Am 16. Spieltag der Kreisliga kommt es zwischen dem FV Neuthard und dem TSV Wiesental zu einem Spitzenspiel. Der FV Wiesental möchte die Derbyniederlage mit einem Sieg in Karlsdorf vergessen machen. Mit viel Selbstbewusstsein reißt der FC Odenheim zum Derby nach Menzingen. Spannung versprechen außerdem noch die Partien zwischen dem FC Forst und dem FV Ubstadt, sowie dem FVgg Neudorf und dem TSV Stettfeld.
Ganz bitter verlief aus Sicht des FV Wiesental das Derby gegen den TSV und so stand am Ende eine deutliche 0:5 Klatsche zu Buche. Coach Resul Polat versucht erst gar nicht, das Debakel schön zu reden, sondern legt den Finger in die Wunde: „Leider war das Derby unsere schlechteste Saisonleistung bisher. Wir waren an diesem Tag fünf Tore schlechter, das muss man einfach sagen. Das war für mich und ich glaube für den ganzen Verein eine riesige Enttäuschung. Aber eins muss ich sagen, wir sind immer noch zweiter in der Tabelle und da oben möchten wir auch bleiben. Das ist unser Ziel.“ Er fügt hinzu: „Im Fußball verliert und gewinnt man zusammen. Wir müssen einfach im nächsten Spiel ein anderes Gesicht zeigen, das sind wir jedem einzelnen im Verein und uns als Mannschaft schuldig.“
Das Ziel für das nächste Spiel ist für den Trainer klar: „Gegen Karlsdorf wird es auf jeden Fall nicht einfach, aber wir möchten unseren Platz als zweiter verteidigen. Schon im Hinspiel haben die Jungs von Goran uns alles abverlangt, aber ich glaube an meine Mannschaft das wir dort ein anderes Gesicht zeigen und dort gewinnen.“
Knapp unterlag der TSV Stettfeld im Heimspiel gegen den FC Forst mit 0:1. Coach Elvis Karam sah zwar keinen komplett unverdienten Auswärtssieg, das Gegentor hätte jedoch aus seiner Sicht so nicht fallen dürfen. Er blickt zurück: „Leider haben wir wieder gegen eine Spitzenmannschaft knapp den Kürzeren gezogen. Betrachtet man die 90 Minuten, hatte Forst mehr klare Möglichkeiten, auch wenn auf beiden Seiten wenig zugelassen wurde. Allerdings bekommen wir ein Gegentor, das so hätte nie passieren dürfen. Vor dem Angriff von Forst wird Burhan Türedi klar gefoult. Der Forster Abwehrspieler war letzter Mann, aber ob daraus eine klare Torchance hätte entstehen können, sei mal dahingestellt. Aber es muss hier zumindest einen Freistoß aus einer für uns guten Position geben. Dann kommt noch dazu, dass wir den daraus resultierenden Gegenangriff schlecht verteidigen. Zwei Mal haben wir die Möglichkeit, den Ball zu klären und machen dabei genau das Falsche. Forst hat nicht unverdient gewonnen, hat das über weite Strecken ordentlich gemacht, aber wie das Gegentor fällt, ist einfach nur ärgerlich.“
Gegen Neudorf erwartet er ebenfalls keinen Selbstläufer: „Neudorf hat sich in der Winterpause punktuell sehr gut verstärkt und ist in einer guten Form. Das zeigen die Ergebnisse aus der Vorbereitung und auch das erste Spiel der Rückrunde. Wir müssen an die Leistungen der beiden Spiele anknüpfen, denn das war trotz der Ergebnisse ordentlich. Wir müssen an unser Können glauben, wieder mutiger spielen und weiterkämpfen, dann kommt auch irgendwann das Erfolgserlebnis und die Kehrtwende.“
Nachdem der TSV Rheinhausen beim ersten Spiel schon massiv Personalprobleme auf Grund Coronafällen hatte, wurde das Spiel letztes Wochenende gegen Neudorf kurzfristig abgesagt. Dies kam dem Trainer Dominik Feuerstein entgegen, wie er erzählt: „Unser Spiel wurde abgesagt bzw. verlegt. Hatten ja schon in Forst einige Ausfälle zu beklagen. Im Laufe der Woche kamen dann weitere Coronafälle dazu, sodass wir am Ende passen mussten. Insgesamt ist die ganze Situation einfach bescheiden. Logischerweise ziehen sich die Quarantänezeiten auch noch in diese Woche, so dass wir einfach das bestmögliche aus der Situation machen müssen.“
So sieht er den TSV gegen Mingolsheim in der Außenseiterrolle: „In Mingolsheim sind wir daher der klare Außenseiter. Uns erwartet für mich noch immer die stärkste Mannschaft in dieser Klasse. Aber jedes Spiel muss erstmal gespielt werden, vielleicht gelingt uns ja eine Überraschung.“
Gerne hätte der VFR das Derby gegen Mingolsheim verlegt, doch spielte da laut Aussage von Sportvorstand Mark Geckler der Gegner nicht mit. Ein wenig konsterniert berichtet er: „Ich habe mir lange und intensiv Gedanken gemacht, ob ich über die Vorgänge im Vorfeld des Derbsy hier ausführlicher berichten soll, oder nicht und habe mich letztendlich dazu entschieden, es nicht zu tun. Ich werde die Kritik dort anbringen wo sie hingehört und dazu nicht dieses Medium nutzen. Nur einen Satz möchte ich loswerden, weil mich das Ganze doch zu sehr beschäftigt. Das es in unserer heutigen Zeit und gerade in der allgemeinen momentanen Lage Sportkameraden gibt, denen es an Solidarität, sportlicher Fairness und partnerschaftlichem Miteinander fehlt, ist für mich unbegreiflich und hat mich zutiefst schockiert. Es wird leider zu selten über den Tellerrand hinausgeschaut, es zählt zu oft nur der eigene Nutzen, das stimmt mich doch sehr traurig.“ Jetzt geht er auch auf den Punktgewinn ein: „Das Spiel konnte nur stattfinden, da die zweite Mannschaft vom Tus der Spielverlegung zugestimmt hatte. Vielen Dank an Oliver Jahnke und seinem Team. Am Ende war es ein verdienter Punkt für uns, weil unser letztes Aufgebot eine tolle Leistung ablieferte. Kampf und Einsatz haben über 90 Minuten gestimmt.“
Da auch die Konkurrenz erfolgreich war, hat sich an der prekären Situation nicht viel geändert. So blickt der Trainer auf die Tabelle und auf den kommenden Gegner: „Ich habe es bei meinem Vorbericht zum Derby schon erwähnt, wir müssen nur nach uns schauen und welcher Verein welche Spiele und Ergebnisse abliefert, kann und darf uns nicht interessieren. Stand jetzt spielt die halbe Liga um den Abstieg und da fährt man am besten damit nur auf sich und die eigene Leistung zu schauen, denn nur die können wir beeinflussen. Wir schauen jetzt wie die Woche abläuft und ob ein geregelter Trainingsbetrieb möglich ist und dann hoffen wir, mit einer Truppe nach Flehingen fahren zu können, die in der Lage ist, über 90 Minuten wieder alles zu geben. Ob der Gegner dort noch Null oder schon sechs Punkte geholt hat, spielt für uns keine Rolle, wir müssen an unser Limit und dann schauen wir, zu was es am Ende reicht“
Für eine Überraschung des letzten Spieltages sorgte der FC Odenheim mit einem klaren Heimsieg über den FC Flehingen. Angesprochen auf die Frage, ob mit einem solchen Heimsieg zu rechnen war, antwortet Trainer Luca Hodecker: „Mit dem 3:0 sind wir wirklich sehr zufrieden und da gebe ich dir recht, zu rechnen war damit nicht unbedingt. In der ersten Halbzeit war es ein ausgeglichenes Spiel, in dem beide Mannschaften auch gute Torchancen hatte. Hier hatten wir auch das nötige Spielglück, dass ein sehenswerter Schuss der Flehinger gegen das Lattenkreuz und eben nicht ins Tor ging. In der zweiten Hälfte haben wir das Spiel mehr und mehr übernommen und meiner Meinung nach letztendlich verdient gewonnen. Wir haben personell endlich wieder mehr Optionen, weshalb wir von der Bank „nachlegen“ konnten und somit den Druck nochmal erhöhen. Dies war am Sonntag bei den Flehingern nicht der Fall, da dort doch der ein oder andere Spieler gefehlt hat. Christian drücke ich an diese Stelle die Daumen, dass sie zügig wieder vollzähliger werden.“
Nach dem Sieg fordert er: „Der Sieg gegen Flehingen war ein wichtiger Schritt, es war aber auch erst der erste Schritt. Wir dürfen auf keinen Fall meinen, dass jetzt alles von alleine geht und müssen deshalb weiter konzentriert arbeiten und uns der aktuellen Situation bewusst sein. Gerade das Hinspiel gegen Menzingen hat gezeigt, dass man zurecht verliert, wenn man seine Leistung nicht bringt. Die 0:2 Hinspielniederlage war da nämlich sehr verdient. In Menzingen treffen wir auf viele bekannte Gesichter, deshalb stimmt es, dass man das Spiel mit einem „Derby-Charakter“ versehen darf. Unser klares Ziel ist es an der Leistung von letzter Woche anzuknüpfen und wollen unbedingt den nächsten Sieg einfahren.“
Der Gewinner des 15. Spieltages ist eindeutig der TSV Wiesental, denn mit einem 0:5 Auswärtssieg im Derby hat das Team von Tim Ronecker einen historischen Triumph errungen und sich nebenbei im Aufstiegsrennen der Kreisliga angemeldet. Dementsprechend fällt auf das Fazit des Trainers aus: „Um so ein Ergebnis gegen einen individuell starken Gegner zu erzielen, brauchst du einerseits einen Sahnetag andererseits auch einen Gegner, der dies zulässt. Wir sind überglücklich, das Ergebnis des Hinspiels ausgeglichen zu haben und jetzt steht es 2:0 für den TSV, würde ich sagen. Es war eine starke Leistung meiner Mannschaft, nicht nur in der Offensive durch die fünf Treffer, sondern insbesondere auch in der Defensive.“
Die gleiche Leistung ist aus seiner Sicht notwendig, um beim Tabellenführer zu bestehen: „Genau diese Einstellung, mit allen Mann aggressiv und clever zu verteidigen, sowie dazu noch frech zu kicken, müssen wir gegen den Aufstiegsfavorit abrufen. Gelingt uns das, können wir Senad‘s Team ein wenig ärgern. Wir freuen uns, ein solches Spitzenspiel bestreiten zu dürfen.“
Trotz einer knappen Niederlage gegen den Spitzenreiter aus Neuthard war Coach Andreas Bronner mit der Leistung seiner Elf mehr als zufrieden und sah eine aus seiner Sicht unglückliche Niederlage: „Das 0:1 war total ärgerlich. Es war meiner Meinung nach unverdient, da es insgesamt wenige Torchancen und insgesamt konnte man von einer ausgeglichenen Partie sprechen. Die erste Chance hatten sogar wir, diese konnten wir jedoch leider nicht nutzen. Das Gegentor fiel dann durch eine dumme Standardsituation, bei der wir den zweiten Ball nicht geklärt bekommen. Eigentlich war das ein sauberes 0:0 Spiel, da sich meine junge Truppe echt gut geschlagen hat. Die Enttäuschung war dann natürlich riesig, da mein Team alles in die Waagschale geworfen hatte. Nichtsdestotrotz war das trotzdem eine klare Steigerung im Vergleich zum Spiel die Woche zuvor gegen den TSV Wiesental. Wir versuchen dann auch, die positiven Aspekte des Spiels mitzunehmen.“
Gegen den FC Forst erwartet er folgendes: „Jetzt kommt mit dem FC Forst gleich die dritte Mannschaft aus den Top vier. Das ist für uns natürlich nicht einfach. Hier haben wir und werden wir merken, dass wir mit unserer jungen Mannschaft noch lernen müssen und dies auch tun werden. Auch gegen Forst ist der Favorit klar, trotzdem werden wir wieder versuchen, das Beste herauszuholen. Aktuell habe ich jedoch auch den Fall, dass manche Spieler ein wenig in einem Loch sind. Das ist aber bei der Entwicklung ganz normal, dass man auch mal so eine Phase hat. Hier gilt es trotzdem die Geduld zu haben, die Jungs werden sich da auch wieder herausarbeiten!“