A-Klasse Abstiegskampf bleibt weiter spannend

Die 100 Zuschauer bekamen enorm viel geboten. „Die Ampelkarte für den Bretzenheimer Moritz Wrana in der 45. Minute wegen wiederholten Foulspiels war entscheidend“, diagnostizierte Florian Sieben, Sportlicher Leiter der Stadecker. „Denn spätestens ab der 70. Minute wurden die Beine der Gäste merklich schwer. Unsere Elf konnte hingegen noch einen drauflegen und die Partie drehen.“ Ein Extralob gab es für Jan-Niklas Zenkner, der auf der Außenbahn „ein nicht aufzuhaltender Faktor“ gewesen sei und seine fabelhafte Leistung mit zwei Treffern krönte. Tore: 0:1 Finn Michel (10.), 1:1 Jan-Niklas Zenkner (21.), 1:2 Marcel Tauche (32.), 1:3 Joshua Schink (57.), 2:3 Nico Dannenberg (74.), 3:3 Yannick Wolf (77.), 4:3 Zenkner (83.).

„In einem Spiel das wir unbedingt gewinnen wollten und mussten, haben wir uns vorgenommen, von der ersten Minute an auf Sieg zu spielen und die Abtastphase zu überspringen“, verriet SVGA-Coach Johannes Kull. „Wenn wir dann vor 100 Zuschauern in der zweiten Minute in Führung gehen, ist das Wahnsinn. Danach war es Abstiegskampf pur. Da wir keine Großchancen zugelassen haben geht der Sieg in Ordnung. Bodenheim hat nie aufgegeben und wurde vor allem durch Standards immer wieder gefährlich.“ Nach dem 2:0 hätten es seine Jungs versäumt, den entscheidenden Konter auszuspielen. Tore: 1:0 Patrick Dengler (2., nach Vorlage von Fabian Commes), 2:0 David Fürsicht (73., nach Vorlage von Commes).

„Wir waren bestimmt nicht die bessere Mannschaft, Frei-Weinheim hatte deutlich mehr Qualität in ihren Torchancen“, bekannte der verletzte SG-Spielertrainer Max Schirp. „Beim 2:0 spielen wir eine Umschaltsituation wunderbar aus. Wir waren am Ende platt – das Tor in der Nachspielzeit war nur ein Tor des Willens. Ich bin stolz, dass nach wie vor so viel Leben in der Truppe steckt – bei all den Rückschlägen, die sie hinnehmen musste.“ VfL-Coach Marcel Rödiger hatte ein Chancenverhältnis von 13:5 notiert. Sein Fazit: „Wer aus mehreren hundertprozentigen Möglichkeiten nicht mehr Tore macht, verliert zu Recht.“ Tore: 0:1 Felix Schirp (22., Kopfball nach Standard von Robin Steinmetz), 0:2 Nico Schmitt (55., nach Vorarbeit von Felix Schirp), 1:2 Kledis Bulaj (65.), 2:2 Alex Eich (81.), 2:3 Felix Schirp (90.+3, nach Vorarbeit von Marc Waldner).

„Nach dem Schlusspfiff sind bei uns im positiven Sinne die Emotionen hochgekocht“, schwärmte SG-Coach Christoph Friedrich. Dexheims Trainer Eric Oehler gratulierte den Sponsheimern zu einer „tollen kämpferischen Leistung und einem guten Lucky Punch – wobei ´lucky´ zu unfair ausgedrückt wäre. Bedenklich aber, dass der Schiedsrichter nach der Ampelkarte in der 60 Minute gegen unseren Nico Lang wegen Meckerns eine Trinkpause wie in der ersten Halbzeit aktiv verweigert hat – so etwas habe ich noch nie erlebt. Ich betone aber ausdrücklich, dass ich diese absolute Nichtleistung des Schiris auf gar keinen Fall auf dem Rücken der Dromersheimer austragen will. Die haben eine tolle Moral, tolle Fans und einen total sympathischen Trainer.“ Zum Platzverweis für seine Farben meinte Oehler noch: „Zu laut Atmen war heute auch Meckern…“ Tore: 1:0 Johannes Borngässer (50., Freistoß), 1:1 Karsten Schömbs (55.), 2:1 Ercan Genc (65.), 2:2 Abdullah Alzakkar (75.), 3:2 Anton Jox (87.), 4:2 Esmail Mahmoud (90.+2).