2025-12-03T05:51:34.672Z

Ligabericht
Kapitän Marc Zengerle ist Eppingens Topscorer.
Kapitän Marc Zengerle ist Eppingens Topscorer. – Foto: Siegfried Lörz

Über dem Soll

Verbandsliga +++ So lief die Vorrunde für den VfB Eppingen

Das hätten selbst die kühnsten Optimisten nicht zu hoffen gewagt. Zum Ende der Vorbereitung sah der VfB Eppingen alles andere als eine Verbandsliga-Spitzenmannschaft aus. Es zeigte sich aber einmal mehr, dass Testspielergebnisse nicht mehr als Schall und Rauch sein müssen. Der VfB legte eine ganz starke Vorrunde hin und gehört über den Jahreswechsel zur fünfköpfigen Spitzengruppe. Wir werfen einen Blick zurück auf die erste Halbserie und wagen gleichzeitig eine Prognose für die Rückrunde, die Anfang März 2026 beginnt. So viel sei vorab verraten: Der ganz große Coup – Oberliga-Aufstieg – ist nicht ausgeschlossen.

Zähe Vorbereitung

"Wir sind unserem Anspruch nicht gerecht geworden", sagte David Pfeiffer zum Ende der sechswöchigen Vorbereitung Mitte August. Einige ernüchternde Testspiele sowie das auf ganzer Linie enttäuschende Pokalaus in der ersten Runde beim Kreisligisten VfL Neckarau trübten die Vorrunde auf den Rundenstart.

Es kann schnell gehen

Doch dann bekamen Kapitän Marc Zengerle und Co. gerade rechtzeitig die Kurve. Sie holten aus den ersten vier Spielen zehn Punkte und siegte bei den Spitzenteams aus Mühlhausen (3:1) und Heddesheim (1:0).

Später folgte gegen GU-Türk. SV Pforzheim ein weiterer Erfolg gegen eine Mannschaft aus der Spitzengruppe und spätestens von da an zählten die Eppinger zu eben jener Gruppe von Teams, die vermutlich die Meisterschaft unter sich ausmachen.

Der Höhenflug ist gar nicht hoch genug einzuschätzen, vor allem da kurz nach Rundenbeginn der vermeintliche Topstürmer den Verein verließ. Arnold Luck ist beruflich in die Schweiz gezogen und hat eine Lücke in die Offensive gerissen, die überraschend schnell geschlossen wurde.

Die Effizienz-Meister

Das größte Pfund ist aber ohne Frage die stabile Defensive, die den Grundstein für reihenweise knappe Siege legte. Den einzig klaren Sieg markierte das 3:0 gegen die SpVgg Neckarelz. Die anderen acht Erfolge endeten mit einem oder maximal zwei Toren Differenz. Dahingehend bewiesen die Fachwerkstädter eine Qualität, die gerade dann nötig ist, wenn man in der Tabelle ganz oben landen möchte. Schließlich heißt es im Sport-Jargon so schön: "Die Offensive gewinnt Spiele – die Defensive dafür Meisterschaften."

Pfeiffer hat viel vor

Der Eppinger Coach ist ein ehrgeiziger Typ. "Wir wollen nicht nur um Platz vier oder fünf spielen", sagte er kurz vor Vorrundenende erfrischend offen. Es tut gut, wenn ein Trainer nicht immer nur mauert, sondern große Ziele hat und versucht diese zu erreichen.

Nach dem starken Start ist ihm schnell klar gewesen, dass seine Schützlinge in fast jeder Partie die Favoritenrolle innehatten und in der Rückrunde auch haben werden. "Wir haben uns jetzt schon eine gute Ausgangslage für die Rückrunde verschafft, aber natürlich wollen wir diese so gut es geht noch verbessern", erläuterte Pfeiffer weiter. Das vor den letzten drei Partien des Jahres gesteckte Minimalziel von 30 Punkten hatte seine Mannschaft bereits vor dem Abschluss beim SV Spielberg eingefahren. Dort folgte dennoch ein ernüchterndes 1:1-Unentschieden.

David Pfeiffer hat viel Gutes von seiner Mannschaft in der ersten Saisonhälfte gesehen.
David Pfeiffer hat viel Gutes von seiner Mannschaft in der ersten Saisonhälfte gesehen. – Foto: Siegfried Lörz

Heimmacht

Als einziger Verbandsligist beendete der VfB das Jahr 2025 ohne Heimniederlage. Die HWH-Arena ist zur Festung geworden, soll das in der Rückrunde bleiben und kann ein großes Pfund im Aufstiegsrennen werden. Die ersten beiden Heimspiele gegen Mühlhausen und Heddesheim werden zur Bewährungsprobe und gleichzeitig die Richtung vorgeben. Doch damit nicht genug. Das dritte Heimspiel 2026 steigt gegen den 1.FC Bruchsal und damit gegen einen weiteren Konkurrenten aus der Spitzengruppe. Der Spielplan meint es also gut mit den Eppingern.

Eingespielt ins Jahr 2026

Gründe etwas am Kader zu ändern gibt es keine. Aller Voraussicht nach wird Ende Januar, wenn die Vorbereitung auf dem Trainingsplatz startet, der gleiche Kader für den VfB aktiv sein. Der Coach verrät: "So wird es sein, wenn sich nichts Außergewöhnliches mehr tun sollte. Aktiv auf der Suche sind wir jedenfalls nicht."

Der Kader steht, die Kicker sind eingespielt und die Stammkräfte waren, wenn, dann nur kurzzeitig verletzt. Dies Konstanz ist in der Rückrunde die Grundlage für mehr.

Ausblick

Man muss kein Prophet sein, um den ersten Spielen nach der Winterpause eine große Bedeutung beizumessen. Die drei Heimspiele im März gegen drei direkte Konkurrenten werden dem VfB den weiteren Weg weisen. Dann gilt es die Chance am Schopfe zu packen und sich eine noch bessere Ausgangslage zu verschaffen. Der Spielplan hat nämlich einen ganz großen Vorteil. An den acht finalen Spieltagen treffen die Eppinger auf keinen direkten Konkurrenten, während selbige sich immer wieder selbst die Punkte streitig machen werden. Wenn die Mannschaft diese Phase mit einem knappen Punkte-Rückstand erreicht, ist alles drin.

Aufrufe: 09.12.2025, 12:00 Uhr
red.Autor