Dass der SV Schönenbach unter seinem neuen Trainer Raoul Dia in den kommenden Jahren über die Bezirksliga hinaus will, ließ sich schon an den bisherigen Transfers für die neue Saison erkennen. "Wir sind mit zwei, drei Planstellen noch nicht durch und suchen noch den ein oder anderen Spieler", sagte Dia damals zu FuPa Mittelrhein. Der Verein ließ den Worten des neuen Trainers nun Taten folgen. Mit Nico Brandenburger ist dem SVS ein echter Transfercoup gelungen.
Brandenburger wurde in der Jugend von Hertha BSC und Borussia Mönchengladbach ausgebildet. In den U-Mannschaften des DFB sorgte der defensive Mittelfeldspieler mit dem Finaleinzug bei der U17-Europameisterschaft 2012 für Furore und schaffte bei der U23 der Fohlen den Sprung in den Herrenfußball. Trotz Kaderplatz reichte es nicht zum Bundesligadebüt in Mönchengladbach, auch eine einjährige Leihe zum Schweizer Erstligisten FC Luzern war wegen Verletzungsproblemen nicht vom Erfolg gekrönt.
Mit 86 Regionalligaspielen im Gepäck gelang dem jungen Mittelfeldmann bei Fortuna Köln der Durchbruch zum Stammspieler in der 3. Liga. Nach dem Abstieg der Fortuna wechselte Brandenburger zu Drittligist Preußen Münster, schloß sich nach 14 Einsätzen aber wieder den Kölner an. Für ein Jahr stand der 29-Jährige 2022/23 beim 1. FC Kaan-Marienborn in der Regionalliga unter Vertrag, in der vergangenen Saison spielte Brandenburger beim TSV Meerbusch in der Oberliga Niederrhein. Ein Umzug ermöglicht nun den Wechsel nach Schönenbach. „Nico zieht wieder nach Köln und hat Bock auf unser Projekt. Für uns ist das natürlich ein super Transfer“, sagte der sportliche Leiter des SVS, Matthias Siebertz zu Oberberg Aktuell.
Bereits Anfang Juni hatte Schönenbach die Verpflichtung eines weiteren hochkarätigen Neuzugangs offiziell gemacht. Marvin Störmann spielte im gesamten letzten Jahrzehnt in der Mittelrheinliga. Für den FC Hürth, Viktoria Arnoldsweiler, den 1. FC Düren und den TuS Blau-Weiß Königsdorf machte der 30-Jährige insgesamt 189 Spiele in der fünfthöchsten Spielklasse. Mit Sicherheit ein Highlight seiner Laufbahn: Das DFB Pokal-Spiel gegen den FC Bayern München in der Saison 2020/21. Damals trat der 1. FC Düren in der ersten Runde gegen den Rekord-Pokalsieger an. Bei der 0:3-Niederlage stand Störmann in der Startelf. Zuletzt machte der beidfüßige Mittelfeldspieler ein Jahr Pause, greift in Schönenbach aber jetzt nochmal an. "Wir sind sehr froh und stolz, dass er sich für uns entschieden hat. Er hatte auch andere Angebote vorliegen", sagte Matthias Siebertz gegenüber Oberberg Aktuell.
Mit Störmann und Brandenburger hat Schönenbach seinen ohnehin schon starken Kader weiter ergänzt. Eine Rolle im Favoritenkreis hat die sportliche Leitung um Siebertz und Dia dem SVS damit auf jeden Fall gesichert. Die kommenden Monate werden zeigen, wie weit der ambitionierte Bezirksligist in diesem Jahr tatsächlich schon ist.