2024-10-30T15:16:19.974Z

Ligabericht
Sind auch alle da? Trainer Samuel Horozovic musste genau hingucken.
Sind auch alle da? Trainer Samuel Horozovic musste genau hingucken. – Foto: Robert Skarupke (3)

TSV Schott Mainz: Pokalspiel abgebrochen

Gastspiel beim FC Bienwald Kandel dauert nur zehn Minuten

Sam Bartram, ein Torhüter aus England, stand der Legende nach 1937 eine Viertelstunde lang in seinem Tor, ehe er bemerkte, dass das Spiel wegen Nebels abgebrochen worden war. Das hätte gut und gerne auch einem Spieler des TSV Schott Mainz passieren können. Schon nach rund zehn Minuten wurde das Verbandspokal-Viertelfinale beim FC Bienwald Kandel abgebrochen. Denn es war quasi nichts mehr zu sehen.

Rätselhaft an dieser Entscheidung war nur der Anpfiff. Die Unparteiischen, die sich in der Kabine warm gemacht hatten, stellten schon bald fest, dass es sich um irreguläre Zustände handelte. „Die drei haben sich permanent per Funk zugerufen, wo gerade der Ball ist“, erzählt TSV-Trainer Samuel Horozovic. Die Zuschauer beschwerten sich bereits, dass sie nichts sehen für ihr Geld. Wie viele da waren? „Keine Ahnung“, zuckt Horozovic mit den Schultern, „ich stehe am Mittelkreis und sehe sie immer noch nicht. Aber von der Geräuschkulisse her waren einige da.“

Viel zu sehen war von dem Spiel nun wirklich nicht.
Viel zu sehen war von dem Spiel nun wirklich nicht.

Am TSV-Trainer vorbei laufen währenddessen Spieler beider Mannschaften. Athletiktrainer Radoslav Radev bot zur Laufeinheit, ein Kandel-Kicker rannte mit. Ob auch Spieler abkürzten, wird ein Rätsel bleiben. Auf der 90-minütigen Anreise hatte der Busfahrer bereits orakelt, ob es wohl im dichten Nebel heim gehen würde. Bei der Ankunft ging es noch mit den Sichtverhältnissen, dann zog es sich quasi minütlich zu.

Nach dem Anpfiff überlegten Horozovic und sein Gegenüber schon im humorigen Plausch, ob sie nicht jemanden rüber schicken sollten, um von beiden Seiten zu coachen. Dann fragte der Schott-Chefcoach den Linienrichter, wie er denn eigentlich auf Abseits entscheiden will. Als „vernünftige Entscheidung“ ordnet Horozovic daher den Abbruch ein, gegen den niemand etwas einzuwenden hatte: „Besser, wir fahren noch mal hier runter, als heute durch ein Zufallsprodukt auszuscheiden.“

Spieler und Schiedsrichter waren sich einig: So kann man nicht spielen.
Spieler und Schiedsrichter waren sich einig: So kann man nicht spielen.

Wann das Spiel wieder angesetzt wird, ist offen. Das Zeitfenster ist groß genug, das letzte Viertelfinale steigt erst in drei Wochen.

Aufrufe: 030.10.2024, 20:23 Uhr
Torben SchröderAutor