2024-06-03T07:54:05.519Z

FuPa Portrait

"Ich kann das, was mich stört, auch einfach selbst beheben"

Unsere EhrenamtlerInnen, Teil 7: Jan Düspohl vom TV Neuenkirchen

Verlinkte Inhalte

Das Ehrenamt gehört im Amateurfußball zu den fundamentalen Säulen. Vom Platzwart über den Betreuer bis hin zum Vereinsvorsitzenden werden alle Bereiche im Amateurfußball durch ehrenamtliche Tätigkeiten abgedeckt. Dies wird durch die emotionale Bindung zu den Vereinen sowie dem selbstlosen Handeln aller Beteiligten untermauert. Allein im Fußball erzeugen Ehrenamtliche jährlich eine Arbeitskraft, die marktgerecht in Höhe von 2,18 Milliarden Euro entlohnt werden würde. Unsere Reihe „EhrenamtlerInnen in Osnabrück“ zeigt die so wichtigen Gesichter hinter den Vereinen; wer macht die berühmten „Extra-Meter“, wer prägt die Identität eines Vereins entscheidend mit, und wie viel Herzblut investieren diese Personen in ihre Klubs?

Heute mit: Jan Düspohl vom TV Neuenkirchen

Seit wann sind Sie im Ehrenamt tätig, wie sind Sie dazu gekommen und welche Position (Aufgabenfeld) haben Sie im Verein inne?

Düspohl: „Ehrenamtlich etwas für den Verein mache ich jetzt seit ca. fünf Jahren. Angefangen mit den üblichen Arbeitseinsätzen, über die Bestandsaufnahme von Trainingsequipment und Trikotausstattung bis zum Februar 2021. Seitdem bin ich offiziell im Vorstand des TVN und kümmere mich dort um den Bereich Bekleidung/Equipment und Sponsoring.“

Wie viel Stunden pro Woche investieren Sie in das Ehrenamt?

„Schwer zu sagen. Mal sind es zwei Stunden, mal aber auch ein ganzer Arbeitstag – je nachdem was ansteht und welche Zeit gerade bevorsteht (Neue Saison, Winterpause etc.).“

Was treibt Sie an ein Ehrenamt auszuüben, warum machen Sie das?

„Mir macht es Spaß den Verein sauber und gesund zu halten sowie meine Freizeit weitestgehend mit meinem Hobby auszufüllen und dafür positive Rückmeldungen zu erhalten. Früher habe ich oft nur gemeckert bis mir bewusst wurde: ich kann das, was mich stört, auch einfach selbst beheben.“

Was ist Ihre schönste Erinnerung an die Zeit im Ehrenamt?

„Wir hatten schon sehr viele Arbeitseinsätze, wobei ich die schönsten Erinnerungen an den Bau der Tribüne oder den Soccerkäfig habe: Samstagmorgen, 9 Uhr, Frühstück am Platz, leichter Kater – aber trotzdem wird für den Verein geschuftet.“

Welche Konflikte bzw. Problemzonen sehen Sie im Amateurfußball?

„Gerade nach/während Corona sehe ich ein schwerwiegendes Problem in der Anzahl der Sporttreibenden. Viele haben in der Coronazeit gemerkt, dass ein Leben ohne Fußball/Sport scheinbar nicht so schlimm ist – dies spüren wir momentan im Verein immer mehr. Ich habe Angst, dass ein Zusammenschluss von mehreren Vereinen im Herrenbereich zum Alltag wird und nicht eine Ausnahme bleibt.“

Was wünschen Sie sich für den Amateurfußball in der Zukunft?

„Ich wünsche mir einfach, dass der jetzigen Generation aufgezeigt wird wie wichtig das Sporttreiben und „draußen sein“ neben der ganzen Technik ist; dass Elektronik eben nicht alles ist und dass gerade Eltern das früh vermitteln sollten – ansonsten kommen bald schwierige Zeiten auf uns zu.“

Aufrufe: 016.6.2022, 18:00 Uhr
Jakob BuddenbohmAutor