Der 4:0-Erfolg der Bad Krozinger über Waltershofen und das 3:2 im Verfolgerduell zwischen Reute und den Prechtälern haben die Tabelle erneut durcheinandergeworfen. Ihringen/Wasenweiler gibt gegen Simonswald die Führung aus der Hand und findet sich auf dem letzten Platz wieder. Pech hatte Marcel Schlupf, der Torwart des SV Kirchzarten: Seine Fairness kostete seine Mannschaft wohl den Sieg.
Schill: „Günstige Ausgangsposition nicht verbessert“
Mit einem Sieg in Reute hätte die SG Prechtal/Oberprechtal vom sechsten auf den dritten Platz vorrücken können. Die Voraussetzungen dafür waren nicht ungünstig, denn Reute stand nur ein schmaler Kader zur Verfügung, nachdem in der Vorwoche gleich drei Spieler vom Platz gestellt worden waren. „Trotzdem waren sie körperlich präsenter als wir, gerade in den Eins-gegen-eins-Situationen, und haben uns nicht ins Spiel finden lassen“, berichtete SG-Trainer Martin Schill. Durch ein Eigentor gerieten die Prechtäler in Rückstand, antworteten aber umgehend mit dem Ausgleich und hatten in der anschließenden zehnminütigen Druckphase einen Pfostentreffer zu verzeichnen. „In der zweiten Halbzeit war Reute wieder stärker und war uns bei Standards überlegen“, sagte Schill und verwies auf das 2:1 des SCR: Nach einem Eckball traf Fabrice Élatré per Kopf. Die SG hingegen musste nach einem eigenen Standard das 1:3 hinnehmen. Zwar glückte den Gästen der Anschlusstreffer, sie kamen aber zu keinen weiteren hochkarätigen Chancen. „Es ärgert mich, dass wir unsere gute Ausgangsposition nicht verbessert haben“, erklärte Schill. „Dafür muss man mehr tun.“
Bad Krozingen fügt Waltershofen erste Saisonniederlage bei
Bis zum vergangenen Wochenende war Blau-Weiß Waltershofen die einzige noch ungeschlagene Mannschaft. Das hatte dem Gegner FC Bad Krozingen Respekt abgenötigt. „Uns war klar, es wartet eine schwere Aufgabe auf uns“, gab dessen Spielertrainer Simon Schweiger zu Protokoll. In der ersten Halbzeit traten die Kurstädter sehr dominant auf und erspielten sich eine verdiente 2:0-Pausenführung. In der Halbzeitansprache rief Schweiger sein Team dazu auf, nicht nachzulassen: „Wir wussten um die Qualität von Waltershofen. Bei einem Anschlusstreffer kann so ein Spiel schnell kippen. Daher wollten wir dranbleiben und die Führung ausbauen.“ Die Mannschaft folgte der Anweisung und feierte letztlich einen 4:0-Heimsieg. Spielerische Elemente, gute Seitenverlagerung, Aggressivität und Lauffreude nannte Schweiger als die Tugenden, die seiner Mannschaft zum Erfolg verhalfen. „Das war unser bisher bestes Spiel der Saison“, so der Coach.
Karsten Kranzer: „Waren auf Augenhöhe“
Von einer unglücklichen Niederlage sprach Karsten Kranzer, der Coach des Aufsteigers TV Köndringen, nach dem 1:2 gegen den FC Freiburg-St. Georgen. „Über neunzig Minuten waren wir auf Augenhöhe“, meinte er. Der TVK war in Führung gegangen, nachdem Kilian Engler den Ball erobert hatte und David Fournier unhaltbar vollendete (28.). Nur zwei Minuten später führte ein individueller Fehler zum Ausgleich: Der Abschlag von Torwart Manuel Lewandowski landete beim Gegner, und Julian Held legte Matti Roth das 1:1 auf. Kurz nach der Pause waren die Köndringer bei einem Einwurf zu nachlässig, und Samuel Faßbender markierte das Siegtor für die Gäste. Die zweite Saisonniederlage werde seine Mannschaft jedoch nicht umwerfen, zeigte sich Kranzer überzeugt: „Als Aufsteiger sind wir auf Kurs.“
Angelo Pflug lobt Fairness von SVK-Torwart Schlupf
Das Duell der Ex-Landesligisten Kirchzarten und Untermünstertal endete 2:2. Zweimal hatte der schnelle Gambier Lamin Jammeh mit starken Aktionen die Dreisamtäler in Führung gebracht, zweimal konnten die „Täler“ egalisieren. „Nach dem 1:0 waren wir besser im Spiel“, befand Gästecoach Angelo Pflug. „Kirchzarten hat auf Fünferkette umgestellt und mit langen Bällen operiert. Es war ein Spiel auf ein Tor, aber im letzten Drittel war es eben doch zu wenig von uns.“ Einen an Lukas Schneider verschuldeten Strafstoß nutzte Paul Behringer zum zwischenzeitlichen 1:1. Nach dem 1:2 verbuchten die „Täler“ weitere aussichtsreiche Gelegenheiten; so scheiterte Nico Lutz aus kurzer Distanz am sensationell reagierenden Marcel Schlupf. Der SVK-Torwart bewies auch Fairness: Kurz vor Schluss erklärte er Schiedsrichter Robert Drews, der bereits auf Abstoß entschieden hatte, dass er den Ball noch berührt hatte. Drews korrigierte den Entscheid daher auf Eckstoß. „Alle Achtung vor dem Keeper!“, lobte Angelo Pflug. Schlupf wäre indes zu wünschen gewesen, dass seine Ehrlichkeit nicht noch bestraft worden wäre. Aber nach dem Eckball netzte David Pflug, der Bruder des Untermünstertäler Coachs, per Kopf zum 2-2 ein.
Maximilian Mutter: „Nach 1:1 in alte Muster verfallen“
Nach vier Niederlagen am Stück war die Mannschaft der SG Ihringen/Wasenweiler nicht gerade mit breiter Brust ins Heimspiel gegen die torgefährlichen Simonswälder gegangen. Aber Maximilian Mutter, der Co-Trainer von Dennis Klossek, der seinen urlaubenden Chef an der Seitenlinie vertrat, sah einen anfangs überzeugenden Auftritt seiner Elf: „Wir hatten einen guten Schlachtplan, haben defensiv gut und kompakt gearbeitet.“ Mit einem Foulelfmeter erzielte Steve Ehlend die 1:0-Pausenführung. „In der zweiten Halbzeit wurde es wild“, sagte Mutter. „Simonswald hat auf Dreierkette umgestellt, und wir mussten das Herzstück unseres Spiels vom Platz nehmen – Jonas Kenk war angeschlagen.“ Dennoch hatte die Heimelf die Gelegenheit zum 2:0, aber diesmal scheiterte Torsten Schätzle vom Elfmeterpunkt. Bald darauf egalisierte Simon Fehrenbach. „Nach dem 1:1 sind wir in alte Muster verfallen“, kommentierte Mutter. Nur drei Minuten nach dem Ausgleich kassierte Ihringen/Wasenweiler das 1:2 und in den Schlussminuten gar das 1:3. Damit rutschten die Kaiserstühler ans Tabellenende. Mutter hatte aber viel Mutmachendes gesehen: „Es liegt nur an uns selbst, wir müssen uns selbst da unten herausholen.“
Glottertal verlängert den Emmendinger Negativlauf
Aufsteiger SV Rot-Weiss Glottertal kehrte mit einem 2:1-Erfolg im Gepäck aus Emmendingen zurück. Trainer Tobias Göbel war entsprechend gut gelaunt: „Wir haben nur zwischen der 15. und 25. Minute eine Chance zugelassen, ansonsten hatten wir das Spiel im Griff, hatten viel Ballbesitz und spielerische Vorteile.“ In der 29. Minute brachte Adriano Berroa Trinidad die Glottertäler in Führung. „Emmendingen hat den Ball zurückgespielt, und Adriano spritzte dazwischen“, beschrieb Göbel den Treffer. In der 59. Minute erhöhte Berroa Trinidad nach einem Steckpass auf 2:0. Er sorgte indes auch für die unschöne Szene des Spiels, als er sich zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ und mit der Roten Karte vom Platz flog. „Bis dahin haben wir ein sehr gutes Spiel gezeigt, danach war es ehrlicherweise nur noch ein Dichtmachen“, so Göbel, „auch wenn wir den einen oder anderen Konter setzen konnten.“ Luis Richter erzielte den Anschluss für die Heimelf, aber Glottertal rettete den Sieg über die Zeit. Für den FC Emmendingen war es bereits die dritte Niederlage in Serie. Die Mannschaft von Pascal Spöri muss schleunigst den Hebel umlegen, wenn ihre Titelambitionen nicht früh verpuffen sollen. Die nächste Gelegenheit für drei Punkte bietet sich ihr am Mittwoch um 19 Uhr, wenn sie beim Tabellenvierzehnten Nordweil/Wagenstadt antreten muss. Doch Achtung: Die Bleichtäler haben jüngst ihren Kampfgeist unter Beweis gestellt, als sie nach einem 0:2-Rückstand in Endingen noch einen Punkt (2:2) mitnahmen.