2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
– Foto: Rocco Bartsch
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Überraschender Sieg für den SV Reinstetten im Pokalkracher

+++Pokalüberraschung in Laupheim: Underdog schlägt Favoriten!+++

Der Pokal hat seine eigenen Gesetze – Eine häufig verwendete Metapher, die in der ersten Runde des WFV-Pokals beim Spiel FV Olympia Laupheim vs. den SV Reinstetten nicht passender hätte sein können: Reinstetten gewinnt sensationell mit 7:5 nach Elfmeterschießen und schlägt somit als Bezirksligist (Riß) den Landesligisten der Staffel 4. Nach Abpfiff der regulären Spielzeit stand es 2:2 und so gab in der Verlängerung, die torlos bleiben sollte, eine Extraportion Pokalkrimi. Im Elfmeterschießen konnte sich dann der SV mit 5:3 durchsetzen und wird nun am Samstag in der zweiten Runde auf den Oberligisten FV Regensburg treffen.

Hochmotiviert und voller Tatendrang starteten beide Teams ins Pokalduell. Ein offener Schlagabtauscht bahnte sich an. Den qualitativ hochwertigeren Fußball spielten in der Anfangsphase zwar die Reinstetter, in Führung ging aber in der 25. Minute der FV Laupheim durch ein Tor von Philip Jelica. Im Strafraum konnte sich der Angreifer behaupten, tanzte Mathias Wesolowski aus und schoss den Ball am Torhüter vorbei ins „Eckige“. Trotz guter Leistungen des SV Reinstetten wäre in der 33. Minute dann fast das 2:0 für Laupheim gefallen. In der Halbzeitpause machte der SVR-Trainer Thomas Lemke seine Schäfchen nochmal richtig heiß, um das Ruder umzudrehen. „Das Gegentor hat uns etwas aus dem Tritt gebracht“, wie der Coach nach dem Spiel im Interview mit der „Schwäbischen“ zugab. Laut ihm habe er versucht, sein Team in der Halbzeitansprache nochmal so richtig zu motivieren.

Offensichtlich hat die emotionale Halbzeitansprache beim Team genau den richtigen Nerf getroffen: Nach nur fünf Minuten der zweiten Spielzeit fiel der Ausgleich per Elfmeter. Olympia-Kapitän Julian Haug foulte den 29-jährigen Stürmer Isaak Athanasiadis, der dann selbst zum Elfmeter antrat und sicher verwandelte.

Anschließend hatte der FV Laupheim das Zepter des Spiels wieder zurückerobert. Nach dem Ausgleich mehrten sich die Torchancen für Olympia: In der 63. Spielminute konnte Marc Vogel eine Kontergelegenheit nicht ausnutzen und verfehlte danach in der 67. Minute einen Treffer nach einer Flanke. Zehn Minuten vor Abpfiff der regulären Spielzeit fiel dann doch noch das 2:1 aus Sicht der Laupheimer. Nach einer Flanke konnte sich Philip Jelica erneut durchsetzen und erzielte seinen zweiten Treffer des Spiels.

Für die Reinstetter sah es nach dem späten Führungstreffer alles andere als gut aus: „Ich habe nach dem 1:1 gedacht, dass das nächste Tor entscheidend sein würde“, wie der Coach des SV Reinstetten zugeben musste. Aufgeben war jedoch nie eine ernsthafte Option und so dirigierte er, trotz des knappen Rückstands vor Ende der Partie, seine Mannschaft zum 2:2. Noah Blersch traf in der 89. Minute nach einer starken Aktion aus spitzem Winkel zum in die Verlängerung rettenden Ausgleich.

Part eins der Verlängerung hatte es in sich und war definitiv nichts für schwache Nerven: Laupheim hatte in der 93. und in der 94. Minute gleich zwei Großchancen, die aber nichts einbringen konnten. Auch der SV Reinstetten konnte noch einen Torabschluss durch Athanasiadis in der 95. Spielminute verbuchen, eingebracht hatte dies allerdings nichts. Der zweite Durchgang der Extraportion Pokal-Krimi war dann geprägt von Nervosität und Verwaltung des Geleisteten. Beide Mannschaften bereiteten sich gedanklich wohl schon aufs Elfmeterschießen vor.

Im Elfmeterschießen traten dann Wesolowski, Bogenrieder, Michael Wild und Marco Matzkat für Reinstetten an, die ebenso sicher verwandelten wie Haug, Fabian Guggenberger und Hannes Schacher für Laupheim. Der FV aus der Landesliga verfehlte allerdings einmal das Tor aufgrund eines Fehlschuss von Toni Antunovic. Diese Tatsache sorgte dafür, dass Athanasiadis für den SV Reinstetten das kleine „Wunder“ perfekt machen konnte. Wie man es aus der Sicht von Reinstetten gewohnt ist, kann man sich auf den 29-jährigen Dauerbrenner verlassen und so schob er das Leder sicher in Richtung nächste Pokal-Runde ein.

Stefan Wiest, der Trainer von Laupheim, gestand gegenüber der „Schwäbischen“ eine „nicht unverdiente Niederlage“ ein. Der Co-Spieler-Trainer des SV Reinstetten Wesolowski hingegen ist wenig überraschend sehr zufrieden mit der Teamleistung seiner Truppe: „So ein Einstand hat was. Wir haben von vornherein gewusst, dass was drin ist, weil wir dieses Jahr eine richtig gute Truppe haben. Unterm Strich haben wir verdient gewonnen.“ Beim SV Reinstetten ist man also hochzufrieden, während bei Olympia Laupheim wohl noch einige offene Baustellen behoben werden müssen.

Aufrufe: 025.7.2022, 22:45 Uhr
Nicolas BläseAutor