2025-12-03T05:51:34.672Z

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Die Juniorinnen von Tusa haben es derzeit nicht leicht.
Die Juniorinnen von Tusa haben es derzeit nicht leicht. – Foto: SSVg Velbert 02

Tusa-Juniorinnen am Limit

Die U19 von DJK Tusa 06 erlebt beim 1. FC Köln ein bitteres Debakel. Nach nahezu kompletter Abmeldung des Teams müssen deutlich jüngere Spielerinnen einspringen – mit gefährlichen Folgen. Verantwortliche warnen vor Überforderung und prüfen Alternativen, um die Saison überhaupt sinnvoll zu Ende zu bringen.

Fußball soll ja bekanntlich die schönste Nebensache der Welt sein. Wer mit dieser Aussage am Mittwochabend in Köln eine Spielerin der DJK Tusa 06 konfrontiert hätte, wäre mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit ungläubigem Kopfschütteln belegt worden. Denn für die Talente aus Flehe endete das Auswärtsspiel in der U19-Juniorinnen-Liga des Westdeutschen Fußballverbandes beim 1.FC Köln in einem Desaster. Der vorübergehende Tabellenführer aus der Domstadt kannte keine Gnade mit seinen Gästen und schickte Tusa mit einer deftigen 1:23-Packung wieder nach Hause.

1:23 – die Mannschaft von Lars Röchter konnte einem nur Leid tun. Schließlich bestritten die Fleherinnen einen Kampf mit ungleichen Waffen. Gegen die U19 des Frauen-Bundesligisten schickte Röchter notgedrungen einen Mix aus U16- und U17-Spielerinnen auf das Feld. Weil sich die U19 nach der Trennung von Trainer Marcus Italiani vor einigen Wochen beinahe komplett vom Klub abgemeldet hatte.

Einen Vorwurf konnte man den jungen Spielerinnen und ihrem Trainer daher gar nicht machen. Allerdings stellt sich die Frage, wie hoch der Preis ist, den die Verantwortlichen dafür zahlen, um den Betrieb in dieser namhaft besetzten Übergangsliga aufrecht zu erhalten.

„Uns ist es wichtig, den Mädels im U19-Bereich eine Plattform zu geben, um Spielpraxis zu sammeln, Denn ich weiß aus eigener Erfahrung wie groß und schwer der Sprung zu den Frauen ist, wenn man direkt aus der U17 in den Seniorenbereich aufrückt“, sagt Bhageshree Modha. Die stellvertretende Abteilungsleiterin, die selbst noch zum Stammpersonal des Niederrheinligateams von Tusa zählt, weiß aber auch um die Gefahren, welche die aktuelle Situation mit sich bringt.

Tusa hat einige Probleme zu bewältigen

„Das ist ein schmaler Grat, auf dem wir wandeln. Denn wir müssen natürlich aufpassen, dass die Mädels bei solchen Resultaten nicht die Lust am Fußball verlieren.“ Für die 25-jährige ist daher klar, dass sich an der Fleher Straße etwas tun muss, wenn man die Saison bei den U19-Juniorinnen vernünftig zu Ende spielen will.

„Es gibt ja die Möglichkeit, Spielerinnen aus anderen Klubs mit einem Zweitspielrecht auszustatten, wenn diese bei ihren Vereinen keine U19 haben. Vielleicht gelingt es uns so, noch Spielerinnen zu finden, die auch körperlich in der Lage sind, in dieser Liga mitzuhalten“, erklärt Modha.

Abgesehen davon werden sich die Verantwortlichen aber über kurz oder lang auch mit der Frage beschäftigen müssen, welchen Mehrwert die Teilnahme an der WDFV-Liga für Tusa noch hat. Denn so reizvoll Partien gegen SGS Essen oder den 1. FC Köln auch sind – so groß ist auch die Gefahr auf überregionaler Bühne einen erarbeiteten Ruf im Mädchenfußball zu verspielen und die eigenen Talente zu verheizen.

Aufrufe: 05.12.2025, 14:30 Uhr
Marcus GiesenfeldAutor