
Wie schon so häufig in dieser Saison musste Großengotterns Trainer Robert Rodriguez kreativ auf die dünne Personaldecke reagieren und nicht zum ersten Mal übernahm er persönlich Verantwortung und fand sich in der Startaufstellung gegen den Tabellenzweiten wieder. Am Ende war es ausgerechnet er, der mit einem Doppelpack den Auswärtspunkt herbeiführte!
Großengottern musste sich gerade in der ersten Halbzeit nicht verstecken, wobei auch nicht sonderlich viel von den Gastgebern kam und so war es die erste richtige Chance für die Gäste, die zum Führungstreffer führte. Vorbereitung durch Lochmüller und dann von Rodriguez in Abstaubermanier über die Linie gedrückt. Nach der Halbzeitpause rissen die Gastgeber das Spiel zunehmend an sich und erhöhten kurz nach Wiederanpfiff auf 1:1 (47‘). Der Ausgleichsschütze (Shirzad) sollte in dieser Partie noch mehrfach auf sich aufmerksam machen, doch der Führungstreffer kam durch Unhurian, der in der 74‘ die Hoffnung der Gotterschen schwinden ließ. Zuvor beschriebener Spieler versagte kurz vor Schluss aus vier Meter vor dem leeren Tor und ließ Gottern noch einmal hoffen. Während die Gastgeber in der Schlussphase sehr defensiv agierten, kam der SC noch zum ein oder anderen Angriff. Einer dieser Angriffe führte in der 95‘ der Nachspielzeit zur Ecke: Flanke auf den Kopf von Combacker Baumbach, erster Abpraller vor die Füße von Rodriguez, Parade auf der Linie und im zweiten Versuch in die Maschen zum 2:2 Ausgleich. Danach gab es kein Halten mehr und Rodriguez fand sich unter einem Haufen jubelnder Mitspieler wieder.
Kurz darauf war dann Schluss, doch es sollte noch ein Nachspiel geben. Auf dem Social Media Kanal Großengotterns werden die Szenen wie folgt beschrieben: "Sondershausens Nr. 14 flogen die Sicherungen raus und er verwechselte schlagartig Fußball mit Boxen, denn gleich zwei Spieler unserer Ersten traf ein Schlag im Gesicht. Alles unter den vermeintlichen Blicken der Schiedsrichter. Als dann auch noch das Spielfeld und die Katakomben von gut 20 teils vermummten Heimfans betreten wurden, fand das Spielende seinen traurigen Höhepunkt. Einer dieser „Fans“ schlug unserem auf der Bank sitzenden Torhüter aus dem Nichts ins Gesicht."
Auf Nachfrage wollte sich Robert Rodriguez nicht konkret dazu äußern: "Soweit ich weiß, wird es vom TFV geprüft. Allerdings sind wir nicht aktiv auf den TFV zugegangen, sondern wir wurden gefragt. Jetzt haben sie unser Videomaterial von der Veo Cam. Ich möchte mich gar nicht dazu äußern! Es gibt Videoaufnahmen und die sollen bewertet und ausgewertet werden, die letztlich Entscheidungen treffen können. Es gab nach dem Spiel nichts von dem Schiedsrichter. Ich finde es einfach für die Männer schade, dass dieser extrem wichtige Punkt durch die Aktionen nach dem Spiel überschattet wird."
Auch von Sondershäuser Seite gab es dazu keine klare Einschätzung. Tino Auerbach widersprach jedoch einigen gegnerischen Aussagen. "Ich kann dazu gar nichts wirklich sagen, ich war zu dem Zeitpunkt schon auf der Ersatzbank und habe es gar nicht richtig mitbekommen. Die Ordner waren allerdings gleich zur Stelle und Fans von uns waren gar nicht auf dem Rasen. Also so wie es Gottern schreibt war es absolut nicht. Es stand ja aber eine Kamera da, da sollte sicherlich alles drauf zu sehen sein."
So muss nun die Auswertung des Bildmaterials für Klarheit sorgen und gegebenenfalls gibt es dann noch ein unschönes Nachspiel in diesem Sachverhalt. Wir werden dies weiter verfolgen und darüber berichten.
