2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Da fing das Unglück an: Die Mainzer versuchten sich am ersten Spieltag nach der 3:4-Niederlage in Frankfurt einzuschwören. Es sollte geradezu weitere Rückschläge hageln.
Da fing das Unglück an: Die Mainzer versuchten sich am ersten Spieltag nach der 3:4-Niederlage in Frankfurt einzuschwören. Es sollte geradezu weitere Rückschläge hageln. – Foto: Pressefoto Eibner (Archiv)

TSV Schott Mainz: Ende mit Schrecken

0:3-Niederlage in Freiberg durch strittige Entscheidungen und eklatant lange Ausfalliste begünstigt +++ Winterpause kommt wie gerufen

Ein lautes „endlich“ schwingt mit. Endlich ist dieses vollkommen verkorkste zweite Fußball-Halbjahr 2023 zu Ende für Regionalliga-Aufsteiger TSV Schott Mainz. Auf die 0:3 (0:2)-Niederlage des Schlusslichts beim neuen Tabellenvierten SGV Freiberg sollte am Samstagabend die Weihnachtsfeier folgen – und dann eine gründliche Analyse.

„Wir werden unsere Schlüsse ziehen für die Vorbereitung“, kündigt Trainer Samuel Horozovic an. Personelle Veränderungen seien nach aktuellem Stand nicht geplant. Und noch etwas erzwingen zu wollen, wäre auch illusorisch – um die magische 40-Punkte-Schwelle zu überschreiten, bräuchten die Mainzer in den ausstehenden 13 Spielen einen Punkteschnitt, wie ihn bislang nicht einmal die Top-Teams hingelegt haben. Für alle Eventualitäten Drittletzter zu werden, kann das einzige verbleibende sportliche Ziel sein. Und vor allem fußballerisch wieder zu sich selbst zu finden und die Negativspirale aus nur einem Sieg aus 21 Ligaspielen seit Double und Aufstieg zu durchbrechen.

In Freiberg sah Horozovic einen passablen Start seiner stark ersatzgeschwächten Mannschaft. Auch Nicklas Schlosser, Namrud Embaye und der privat verhinderte Denis Wieszolek waren zusätzlich zur ohnehin schon langen Ausfallliste noch weggebrochen. So rückte Tim Hansen, der sich eigentlich angeschlagen schon in die Winterpause hätte verabschieden sollen, dann aber noch mal auf die Zähne biss, wieder zwischen die Pfosten.

„Von Minute zu Minute wurde Freiberg dominanter, wir sind irgendwann nicht mehr in die Zweikämpfe reingekommen“, sagt der TSV-Trainer, „aber der Schiedsrichter hat mit zwei eklatanten Entscheidungen das Spiel entschieden.“ Zunächst hätten alle Beteiligten samt beider Trainerbänke mit Schwalbe oder Stürmerfoul gerechnet, als es Elfmeter gab. Marco Kehl-Gomez verwandelte (30.). „Es war einfach ein Zweikampf, bei dem ein Spieler hinfällt, ein ganz normaler Körperkontakt“, sagt Horozovic.

Strittige Notbremse

Iosif Maroudis legte prompt nach einem Angriff über den Flügel nach (35.). Und dann waren die Mainzer nur noch zu zehnt. „Darüber muss man streiten“, findet Horozovic. Jan Just zog die Notbremse (42.). Durch, so der Schott-Chefcoach, eine kurze Berührung an der Schulter, als der Ball längst weg war. Da hieß es in Halbzeit zwei, kompakt zu stehen und das Ergebnis in Grenzen zu halten.

„Wir hatten sogar mehr Chancen kreiert als in der ersten Halbzeit, wenn auch keine Hundertprozentige“, sagt Horozovic. Ruben Reisig setzte nach Standard und Kopfball den Schlusspunkt (88.). „Absolut verdient“ sei der Freiberger Sieg gewesen, „sie waren besser, gar keine Frage. Aber wie das Ergebnis entsteht, ist brutal ärgerlich. Du kannst hier auch etwas mitnehmen.“ Das taten die Mainzer, wie so häufig in diesem vermasselten zweiten Halbjahr, aber nicht.

Neustart im Januar

Am 20. Januar ist Trainingsauftakt. Rund zwei Wochen davor greift ein Laufplan, an den sich in Kleingruppen eine Leistungsdiagnostik anschließt. Am 2. März steht dann das erste Spiel der Rest-Rückrunde an. Daheim gegen den FC Homburg geht es erneut gegen ein Top-Team. Die Mainzer hoffen auf viele Rückkehrer. Und endlich ein Ende des Abwärtssogs.

TSV Schott: Hansen – Obas, Just, Hermann, Schlosser – Arnhold, Rosenbaum (53. Wiltink) – Wimmer (86. Cucchiara), Thum (53. Fischer), Assibey-Mensah (70. Roden) – Yilmaz (86. Wiegand).

Aufrufe: 09.12.2023, 17:14 Uhr
Torben SchröderAutor