2024-12-13T13:56:41.772Z

Spielbericht
TuRa Brüggen hat den guten Saisonstart nicht konservieren können.
TuRa Brüggen hat den guten Saisonstart nicht konservieren können. – Foto: Michael Locke

TuRa Brüggen: Auf der Suche nach Selbstvertrauen

Bezirksliga, Gruppe 3: Nach einer Niederlagenserie ist Brüggen von der Tabellenspitze weit zurückgefallen. Trainer Markus Müller will jetzt auf Grundtugenden setzen. Derweil ist Neuwerk in einer Komfortsituation, kann am Sonntag Primus werden.

Zwischen tiefem Abstiegskampf und dem Lauern auf den Sprung an die Tabellenspitze ist bei den Bezirksligisten aus Mönchengladbach und dem Kreis Viersen alles vertreten. Das Wochenende verspricht einige interessante Begegnungen.

Tabellensechzehnter SpVg Odenkirchen hat mit dem Tabellenführer OSV Meerbusch einen beinharten Gegner vor der Brust, wird aber alles daran setzen, nach zuletzt vier Niederlagen die Wende zu schaffen. Auf dieses Spiel blicken auch die Sportfreunde Neuwerk ganz genau: Sofern deren Konkurrent OSV sein Spiel nicht gewinnt, haben die Sportfreunde Neuwerk in ihrer Begegnung gegen TSV Meerbusch II die Möglichkeit, mit einem Sieg erstmals diese Saison selbst an die Tabellenspitze zu gehen. „Wir gucken gerne rüber und drücken Odenkirchen die Daumen, dass sie ihre Punkte holen. Aber wir müssen auf uns schauen, wir müssen unser Spiel gewinnen und in dieser Liga sind alle Mannschaften stark. Es kann jeder jeden schlagen“, sagt Neuwerk-Coach Erdogan Karaca.

Dony Karaca mit der Lage nicht ganz zufrieden

Zufrieden sei er mit der Lage derzeit nicht, er habe mit insgesamt sieben Verletzten im Kader zu kämpfen. „Ich muss Spieler aus der Reserve hochholen und brauche immer wieder Ideen dafür, wie ich die Mannschaft aufstelle. So gesehen hätten wir noch mehr Qualität, wenn ich alle zur Verfügung hätte“, so Karaca. Dennoch sei er glücklich über die Leistung seiner verfügbaren Spieler. Neuwerk hat seit der Niederlage gegen Brüggen am ersten Spieltag nicht mehr verloren, verbucht aber auch schon vier Unentschieden. „Mit zwei davon, gegen OSV und Bayer Dormagen, bin ich einverstanden, doch die Unentschieden gegen Red Stars und Willich waren nicht geplant, da hätten wir gewinnen müssen“, so der Coach. Eine gute Entwicklung sei aber, dass man in dieser Saison Punkte mitnehme, die man vergangene Saison nicht geholt hätte: „Die Mannschaft bewahrt die Ruhe, wenn sie zurückliegt, und glaubt an sich. Sie hat dazugelernt.“

Vor dem nächsten Gegner TSV Meerbusch II habe er die Mannschaft gewarnt. Das Team sei ein Unterbau einer Oberliga-Mannschaft: „Sie haben erfahrene junge Spieler und man darf sie nicht unterschätzen. Letzte Saison haben wir uns gegen sie schwer getan. Wir müssen konzentriert gegen sie arbeiten“, gibt Karaca vor. Probleme habe man noch gegen Mannschaften, die unten in der Tabelle stehen. „Da wir personell auf dem Zahnfleisch gehen, muss ich aber damit zufrieden sein“, sagt der Neuwerk-Trainer.

TuRa Brüggen hat nach dem Start den Faden verloren

Das kann sein Kollege Markus Müller von TuRa Brüggen nicht behaupten. Nach einem grandiosen Saisonstart mit sechs Siegen in Folge kam TuRa seither von der Siegerstraße ab. Zuletzt verbuchte Brüggen fünf Niederlagen in Serie und stürzte von Tabellenplatz eins auf den siebten Platz ab. Den Formabfall kann sich Müller auch nicht ganz erklären: „Mit dem Kranken- und Verletztenstand kann man es minimal erklären, aber das wäre zu billig. Wir haben bewusst einen breiten Kader, um solchen Problemen vorzubeugen, und wir vertrauen jedem Spieler. Dennoch müssen wir acht Spieler mit Anspruch auf einen Stammplatz ersetzen“, erklärt er.

Die Leistungsfähigkeit und das Spielglück vom Saisonbeginn, als man auch einige knappe Spiele häufig spät noch für sich entschied, habe man jetzt nicht mehr. „Es hängt auch ein bisschen am Selbstvertrauen: Je mehr Niederlagen man hat, desto weniger hat man davon. Vielleicht war auch in den Köpfen: Wer soll uns schlagen?“, überlegt Müller und fügt an: „Es gilt, den Schalter wieder umzulegen und sich wieder auf die ‚talentfreien‘ Dinge zu beziehen, also kämpfen, laufen und Zweikampf-Bereitschaft. Ich glaube aber nicht, dass es an der Siegermentalität hängt.“

Intern sei man sich bei TuRa sicher, dass man aus der Lage wieder herauskomme. „Dass wir jetzt im Niemandsland der Tabelle stehen, nimmt etwas den Druck raus, wir sind nicht mehr die Gejagten und können vielleicht auch etwas lockerer auftreten. Wir haben gesehen, wenn man etwas zu sehr will, dann geht es meistens nach hinten los“, analysiert Müller. Das Wochenende hat TuRa jetzt spielfrei: „Wir können verschnaufen und den ein oder anderen Rekonvaleszenten zurückbekommen“, erklärt der Coach. Er glaube weiter an die Qualität des Teams und habe die Saison auch nicht abgeschrieben.

Im Tabellenkeller kommt es außerdem zum Mönchengladbacher Stadtderby zwischen den Red Stars (17.) und TuS Wickrath (15.). Beide kommen aus einer Negativ-Serie, doch zumindest die Red Stars holten zuletzt mit dem 2:1 beim 1. FC Mönchengladbach ihren ersten Saisonsieg. Jener 1. FC (13.) trifft am Sonntag auf CSV Marathon Krefeld.

Aufrufe: 09.11.2024, 21:45 Uhr
Arnd JanssenAutor