sein. Wenn sich nichts hervortut, kann es sein, dass ich nach der Winterpause irgendwo nur spiele. Aber ich lasse das auf mich zukommen, zumal jetzt überhaupt nichts eilt."



Aufrufe: 07.11.2022, 09:10 Uhr
Thomas SeidlAutor