2024-04-30T08:05:46.171Z

Allgemeines
– Foto: k.k.

Türkgücü Kassel sichert sich nach dramatischer Aufholjagd einen Punkt

Enver Maslak erzielt alle vier Treffer für Türkgücü und wird zum Held des Tages

Knapp eine Stunde lang sah die SG Calden/Meimbressen im Auswärtsspiel der Gruppenliga Kassel 2 beim SV Türkgücü wie der sichere Sieger aus. Die Gäste führten mit 3:0 und auch der Spielverlauf gab keinen besonderen Anlass zur Sorge. Doch dann kam die Zeit des Enver Maslak, der so richtig aufdrehte und der Partie noch in der Nachspielzeit mit seinem vierten Treffer eine Wendung verpasste.

Ein Fußballspiel ist erst vorbei, wenn der Schiedsrichter abpfeift – dieses alte Sprichwort fand seine Bestätigung im aufregenden Duell zwischen dem SV Türkgücü Kassel und der SG Calden/Meimbressen. Der Abend gehörte am Ende einem Mann: Enver Maslak. Der 25-Jährige erzielte alle vier Tore für Türkgücü und sicherte seiner Mannschaft in der Nachspielzeit ein Unentschieden.

„Bis zur 56. Minute war ich von meiner Leistung nicht zufrieden. Ich hatte ständig im Kopf, wann der Knackpunkt mit dem Treffer kommen wird“, erklärt Maslak im Gespräch mit unserer Redaktion. Die ersten 56 Minuten waren in der Tat ernüchternd für Türkgücü, das sich als Team und auch individuell schwertat. SG Calden/Meimbressen führte nach Toren von Hannes Dittmar (2 Mal) und Tristan Krug souverän mit 3:0.

Aber dann kam Maslak. Der Mann, der in der Vorsaison noch 27 Tore in der Verbandsliga Hessen Nord erzielt hatte. Und wie er kam! "Es war ein unbeschreibliches Gefühl, dass wir als Mannschaft in der zweiten Halbzeit Charakter gezeigt haben", erzählt der Vierfach-Torschütze. Sein erster Treffer fiel in der 57. Minute und öffnete die Tür für die dramatische Aufholjagd. Sechs Minuten später verwandelte er einen „eindeutig berechtigten Elfmeter“ zum 2:3. "Der Torwart von Calden hat Memduh Eryilmaz mit einem gestreckten Fuß umgehauen. Es hätte auch Rot sein können", fügt Maslak hinzu.

Zehn Minuten später besorgte Maslak, Metallbau-Auszubildender mit Fachrichtung Konstruktionstechnik, auch das 3:3. Die Partie schien zu kippen, doch sie tat es nicht. Die Spannung erreichte ihren Höhepunkt, als Louis Siebert in der 80. Minute das 4:3 für Calden erzielte. "Es war mentale Erschöpfung nach einer so kämpferischen Halbzeit, aber die Mannschaft zeigte bis zur letzten Minute Charakter", erläutert Maslak. Sein letzter und entscheidender Treffer in der Nachspielzeit war ein Volley, den er nach einem langen Pass von Tom Winter annahm. "Es war unglaubliche Freude", so Maslak, der das Fußballspielen einst beim TSV Wolfsanger erlernte.

Der Punktgewinn war nicht nur gut für die Moral, sondern auch tabellarisch wichtig. "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir die obere Hälfte der Tabelle erreichen werden", sagt Maslak, der trotz einer langwierigen Verletzung (Kreuzbandriss) und verpasstem Saisonstart – es war erst sein zweites Spiel – schon bei fünf Toren steht.

Sein ambitioniertes Saisonziel? "Es kann sein, dass es sich für viele nicht realistisch anhört, aber mein Ziel vor meiner Verletzung war die Saison mit 50 Treffern und einem Aufstieg zu beenden. Jetzt, wo ich sieben Partien verpasst habe, möchte ich die Saison mit 30 bis 35 Treffern beenden."

Durch die atemberaubende Leistung des Ausnahmekönners Enver Maslak ist eines klar: In der Gruppenliga Kassel 2 gibt es derzeit kaum eine aufregendere Mannschaft als Türkgücü Kassel. Und mit Maslak in ihrer Mitte könnten sie in dieser Saison noch für manche Überraschung sorgen.

SV Türkgücü Kassel – SG Calden/Meimbressen 4:4

Zuschauer: 120
Tore: 0:1 Hannes Dittmar (15.), 0:2 Tristan Krug (30.), 0:3 Hannes Dittmar (53.), 1:3 Enver Maslak (57.), 2:3 Enver Maslak (64. Foulelfmeter), 3:3 Enver Maslak (74.), 3:4 Louis Siebert (80.), 4:4 Enver Maslak (90.+1)

Aufrufe: 027.9.2023, 07:07 Uhr
chkAutor