2025-02-11T14:52:07.530Z

Interview

Über die FuPa-Vereinsbörse auf den Trainerstuhl

Die SpVgg Geratal begrüßt mit Frank Schwalenberg einen neuen Trainer im Verein. Im Vereinsinterview gibt er einen ersten Einblick in die kommende Aufgabe...

Der 61-Jährige aus der Landgemeinde Drei Gleichen trainierte zuletzt 2021 die Frauenmannschaft des FC Carl Zeiss Jena und die U21 der Regionalliga Nordost.

Der SpVgg-Präsident schaltete bei FuPa Thüringen eine Annonce zur Trainergewinnung, worauf hin sich Frank Schwalenberg meldete. In Folge dessen traten der Gerataler Sportdirektor Tobias Huck und Schatzmeister Olaf Bartholome mit Frank Schwalenberg in Kontakt und bemühten sich ihn für den Trainerposten bei der SpVgg Geratal zu gewinnen. Schnell konnte man sich auf die gemeinsame Zusammenarbeit einigen.

Frank Schwalenberg begann seine eigene fußballerische Laufbahn in den Jugendmannschaften im Bremer Fußballverband, war im Männerbereich fußballerisch aktiv und spielte als Auswahlspieler in Niedersachsen und im Herrenbereich bis in die Oberliga.

Hallo Frank, wir begrüßen dich herzlich in den Reihen der SpVgg Geratal. Welche Trainerstationen gab es für dich bisher?
Frank Schwalenberg: Puh, das ist eine lange Auflistung. Ich bin seit über 20 Jahren als Trainer aktiv, unter anderem Stationen wie Union Berlin, FSV Frankfurt, Werder Bremen und Fortuna Düsseldorf. Seit dem ich hier in Thüringen bin z.B. Carl Zeiss Jena und Rot-Weiß Erfurt. Ich habe auch viel im Bereich der Ausbildung gearbeitet, bspw. Im Nachwuchsleistungszentrum von Fortuna Düsseldorf, dort war ich über sieben Jahre und habe die A-Jugend Bundesliga mit betreuen können.

Was war dein größter Erfolg als Trainer?
Frank: Mein größter Erfolg war gleichzeitig auch mein größter Misserfolg. Das war die Station in der Frauen Bundesliga beim FSV Frankfurt in der Saison 2004/2005. Damals leider mit einem sehr schwachen Kader. Aber es war Bundesliga, mit allen Erfahrungen die man dort machen kann. Pressekonferenzen, große Turniere und allem was da sonst noch dran hängt. Alles in allem war es aber schon eine sehr schöne Erfahrung.

Wie ist dein erster Eindruck vom Verein und der Mannschaft?
Frank: Die Mannschaft selbst habe ich noch nicht kennengelernt, aber natürlich in den Medien schon etwas recherchiert. Dabei ist mir aufgefallen dass das Stichwort „familiär“ häufiger gefallen ist, das fand ich sehr angenehm das man nicht so ein „abgehobenes“ Gefühl entwickelt im Sinne von „wir sind hier eine Profi Truppe“. Ich habe schon das Gefühl hier Menschen zu treffen die mit sehr, sehr viel Herzblut und größten Engagement dabei sind. Als ich dann am Montag zum ersten Mal hier auf der Anlage war ist mir natürlich direkt dieses wunderschöne Sozialgebäude ins Auge gefallen. Die Sportler haben hier, ich habe mir die Kabinen schon anschauen können, nahezu Profi-Bedingungen. Das sind schon schöne Möglichkeiten hier ein tolles Training zu machen und mit der Mannschaft zusammen zu arbeiten. Die Menschen die ich bisher kennenlernen durfte, egal ob Tobias Huck, Olaf Bartholome, Bobby Elle oder Hannes Wollenschläger, sind sehr hoch engagierte und trotzdem auch kompetente Menschen. Die Gespräche haben sehr viel Freude gemacht und ich denke wir alle freuen uns auf die Aufgaben die anstehen.

Wie bist du auf unseren Verein, die Spielvereinigung Geratal, gekommen?
Frank: Eigentlich ganz eigenartig und komisch, aber auch normal bei mir. Ich bin ein „Projekt-Denker“ und wenn ich in Projekten drin stecke, sei es privat oder auch bei mir in der Firma, dann bin ich sehr fokussiert auf die Aufgaben. Jetzt ist es so das ich einige Dinge erledigt habe, der Kopf war wieder ein bisschen frei. Ich habe dann zwischen den Feiertagen Zeit gehabt und ein bisschen im Internet recherchiert , gar nicht auf der Suche nach einem Trainerjob. Ich wollte eigentlich nur schauen was hier in der Erfurter Umgebung im Fußball so passiert und dann ist mir dieses Inserat aufgefallen. Dann hab ich einfach Mal geschrieben und bin tatsächlich total Ergebnis offen hier her gekommen, weil ich dachte man lernt sich kennen und schaut dann Mal ob das irgendwie matchen könnte. Habe dann aber relativ schnell festgestellt, nach dem ersten Gespräch, das wir uns nach einer Stunde schon einig waren. Das war tatsächlich eine ganz schnelle Entwicklung, getrieben natürlich auch durch das Herzblut der Menschen und durch die Begeisterung hier. Da hab ich mir gesagt „gut, dann bin ich auch begeistert (lacht).

Hast du dich schon über die Thüringenliga informiert? Wie schätzt du die Konkurrenz ein?
Frank: Ich bin kein Insider in der Thüringenliga. Ich kenne mich fußballerisch sehr gut aus, tue mich aber trotzdem schwer mit der Einschätzung der Thüringen Liga. Nichts desto trotz weiß ich das es auch größere Vereine in größeren Städten gibt, die in dieser Liga sehr erfolgreich unterwegs sind und auch im letzten Jahr schon höher gespielt haben. Ich denke es ist im Moment vollkommen in Ordnung das wir uns mit diesen nicht messen müssen und auch wollen, ich denke so habe ich auch den Verein verstanden dass das nicht das Ziel ist.

Welches Ziel verfolgst Du mit der Mannschaft in der restlichen Saison?
Frank: Das Ziel ist glaube ich relativ klar definiert. Eine möglichst stressfreie Saison zu spielen, schnell dem Abstieg entrinnen – ich denke das ist das Hauptthema was wir haben. Parallel habe ich mir natürlich schon die Tabelle angeschaut und muss sagen, ein paar Tore schießen wäre auch ganz schön – 13 Treffer aus 15 Spielen sind definitiv ausbaufähig.
Ich sehe meine Aufgabe mit Freude, Spaß und Weiterentwicklung die Liga zu halten über möglichst viele Jahre.

Was macht dir am Trainerjob Spaß?
Frank: Die Menschen. Das ist wirklich etwas was mir Freude macht. Gerade auch, das ist ja hier ein Stück weit auch der Fall, mit etwas jüngeren Menschen. Die gewisse Lernwilligkeit haben, die Dinge mitnehmen wollen, die ihr Freizeit verbringen mit konstruktiven Dingen. Das ist für mich Fußball – die schönste Nebensache der Welt.
Ich habe es bereits in der Trainerrunde gesagt, Fußball ist eine Sprache und wenn man die spricht dann hat man relativ schnell Freude.

Welche Worte möchtest du der Mannschaft zum Abschluss mit auf den Weg geben?
Frank: Was ich in meiner bisherigen Laufbahn gelernt habe ist, das Gelassenheit auch Mal gut tut. Bitte nicht verkrampfen, das ist im Fußball immer das schwierigste. Nicht zu früh, nicht zu schnell irgendwelche Entscheidungen treffen. Entwickelt euch stetig weiter, habt Freude an dem was ihr tut und lasst uns gemeinsam einfach schauen das wir uns jeden Tag ein Stück besser machen.

Wir bedanken uns herzlich bei Frank Schwalenberg für das Interview und wünschen viel Erfolg und eine schöne Zeit bei der SpVgg Geratal.

Aufrufe: 013.1.2025, 12:33 Uhr
SpVgg Geratal / FuPa ThüringenAutor