2024-04-25T14:35:39.956Z

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Lorena Bari von Schott Mainz (rechts) schirmte im Hinspiel den Ball vor der Wörrstädterin Laura Weinel ab.	Foto: FM
Lorena Bari von Schott Mainz (rechts) schirmte im Hinspiel den Ball vor der Wörrstädterin Laura Weinel ab. Foto: FM

TuS Wörrstadt: Kalte Dusche im Jubiläumsjahr?

50 Jahre nach der Deutschen Meisterschaft kämpfen die Fußballerinnen, um wenigstens drittklassig zu bleiben

Wörrstadt. 1974 gewannen die Fußballerinnen von TuS Wörrstadt die erste Deutsche Meisterschaft. 50 Jahre später droht dem Verein der Abstieg aus der Regionalliga. Zur Halbzeitpause steht der Klub mit nur einem Zähler auf dem letzten Tabellenplatz.

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Maria Breuer, die in der traditionsreichen Frauenfußball-Abteilung des Neuborn-Klubs schon in fast allen Funktionen aktiv war, sagt trotz der schwierigen Lage: „Die Hoffnung stirbt zuletzt“. Auch wenn es derzeit neun Punkte bis zum rettenden Ufer seien und die Konkurrenz aus Montabaur, Holzbach und Ober-Olm ebenfalls den einen oder anderen Zähler noch holen wird: Ganz abschreiben sollte die Wörrstädter TuS niemand.

Gute Omen, die Wende noch zu schaffen

Spielführerin Alina Schneider betont, dass die „Wintervorbereitung deutlich besser verlief als die im Sommer. Wir hatten eine höhere Trainingsbeteiligung und die Intensität war höher. Außerdem haben wir jetzt verstanden, was Martin (Trainer Wohlschlegel, Anm.) von uns will“. Das sind gute Omen fürs erste der insgesamt elf Rückrundenspiele, in denen die Elf um Torhüterin Theresa Kehl das scheinbar Unmögliche noch möglich machen kann.

Sonntag (14 Uhr) braucht es einen Dreier gegen die SG Andernach II. Die Reserve des Zweitliga-Fünften rangiert im hinteren Mittelfeld, ist noch am ehesten die Kragenweite der in der ersten Halbserie glücklosen Wörrstädter Mannschaft.

Für Laura Weinel, eine Führungsspielerin im Team von TuS, ist die Begegnung mit Andernach ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Die 28-Jährige mit Zweitliga-Erfahrung spielte eine Zeitlang bei der SG und glaubt, das ist „ein Gegner, gegen den man punkten kann.“ Hier könnte sich TuS das dringend benötigte Erfolgserlebnis holen, auf das Rebekka Kling und Co. nun seit Ewigkeiten warten. „Daran könnten wir uns dann hochziehen“, vermutet Laura Weinel, die ihrem Team durchaus Regionalliga-Tauglichkeit attestiert. Alina Schneider ergänzt: „Nur spricht gegenwärtig noch die Statistik gegen uns.“

Husarenstreich wie 2003 nicht mehr möglich

Für TuS Wörrstadt wäre es wichtig, abermals die Klasse zu halten. Anders als 2002/03, als auf den Verbandsliga-Abstieg direkt der Wiederaufstieg gelang, fehlt dem Klub derzeit noch der Unterbau, um ein solches Kunststück zu wiederholen, reflektiert die damalige Macherin Maria Breuer. Andererseits steht TuS Wörrstadt schon seit zwei Jahren an der Kippe zur tieferen Liga. Bislang konnte sie sich immer retten. Warum soll das nicht auch in dem Jahr gelingen, in dem der Klub an seine großartige Pionierzeit im Frauenfußball erinnert?

Mit dem Abstieg in die Verbandsliga würde es schwer werden, in absehbarer Zeit wieder aufzusteigen. Auch, weil die Konkurrenz schärfer geworden ist. „Es gibt mehrere Vereine, die aus der Verbandsliga in die Regionalliga aufsteigen möchten“, weiß Maria Breuer. Was für TuS Wörrstadt ein ernsthaftes Problem ist, sollte die Pionierinnen des Frauenfußballs freuen. Ihr einst von der Männer-Welt als exotisch deklariertes Hobby hat immens an Zuspruch gewonnen.



Aufrufe: 07.3.2024, 13:00 Uhr
Claus RosenbergAutor