2024-05-02T16:12:49.858Z

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– Foto: Thies Meyer

TuS Harsefeld setzt Neuling auf die Trainerbank

Überraschende Personalie: Neuer Trainer spielt noh beim Heeslinger SC

Der Fußball-Landesligist TuS Harsefeld hat einen neuen Trainer gefunden. Der Mann ist als Coach ein unbeschriebenes Blatt, als Spieler war und ist er hochklassig unterwegs. Harsefelds Sportdirektor Alexander Martens spricht von einer Chance.

Nico Matern (31) wird am 1. Juli den Trainerposten von Julian Geils (40) beim Fußball-Landesligisten TuS Harsefeld übernehmen. Dies teilte Harsefelds Sportdirektor Alexander Martens am Mittwoch mit. Die Personalie kommt überraschend. Matern steht heute noch als aktiver Spieler beim Oberligisten Heeslinger SC unter Vertrag und verfügt als Trainer über keinerlei Erfahrung. Ist das ein Risiko für die stets ambitionierten Harsefelder?

Martens findet das nicht. Im Gegenteil. Er kenne Matern noch aus der gemeinsamen aktiven Zeit bei der SV Drochtersen/Assel und hält ihn für „einen intelligenten Fußballer“, einen „Strategen und Denker und Lenker auf dem Platz“. „Nico weiß, wann er das Spiel ankurbeln und wann er Ruhe reinbringen muss“, sagt Martens. Matern sei für den Trainerjob genau der Richtige. „Die Chance will ich ihm geben“, sagt der Sportdirektor.

Matern spielte in der Regionalliga Nord

Nico Matern stammt aus Buxtehude. In seiner sportlichen Vita stehen offiziell 14 verschiedene Vereine. Er spielte in der Jugend für den FC St. Pauli und den Halleschen FC, er war in Wuppertal, kickte für D/A noch in der Oberliga, heuerte bei Hansa Rostock an, dem FC Schönberg 95 und beim Buxtehuder SV. Einige Jahre spielte er für verschiedene Teams in den USA, danach für den VfB Oldenburg und Teutonia 05 in der Regionalliga Nord, für Atlas Delmenhorst und landete schließlich in Heeslingen.

In Heeslingen ist Matern in der laufenden Saison Stammkraft im Mittelfeld. Der Vereinsspitze, sagt Matern, habe er am Dienstag von seinen Plänen erzählt. Die Spieler erfahren es beim Training. „Ich glaube, für viele kommt überraschend, dass ich aufhöre zu spielen“, sagt Matern. Er sei zwar körperlich noch fit und von Verletzungen verschont geblieben. Aber die letzten Jahre, vor allem die in Amerika, hätten „geschlaucht“. Gerade in Sachen Familienleben habe er viel verpasst. Jetzt sei ein guter Zeitpunkt, die aktive Karriere zu beenden. „Vielleicht wäre ich im nächsten Jahr meinen eigenen Ansprüchen nicht mehr gerecht geworden“, sagt Matern.

Im April erwirbt der Neuling die C-Lizenz

Matern spricht von „einem schleichenden Prozess“. Was mache ich nach meiner aktiven Zeit? Berater, Sportlicher Leiter oder ähnliche Posten schloss er aus. Beim Fußball wollte er aber bleiben. Also Trainer. „Ich habe viele Trainer erlebt und viele Philosophien kennengelernt“, sagt Matern. Im April wird er die C-Lizenz bekommen.

Der 31-Jährige ist selbstbewusst. Er räumt zwar ein, beim Start im Sommer ein wenig Zeit zu brauchen. Aber seine Erfahrung will er an die Harsefelder Spieler weitergeben. „Im Team und bei vielen Einzelnen steckt viel Qualität. Wir werden den Fußball auch nicht neu erfinden“, sagt Matern. Beides erleichtert die Arbeit.

Als erste Trainerstation gleich einen immer sehr ambitionierten Landesligisten zu übernehmen, ist eine Hausnummer. Das weiß auch Matern. „Ich bin dankbar dafür, dass der TuS mir das zutraut“, sagt er.

Aufrufe: 010.1.2024, 18:25 Uhr
Tageblatt/BerlinAutor