2024-05-24T11:28:31.627Z

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"Es wird immer schwieriger, junge Leute für den Fußball zu begeistern"

Unsere EhrenamtlerInnen, Teil 6: Felix Riedemann vom TuS Engter

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Das Ehrenamt gehört im Amateurfußball zu den fundamentalen Säulen. Vom Platzwart über den Betreuer bis hin zum Vereinsvorsitzenden werden alle Bereiche im Amateurfußball durch ehrenamtliche Tätigkeiten abgedeckt. Dies wird durch die emotionale Bindung zu den Vereinen sowie dem selbstlosen Handeln aller Beteiligten untermauert. Allein im Fußball erzeugen Ehrenamtliche jährlich eine Arbeitskraft, die marktgerecht in Höhe von 2,18 Milliarden Euro entlohnt werden würde. Unsere Reihe „EhrenamtlerInnen in Osnabrück“ zeigt die so wichtigen Gesichter hinter den Vereinen; wer macht die berühmten „Extra-Meter“, wer prägt die Identität eines Vereins entscheidend mit, und wie viel Herzblut investieren diese Personen in ihre Klubs?

Heute mit: Nils Riedemann vom TuS Engter

Seit wann sind Sie im Ehrenamt tätig, wie sind Sie dazu gekommen und welche Position (Aufgabenfeld) haben Sie im Verein inne?

Riedemann: ,,Seit 2015 bin ich im TuS Engter ehrenamtlich tätig. Der damalige Fußballobmann Hubert Brandtner hatte mich angesprochen, ob ich mir vorstellen könne, etwas beim TuS zu machen. So bin ich zunächst als Zweite-Herren-Trainer eingestiegen. Nach einem halben Jahr habe ich zusätzlich den Posten des Fußballobmanns übernommen.“

Wie viel Stunden pro Woche investieren Sie in das Ehrenamt?

,,Sehr gute Frage... genau kann ich das ehrlich gesagt gar nicht sagen bzw. habe ich es noch nie gezählt. Ich denke in ruhigen Wochen sind es 1-2 Stunden und in guten Wochen sicherlich auch mal 10-12 Stunden.“

Was treibt Sie an ein Ehrenamt auszuüben, warum machen Sie das?

,,Mich treibt die Gemeinschaft und der Zusammenhalt untereinander an. Außerdem schätze ich die Begegnungen mit vielen verschiedenen Menschen sehr.“

Was ist Ihre schönste Erinnerung an die Zeit im Ehrenamt?

,,Es gibt viele schöne Erinnerungen – besonders die guten Freundschaften, die man beim Fußball gefunden hat. Auch in guter Erinnerung behalten habe ich die Ü60-Meisterschaft in Goldenstedt, wo unsere Oldies den Titel geholt haben oder die Busfahrten zum Fortuna-Cup mit unserer 1. Herren. Aber eigentlich ist jeder Sieg – egal von welcher unserer Mannschaften – eine schöne Erinnerung und Belohnung für mich.“

Welche Konflikte bzw. Problemzonen sehen Sie im Amateurfußball?

,,Die größten Probleme im Amateurfußball sehe ich darin, dass von allen Seiten immer mehr gefordert wird, aber immer weniger Leute bereit sind sich zu engagieren. Desweiteren sehe ich ein Problem im Nachwuchsbereich. Durch die Masse an Sportangeboten und anderen Aktivitäten, die überall angeboten werden, wird es immer schwieriger, junge Leute für den Fußball zu begeistern und bei der Stange zu halten. Beim TuS Engter leisten wir zurzeit eine super Jugendarbeit, aber wir müssen auch hier jeden Tag gucken, dass wir attraktiv bleiben und das erfordert eine Menge Arbeit.“

Was wünschen Sie sich für den Amateurfußball in der Zukunft?

,,Ich wünsche mir, dass es mehr Leute gibt, die sich mit Leidenschaft für ihren Verein einsetzen. Egal in welcher Funktion – ob Schiedsrichter, Trainer, Betreuer, Spieler oder auch Zuschauer. Nur wenn alle mit anpacken, kann der Fußball leben.“

Aufrufe: 08.6.2022, 18:00 Uhr
Maximilian MeyerAutor