TSV Turnerbund Girls: Unstoppable im Pokal und Tabellenführer in der Liga

München – Die Damen des TSV Turnerbund sind aktuell in München eine Macht und das, obwohl sie „nur“ in der Kreisliga spielen. Seit Jahren bringen die Kickerinnen von der Agilolfinger Straße gute Saisonergebnisse. In der Spielzeit 2017/2018 glückte als Zweitplatzierter der Aufstieg. Danach gab es im Aufstiegsjahr einen vierten Platz in der Kreisliga und dann dreimal in Folge den undankbaren zweiten Platz ohne Aufstiegsmöglichkeit.

Diese Saison haben die Damen aber nochmal eine Schippe draufgelegt. Der TSV Turnerbund München gewann jedes seiner neun Ligaspiele und ist souveräner Tabellenführer der Kreisliga München. Lediglich drei Gegentreffern stehen 47 geschossene Tore gegenüber. Einen großen Anteil daran hatte Top-Stürmerin Sheeva Seyfi mit sage und schreibe 28 Toren. Doch die wenigen Gegentore beweisen auch, dass die gesamte Mannschaft kicken kann und eigentlich zu gut für die Liga ist.

Turnerbund besiegte schon Bayernligisten

Ende November der nächste (wiederholte) Erfolg. Die Damen von Turnerbund gewannen im Schneegestöber das Finale des Hiscox Kreispokals gegen den SV Untermenzing mit 2:0. Der Trainer, Lazaros Grigoriadis, zeigt sich dennoch demütig: „Der Weg zum Finale war nicht einfach“. Durch den letztjährigen Pokalsieg (damals gab es als untersten Pokal nur den Bezirkspokal) spielte Turnerbund diese Saison auch im Verbandspokal mit. In der ersten Runde wartete Bayernligist FC Stern München, gewonnen hat aber der vier Klassen niedriger spielende TSV Turnerbund. Eine Woche danach wartete der FC Forstern im Achtelfinale.

Die letzte Niederlage gab es für die Mannschaft im August gegen eben jenen Gegner. Und auch da konnte sich Forstern nur knapp mit 1:0 durchsetzen. Der TSV Turnerbund dürfte also schon längst über die Grenzen Münchens hinaus bekannt sein.

„Wir haben einen qualitativ hochwertigen Kader und sind auch quantitativ gut besetzt.“

Lazaros Grigoriadis über seine Mannschaft

Für die Tore sorgen neben Seyfi auch die Kolleginnen. Insgesamt elf verschiedene Torschützinnen kann Turnerbund in der Liga vorweisen. Hinten macht neben der Abwehr auch Keeperin Nicole Maurer dicht, die früher für den FC Bayern München in der 1. und 2. Bundesliga im Tor stand.

Doch auch hier gilt: Ist die 30-Jährige verhindert oder verletzt, dann geht eben eine andere ins Tor und hält den Kasten sauber. „Wir haben einen qualitativ hochwertigen Kader. Und quantitativ sind wir auch gut besetzt. Es ist aber kein Selbstläufer. Ganz klar, man beginnt bei 0:0 und muss jedes Spiel annehmen“, sagt Grigoriadis.

Die ganze Mannschaft ist voll motiviert

Für den TSV Turnerbund sind es die besten Aussichten, dieses Jahr den Aufstieg zu schaffen. Doch Trainer Grigoriadis mahnt: „Bei jedem Spiel muss der Fokus hochgelegt werden. Die Mädels wissen, um was es geht. Wir wollen alle zusammen nächstes Jahr in der Bezirksliga spielen und nicht in der Kreisliga. Natürlich mahne ich jedes Spiel aufs Neue. Und ja, dieses Jahr funktioniert es eigentlich ganz gut.“

In der Rückrunde muss es dann aber ohne die Top-Stürmerin Seyfi funktionieren, denn sie verlässt den Verein und wird in Zukunft deutlich höher spielen. Der Trainer ist aber guter Dinge: „Sheeva ist mit Sicherheit eine Stürmerin, die man sich in der Mannschaft wünscht, ganz klar. Weil sie torgefährlich ist und weil sie in jedem Spiel für eine Bude oder mehrere gut ist. Aber die Mannschaft ist, glaube ich, stark genug, dass sie den Ausfall von ihr kompensieren kann. Es sind auch zehn andere Spielerinnen auf dem Platz, die mitgespielt haben.“ (Sarah Georgi)