2024-09-03T06:31:51.357Z

Ligabericht
Bei Namrud Embaye ist der Knoten geplatzt. Doch der TSV Schott Mainz wartet weiter auf seinen zweiten Saison-Sieg.
Bei Namrud Embaye ist der Knoten geplatzt. Doch der TSV Schott Mainz wartet weiter auf seinen zweiten Saison-Sieg. – Foto: Pressefoto Eibner (Archiv)

TSV Schott: Chancenlos nach eigener Führung

Verdiente 1:3-Niederlage gegen Hoffenheim II +++ Am Ende drei Eigengewächse auf dem Feld

Die Hoffnung ist noch da. „Niemand hat sich aufgegeben. Wir glauben daran, es noch zu packen“, betont Namrud Embaye. Bei dem Mittelfeldspieler des TSV Schott Mainz ist der Knoten geplatzt, ganz persönlich. Bei seiner Mannschaft nicht. 1:3 (1:0) ging das Regionalligaspiel gegen die TSG Hoffenheim II verloren, trotz der von Embaye erzielten Pausenführung.

Es war ein verdientes Resultat, weil der Bundesliga-Unterbau nach dem Seitenwechsel drückend überlegen war. Acht verletzte Stammspieler, Leistungsträger, das ist zu viel für den Aufsteiger. Erst recht in einer Phase, in der die Mannschaft nach nunmehr einem Punkt aus acht Ligaspielen alles, nur keinen Lauf hat. Daran ändern die beiden mühsamen Pokal-Erfolge zwischendurch auch nichts.

Eine „gute erste Halbzeit“ sah Trainer Samuel Horozovic. Und bereits vor dem Seitenwechsel die Anzeichen, dass es knifflig werden könnte, diese Führung ins Ziel zu bringen. Denn schon da schienen Kräfte und Frische zu schwinden, brauchte es Glück und einen starken Denis Wieszolek im Tor, um mit sauberer Weste in die Kabine zu kommen. Nach einer Fußabwehr blieb der unter einer Bänderdehnung leidende Keeper liegen, musste behandelt werden.

Typischer Assibey-Mensah-Assist

Genauso wie Silas Schwarz, nachdem er mit einer Balleroberung das Führungstor eingeleitet hatte. Raphael Assibey-Mensah dribbelte sich zur Grundlinie durch, Embaye traf aus dem Rückraum (17.). So wie auch schon Mittwochabend beim 2:1 in Hauenstein, seinem ersten Pflichtspieltor für den TSV. Direkt danach schrieb der verletzte Spielmacher Etienne Portmann ihm eine Nachricht. Tenor: Jetzt geht es so weiter. „Aber ich hätte lieber nicht getroffen, und dafür hätten wir gewonnen“, sagt der 21-Jährige, der 2022 aus Bad Vilbel kam.

Über Umschaltangriffe aus der Kompaktheit heraus Tempo und Tiefe zu nutzen, war der Plan. Doch nach rund 40 Minuten begann die Hoffenheimer Klasse sich durchzusetzen. Die TSG machte das Feld so groß und breit wie möglich, ließ die Mainzer laufen. Und bekam zweimal Schützenhilfe. David Mokwa profitierte davon, dass Wieszolek unnötigerweise aus seinem Kasten lief (54.). Und Julius Schmahl bedankte sich per Elfmeter-Treffer, weil Jan Just seinen Richtung Toraus laufenden Gegenspieler umsenste (62.). Individuelle Fehler, immer wieder. Simon Kalambayi machte den Deckel drauf (85.). Da waren auch die rund 50 Bayern-Fans, die auf ihrem Zwischenstopp in die Arena ein ausgedehntes Stadionfrühstück genossen, verstummt.

Zwei U19-Spieler auf dem Feld

Am Ende standen mit Startelf-Debütant Jan Wiltink und, in seinem ersten Regionalligaspiel, Ismael Wiegand zwei A-Junioren auf dem Feld, ebenso wie Talent Tim Arnhold. Erfreuliche Fingerzeige mit Blick auf Zukunft und Nachwuchs, aber auch Entscheidungen, die zeigen, wie prekär die personelle Lage ist. Assibey-Mensah und Ibrahim Yilmaz quälten sich, gerade erst grippegenesen, Silas Schwarz ging angeschlagen runter, Edis Sinanovic hat nach seinem Kreuzbandriss immer noch Nachholbedarf. Es läppert sich.

„Die Englischen Wochen haben Kräfte gekostet“, hält Horozovic fest. „Das Pokalspiel Mittwoch war ekelhaft, da mussten wir sehr lange arbeiten. Die Beine waren schwer“, gibt Embaye zu. Das Pensum in der offiziell so deklarierten Profi-Liga treibt die Amateure ans Limit, erst recht in Rumpf-Besetzung. „Wir müssen uns davon lösen, auf die Tabelle zu schauen“, sagt Horozovic. Elf Punkte ist das rettende Ufer entfernt.

TSV Schott: Wieszolek – Wiltink, Just, Ahlbach, Hermann, Obas (46. Schlosser) – Müller (80. Rosenbaum) – Schwarz (72. Wiegand), Embaye (66. Arnhold) – Yilmaz (72. Thum), Assibey-Mensah.

Aufrufe: 021.10.2023, 21:24 Uhr
Torben SchröderAutor