2024-03-28T15:56:44.387Z

Allgemeines
Findet Türkgücü München noch ein Ausweichstadion für die kommende Saison?
Findet Türkgücü München noch ein Ausweichstadion für die kommende Saison? – Foto: Feiner /Eibner-Pressefoto / Imago images

Türkgücü München: Stadion-Deal in FFB vor dem Aus - Springt Lohhof ein?

Deadline am 5. Juli

Noch immer kann Türkgücü kein Ausweichstadion präsentieren. Während es in Fürstenfeldbruck weiter Probleme gibt, schaut sich der Regionalligist nach einer Alternative um.

München - Bis zum 5. Juli hat Türkgücü München noch Zeit, die notwendigen Unterlagen in der Stadionfrage beim Bayerischen Fußballverband (BFV) einzureichen. Zur Erinnerung: Türkgücü darf in der kommenden Saison bis zu zwölf Heimspiele im Grünwalder Stadion austragen, braucht aber weiterhin ein Ausweichstadion für die restlichen Partien und scheint nach Informationen von Fussball Vorort seine Fühler in den Münchner Norden ausgestreckt zu haben.

Münchner Norden? Seit Wochen ist eigentlich klar, es soll das Klosterstadion in Fürstenfeldbruck werden. Doch noch immer gibt es dort Probleme beim Nutzungsvertrag. In der Stadtratssitzung am 29. Juni soll das Thema diskutiert werden. Kurz davor kommt es aber zur nächsten Wendung.

Türkgücü München: Welche Verträge sind nötig?

Bislang hieß es immer, dass Türkgücü sich mit der Stadt Fürstenfeldbruck auf einen Nutzungsvertrag einigen muss. Für eine gemeinsame Grundlage fehlte noch das Sicherheitskonzept. Fürstenfeldbrucks Oberbürgermeister Erich Raff erklärt allerdings jetzt: „Es gilt, zwei Sachen zu klären: Der SC Fürstenfeldbruck und Türkgücü München müssen sich in einem Untermietvertrag einigen, dem die Stadt zustimmen muss. Und dann gibt es noch einen Vertrag zwischen Stadt und Türkgücü, in dem zum Beispiel die Mietkosten geklärt werden. Dieser Vertrag ist aber nicht das Problem.“

Bei Türkgücü war man deswegen letzte Woche stark verwundert. Zwar forderte die Stadt beide Vereine Anfang Juni auf, einen Untermietvertragsentwurf der Behörde zukommen zu lassen. Allerdings gab es später auch eine Absichtserklärung der Stadt Fürstenfeldbruck an Türkgücü-Präsident Taskin Akkay, dass die Stadt einen Überlassungsvertrag zwischen den beteiligten Vereinen und der Stadt Fürstenfeldbruck erstellt. Wiederum später bat die Stadt dann wieder beide Vereine den Untermietvertragsentwurf zukommen zu lassen. Dieser wurde mittlerweile von Akkay an die Stadt geschickt.

Türkgücü München: Wie hoch ist die Miete in Fürstenfeldbruck?

Bleibt noch der Vertrag zwischen Türkgücü und der Stadt Fürstenfeldbruck. Hier hält sich der Stadtrat vor, einen Untermietzuschlag festzulegen, der zusätzlich zu einer möglichen Untermiete sowie Betriebs- und Pflegekosten auf Türkgücü zukommt.

Gerüchte, dass die Mietkosten im Klosterstadion genauso hoch wie im Grünwalder Stadion sein sollen, dementiert Raff entschieden: „Das wäre völlig vermessen. Das machen wir nicht“, sagt Raff. Zum Vergleich im Grünwalder Stadion zahlt Türkgücü 900 Euro Miete pro Spieltag und 5000 Euro Betriebs- und Nebenkosten, bei Flutlichtspielen kommt noch eine Pauschale von 2500 Euro hinzu. Kosten, die sich der Regionalligist im Klosterstadion wohl nicht leisten könnte. Wie hoch der Untermietzuschlag tatsächlich sein wird, steht noch nicht fest. SC-Fürstenfeldbruck-Präsident Jakob Ettner ist derweil der Meinung: „Die Stadt darf keine Miete verlangen“.

Türkgücü München: Lohhof anstatt Fürstenfeldbruck?

Ob die restlichen Fragen bis zur Stadtratssitzung am 29. Juni geklärt werden können, scheint fraglicher denn je. Währenddessen scheint sich Türkgücü nach Informationen von Fussball Vorort nun doch um eine Alternativlösüng zu bemühen.

Die Stadt Unterschleißheim bestätigt, dass es vor etwa zwei Wochen die Anfrage von Türkgücü hinsichtlich des Hans-Bayer-Stadions in Lohhof gab. Derzeit laufen Untersuchungen der Bauaufsicht und Brandschutzstelle, ob die Spielstätte noch regionalligatauglich ist. Eine Prognose dazu ist allerdings noch nicht abzusehen. Sollten nur geringe Umbauten nötig sein, gibt sich die Stadt trotz der Frist bis zum 5. Juli zuversichtlich, bei größeren Problemen ist das Unterfangen unwahrscheinlich.

Stadion-Streit: Fürstenfeldbruck gibt kein gutes Bild ab

Zuletzt hatte Türkgücü-Präsident Akkay auf Nachfrage noch gesagt: „Ich weiß nicht, woher diese Lohhof-Gerüchte kommen. Wir arbeiten weiterhin darauf hin, dass wir in Fürstenfeldbruck spielen können.“ Aussagen, die nicht mal eine Woche später, nichts mehr wert zu sein scheinen.

Im Interesse der Stadt Fürstenfeldbruck und des SC kann dies eigentlich nicht sein. Immerhin würde man sich eine sichere Einnahmequelle durch die Lappen gehen lassen. Türkgücü München wäre mittlerweile anscheinend einfach nur froh, sollte noch irgendein Stadion aufzutreiben zu sein. Die Frage nach dem Wo scheint für den Regionalligisten zweitrangig. (kk)

Aufrufe: 028.6.2022, 09:24 Uhr
Korbinian KothnyAutor