Könnten sie das zuletzt regelmäßig erhaltene Lob ihres eigenen Trainers in Punkte eintauschen, die Fußballer von TuRU Düsseldorf hätten in der Landesliga längst den Anschluss an das obere Tabellendrittel hergestellt. Auch nach dem Auswärtsspiel beim ASV Süchteln zog Francisco Carrasco am späten Freitagabend wieder ein positives Fazit, als er auf die Leistung seiner Mannschaft angesprochen wurde. Diese hatte den Tabellenvierten auf dessen Platz auch tatsächlich am Rande einer Niederlage, brachte aber weder eine 2:0 noch eine 3:2-Führung über die Ziellinie. In der vierten Minute der Nachspielzeit kassierten die Gäste doch noch den 3:3-Ausgleich und verpassten es damit, zumindest vorübergehend in die obere Tabellenhälfte zu klettern.
Dass sein Team aber das Potenzial dazu hat, genau in solche Sphären vorzustoßen, steht für Francisco Carrasco fest. „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht und waren gerade zu Beginn sehr dominant“, meinte der Spanier. Widersprechen mochte dem Spanier mit Blick auf die Anfangsphase auch dessen Gegenüber Frank Mitschkowski nicht. „Da haben wir schon unsere Probleme gehabt, die schnellen Offensivleute der TuRU in den Griff zu bekommen“, konstatierte der Süchtelner Coach, der vor einigen Jahren auch schon in Düsseldorf beim DSC 99 erfolgreich an der Seitenlinie gestanden hatte.
Die 2:0-Führung, die Diyar Turan (12.) und Amin Saouti (20.) gegen fehlerhafte Platzherren herausschossen, hatte aber nicht allzu lange Bestand. Denn nach rund 25 Minuten kehrten sich die Verhältnisse um, war der ASV plötzlich am Drücker und nach zwei Treffern binnen fünf Minuten (40., 44.) auch wieder voll im Spiel.
Diese Geschichte sollte sich an einem kurzweiligen Abend nach der Pause wiederholen. Auch da war es TuRU, die besser aus den Startlöchern kam und durch den ersten Saisontreffer von Shunya Kuroda (55.) wieder die Nase vorne hatte. Doch wieder gelang es den Blau-Weißen nicht, den Sack zuzumachen. Die Oberbilker schafften es weder, die sich bietenden Räume für einen vorentscheidenden Konter effektiv zu bespielen. Auf der anderen Seite schafften sie es in der Schlussphase auch nicht, die Süchtelner vom eigenen Tor fern zu halten. Bevor er letztlich doch noch das 3:3 für seine Farben markierte, hatte Kaiya Otsu schon zweimal in aussichtsreicher Position den Ausgleich auf dem Schlappen.
„Wir müssen da einfach leidenschaftlicher verteidigen“, monierte Francisco Carrasco. Eine Kritik, die sich vor allen Dingen die Einwechselspieler um Ayyoub Ichoutene, Fahim Mede und Florian Berisic anziehen mussten. „Von ihnen erwarte ich dann mehr Engagement, um den knappen Vorsprung zu halten.“