2025-12-03T05:51:34.672Z

Spielbericht
Das Problem bei Türkiyemspor Mönchengladbach ist die Chancenverwertung.
Das Problem bei Türkiyemspor Mönchengladbach ist die Chancenverwertung. – Foto: Udo Hützen www.opaudo.de

Türkiyemspor MG braucht einen Knipser

Aufsteiger Türkiyemspor MG tut sich in der Bezirksliga schwer und befindet sich nach nur zwei Siegen seit Oktober im Abstiegskampf. Offensiv hat Türkiyemspor nicht die Effektivität, die man von der Mannschaft gewohnt ist. Es gibt zudem weitere Baustellen.

109 Tore in 30 Spielen erzielte Türkiyemspor Mönchengladbach in der Vorsaison in der Kreisliga A. Das ergibt eine Rate von 3,6 Toren pro Spiel. Für begeisternden Offensivfußball ist der Verein bekannt. Das hat sich im Grunde auch nicht in dieser Saison in der Bezirksliga geändert. Doch fällt den Mülfortern das Toreschießen in der anspruchsvolleren Spielklasse aktuell deutlich schwerer. 25 Tore in 15 Spielen (1,7 pro Spiel) sind zu wenige für die Ansprüche des Aufsteigers.

Das weiß auch das Trainer-Duo Ufuk Isik und Cafer Kapkara. „Die Treffsicherheit ist ein Riesenproblem. Wir müssen mehr treffen, doch die Jungs sind vorne nervös“, sagt Kapkara. Mit einem erfahreneren Stürmer hätte man deutlich mehr Tore erzielen können, ist er sich sicher. Mit Murat Ok, der von einer langen Verletzung zurückkommt, hat Türkiyemspor jetzt wieder einen gestandenen Stürmer im Kader. „Er ist eiskalt, musst sich aber wieder reinspielen“, gibt Kapkara zu bedenken.

Reihe von Gegentreffern geschluckt

Türkiyemspor, das sich ohnehin eher über den Offensivfußball, als über eine stabile Defensive definiert, musste in den vergangenen Spielen durchaus viele Tore hinnehmen. Da war ein 0:5 gegen Tönisberg und zwei 0:4-Niederlagen gegen Brüggen und Viersen. Insgesamt gab es in den vergangenen neun Liga-Spielen seit Oktober nur zwei Siege, einer davon war quasi geschenkt: SV Lürrip trat sein Spiel gegen Türkiyemspor nicht an, es wurde mit 2:0 für den Gegner gewertet. Mit den Resultaten ist Trainer Kapkara natürlich nicht zufrieden: „So hoch darfst du nicht verlieren. Es ist traurig, wie es gelaufen ist. Wir hätten mehr Punkte holen müssen. Auch wenn uns von Anfang an klar war, dass es schwer wird.“

Das untere Tabellendrittel liegt eng zusammen und Gegner befinden sich auf Augenhöhe. Teams wie Kempen, Marathon Krefeld und 1. FC Mönchengladbach besiegte Türkiymspor. Von Viersen mal abgesehen musste der Aufsteiger die deutlichen Niederlagen gegen Vereine aus der oben Tabellenhälfte hinnehmen, wo man nun mal auch „blöde“ Gegentore kassierte. Und die Spiele gegen Wickrath (1:2) und Neuwerk (2:5) habe man laut Kapkara „unglücklich“ respektive „unnötig“ verloren. „Da hätten wir mehrmals führen können. Du kriegst dann gegen solche Gegner aber schnell das zweite Gegentor, dann ist es schwer, das Spiel zu drehen“, sagt der 33-Jährige. Dann hingen auch mal die Köpfe seiner Spieler. Doch von Trainern der Gegner habe er gehört: „Wenn wir so weiterspielen, kommen wir da unten raus“, sagt Kapkara.

Defensive Absicherung muss besser werden

Als Mannschaft, die hoch presst, und das Risiko sucht, muss die defensive Absicherung noch besser werden. Doch der Fokus liegt zunächst auf der Offensive: „Wir wollen uns in der Winterpause noch mit einem erfahrenen Stürmer verstärken, wir brauchen einen guten Knipser“, erklärt der Trainer. Für ihn steht fest: Wenn es vorne läuft und man führt, ist das Verteidigen leichter. Aber auch in der Defensive sind Verstärkungen in der kommenden Transferphase ein Thema. Manche aktuelle Spieler werden es künftig wiederum schwer haben in der Mannschaft: „Es kann sein, dass wir uns von ein paar Spielern trennen. Wir müssen dann Gespräche führen, dass es nicht reicht und sie sich besser Spielpraxis in der Zweiten holen sollte“, so der Coach.

Um den Konkurrenzkampf hochzuhalten, wurde der Kader bewusst breit aufgestellt, so solle niemand Sicherheit auf seiner Position haben. Bei einer Trainingsbeteiligung von noch immer um die 20 Spielern bestehe die Intensität und eine gewisse interne Rivalität aber fort. Jetzt müssen nur die Ergebnisse folgen, damit Türkiyemspor sich von den direkten Abstiegsplätzen absetzen kann. Am Einsatz und Kampf liege es nicht: „Wenn wir einen Lauf und die Sicherheit haben, dann kommen wir da unten raus. Die Jungs haben die Qualität, und auch bei den Verstärkungen bin ich optimistisch“, sagt Kapkara und betont: „Es immer noch nicht leicht für jeden Gegner, uns zu schlagen.“

Aufrufe: 012.12.2025, 15:00 Uhr
Arnd JanssenAutor