Der vergangene 16. Spieltag hatte es in sich. Durch das Remis im Spitzenduell zwischen Forst II und Büchenau ist Hambrücken II jetzt wieder dick im Aufstiegsrennen. Die drei am Ende der Tabelle liegenden Teams Rheinhausen II (1. Saisonsieg!), Graben-Neudorf II und Philippsburg II (Derbysieg in Huttenheim), konnten allesamt zuvor nicht unbedingt erwartbare Siege feiern.
Gab es zuletzt das eine oder andere Spitzenspiel, so treffen die Top4 in der Tabelle am kommenden Wochenende auf Herausforderer, die einige Punkte weniger auf dem Habenkonto haben. Uninteressanter werden die Begegnungen dadurch aber selbstverständlich nicht. Im Tabellenmittelfeld geht es zwischen Kronau II und Huttenheim (nur 1 Punkt Differenz) um Platz 6. Für den 9ten Mingolsheim II und den 11ten Stettfeld II (ebenfalls nur durch 1 Punkt getrennt) gilt es im direkten Duell, nicht noch weiter abzurutschen.
Für Rheinhausen II, Graben-Neudorf II, Kronau II und Mingolsheim II stehen in den nächsten Tagen drei Spiele binnen einer Woche auf dem Programm, diese holen Corona-bedingt ausgefallene Begegnungen nach.
Der Lauf des TSV Langenbrücken geht weiter. Auch im Derby gegen Kronau II hielt man sich schadlos und konnte dabei einen überzeugenden 6:0-Sieg feiern. Rundum zufrieden äußert sich Trainer Jochen Schlegel: „Wir haben das gegen die Zweite aus Kronau wirklich gut gemacht. Ich möchte aber ausdrücklich erwähnen, dass ich hier nicht von einer Revanche für die 1:6-Hinspielpleite sprechen möchte. Das hatten wir damals selbst vergeigt und mussten seinerzeit auch die Verantwortung dafür übernehmen. Zum Spiel am Sonntag kann ich nur sagen, dass es eine super geschlossene Mannschaftsleistung war. Kämpferisch sowie spielerisch haben meine Jungs wirklich zugelegt. Ich müsste hier jetzt eigentlich jeden einzelnen Spieler, selbst die Ersatzspieler, für ihre Leistung erwähnen. Aber dann wäre der Bericht wohl zu lang.“ Nachlassen gilt für Schlegel nicht: „Natürlich werden wir weiterhin im Training hart arbeiten, um unsere positive Bilanz weiterhin auszubauen.“
Die Aufgabe in Rheinhausen erachtet Schlegel alles andere als einfach: „Nun fahren wir zum TSV Rheinhausen II. Ich glaube, dass ich hier keinem erklären muss, wie schwer diese Aufgabe werden kann. Am vergangenen Sonntag schlug Rheinhausens Zweite die Reserve vom TuS Mingolsheim. Wir sind also gewarnt vor dieser Mannschaft und haben Respekt, wie vor jedem anderen Gegner auch. Spielen wir jedoch so, wie in den letzten Partien, dann bin ich mir sicher, dass wir die 3 Punkte vom Rhein mitnehmen werden.“
Prognose: Rheinhausen II schöpft nach dem 1. Saisonsieg neue Zuversicht. Mit dem TSV Langenbrücken kommt jetzt aber eine der Ligamannschaften der Stunde, die seit 8 Spielen ungeschlagen ist (5 Siege, 3 Remis) und am letzten Sonntag Kronau II klar besiegen konnte. Von daher ist Langenbrücken favorisiert, die Rheinhausener sind aber nicht zu unterschätzen.
Mingolsheim II war am vergangenen Sonntag ungewollt an einer Ligapremiere beteiligt. Als erstes Team in dieser Runde verlor man gegen Rheinhausen II. TuS-Coach Oliver Jahnke war denn auch richtig enttäuscht: „Zum Spiel gegen Rheinhausen bleibt mir nur eins zu sagen: Grottenschlecht! Nicht, dass wir das Spiel verloren haben, wir hatten uns ja viel vorgenommen … Die Art und Weise, wie meine Mannschaft über fast die gesamte Spielzeit aufgetreten ist, macht mich sprachlos. Ideenlos, kaum Zweikämpfe gewonnen, auf jeden Fall viel zu wenige, und über 90 Minuten ganze 3 Torchancen erspielt – das war, Verzeihung nach Rheinhausen, gegen den Tabellenletzten einfach zu wenig, um 3 Punkte im Sportpark zu behalten. Der Sieg ging daher auch völlig in Ordnung, hat der Gegner doch aufopferungsvoll gekämpft. Damit möchte ich das Kapitel Rheinhausen abschließen.“
Ganz verdaut hat Jahnke die Niederlage jedoch selbstverständlich noch nicht. So fordert er zu Beginn der für Mingolsheim „Englischen Woche“ beim TSV Stettfeld II eine Kehrtwende seiner Mannschaft zum Positiven: „Meine Vorschau für das Spiel in Stettfeld fällt relativ knapp aus: Ich habe der Mannschaft diese Woche gesagt, dass ich so ein Spiel unter meiner Leitung nicht mehr sehen möchte. Die Mannschaft ist in der Pflicht!“
Prognose: In Stettfeld werden sich 2 Mannschaften gegenüberstehen, die am vergangenen Wochenende enttäuscht und jeweils gegen eines der beiden unten in der Tabelle rangierenden Teams verloren haben. Das kommende Spiel wird daher für beide unter der Überschrift „Wiedergutmachung“ stehen. Beide trennt in der Tabelle (11ter und 9ter) nur ein Punkt Unterschied, sodass kein Favorit auszumachen ist.
Graben-Neudorf II hat am vergangenen Sonntag beim 3:1 über Stettfeld II den 3. Saisonsieg einfahren können und bei einem Spiel weniger damit den Anschluss an bis zu Platz 9 hergestellt. Dementsprechend zufrieden war auch Coach Michael Feuerstein: „Der Sieg war verdammt wichtig. Wir waren von Anfang an am Drücker und haben Stettfeld unter Druck gesetzt. Wir hatten 2, 3 Chancen zum 1:0, ehe der Gast wie aus dem Nichts in Führung gegangen ist. Meine Mannschaft ließ sich aber nicht hängen und glich noch vor der Pause verdient aus. In der 2. Halbzeit haben wir Stettfeld kurzzeitig zu viel Raum gegeben. Nach dieser Phase nahmen wir aber das Heft wieder in die Hand und haben das Spiel verdient gewonnen.“
Ehe es gleich am Dienstag darauf zum Nachholspiel nach Rheinhausen geht, steht für Feuersteins Team am Sonntag jedoch zunächst die wohl denkbar schwerste Aufgabe bei Tabellenführer Büchenau auf dem Programm. Zu verlieren haben die Gäste dabei nichts. Feuerstein führt dazu aus: „Es wird ein schweres Spiel. Wir haben ja schon das Vorrundenspiel deutlich verloren . Büchenau ist ganz klar der Favorit. Wir können nur etwas holen, wenn wir einen Sahnetag erwischen.“
Prognose: Hier Büchenau mit 13 Siegen, 2 Remis und nur einer Niederlage, dort Graben-Neudorf II mit 3 Siegen, 2 Remis und 10 Niederlagen. Hier Büchenau mit 64:19 Toren, dort G/N mit 20:60. Alles andere als ein Büchenauer Heimsieg wäre eine große Überraschung.
Marcel Gentner, Trainer von Forst II, berichtet Gutes vom 1:1 im sonntäglichen Top-Duell gegen den FSV Büchenau: „Am Ende bin ich mit dem Ergebnis zufrieden, aber vor allem mit dem Spiel und der Einstellung meiner Mannschaft. Wir konnten in der 1. Halbzeit all das, was wir uns vorgenommen hatten, umsetzten, waren hier die bessere Mannschaft und hätten mehr als nur ein Tor verdient gehabt. Die 2. Halbzeit fing nicht optimal für uns an, als wir Büchenau durch einen Fehler zu einem ungünstigen Zeitpunkt den 1:1-Ausgleich schenkten. Danach war der 2. Durchgang ausgeglichener. Kurz vor Schluss hätten beide Mannschaften sogar noch gewinnen können, als zuerst wir mit einem doppelten Pfostenschuss Pech hatten und im Gegenzug Büchenaus Hassmann an einer klasse Reaktion unseres Keepers Übelhör scheiterte. Daher denke ich, dass das Unentschieden o.k. ist.“
Für die FCF-Elf folgt nun das Gastspiel beim ´TuS`, dem Gentner Respekt zollt: „Immer eine gefährliche Mannschaft, die an einem guten Tag jeder Mannschaft das Leben schwermachen kann, was man zum Ende der Vorrunde gesehen hat. Gerade auch durch den schlechten Start wir die Salmaz-Elf motiviert sein, um am Sonntag zuhause den ersten Sieg im Jahr 2022 einfahren zu können. Aber auch wir haben Ziele, von daher werden wir alles daransetzen, um aus Wiesental etwas Zählbares mitzunehmen.“
Prognose: Der TSV Wiesental hat zum Rückrundenstart ein wahrlich happiges Programm zu absolvieren. So verwundern 3 Niederlagen gegen die Spitzenteams Büchenau, Hambrücken und eine knappe Derbyniederlage gegen den FV nicht unbedingt. Die nächste Aufgabe wird derweil nicht einfacher: Nun kommt der Tabellendritte Forst II, der am vergangenen Sonntag den Klassenprimus Büchenau am Rande einer Niederlage hatte. Wiesental wird alles dafür tun, um endlich mal wieder zu punkten, der FC Forst II wird jedoch als Favorit in diese Begegnung gehen.
Durch den eigenen Sieg über den TSV Wiesental und das gleichzeitige Remis zwischen Forst II und Büchenau konnte Hambrücken II im Spitzenfeld der Tabelle wieder Boden gutmachen und ist jetzt wieder dick im Aufstiegsrennen. Darauf angesprochen, teilt FVH-Coach Frank Schlegel mit: „Ja, das Wochenende war von den Ergebnissen her schon gut für uns. Ich muss sagen, dass ich von unserem Gegner TSV Wiesental positiv überrascht war. In der Abwehr ist dieser lange gut gestanden. Nach dem Wiesentaler Anschlusstreffer kam im Spiel ein bisschen Hektik auf, das wir dann aber mit dem 3:1 wieder beruhigen konnten. Zu den beiden Roten Karten möchte ich nicht viel sagen, nur dass sie auf beiden Seiten korrekt waren. Danken möchte ich dem Schiri, dass er das Spiel nicht abgebrochen hat, nachdem jemand mit Eiswürfel nach ihm geworfen hatte.“
Für Schlegels Team geht es nun schon wieder gegen einen Wiesentaler Club, dieses Mal auswärts zu den Zwölfern. Hambrückens Trainer: „Am Wochenende geht es zu Marcos Mannschaft, die den TSV im Derby eine Woche zuvor mit 3:2 besiegt hat. Dies sollte uns eine Warnung sein. Wenn meine Jungs aber die richtige Einstellung und den Willen mitbringen, dann wird es schwer, uns zu schlagen. Danke möchte ich meinem Freund Marco sagen, für seine Freundschaft über viele Jahre hinweg. Schade Marco, dass du wegen deiner Krankheit dein Team nach Saisonende nicht mehr anführen kannst. Halte die Ohren steif Marco! Ich hoffe, dass wir uns aber noch öfters auf dem Sportplatz sehen werden.“
Prognose: In den letzten beiden Wochen lief es für den FV Wiesental II ganz gut. Zunächst der Derbysieg über den TSV, nun ein Punktgewinn beim Vierten Karlsdorf II (2:2), bei dem man sogar an einem Dreier schnupperte. Mit Hambrücken II wartet nun aber ein noch größeres Kaliber auf den „TuS“. Die Gäste konnten ihren Rückstand an der Tabellenspitze wieder auf 2 Zähler verkürzen und wollen oben dranbleiben. Dafür muss der FVH in Wiesental gewinnen.
Der FC Karlsdorf II hat durch das 2. Unentschieden in Folge (2:2 gegen den FV Wiesental II) Punkte gegenüber der Tabellenspitze eingebüßt. Obwohl man noch ein Nachholspiel in Petto hat und so bis auf 6 Punkte an den Tabellenführer heranrücken kann, muss man sich jetzt zunächst einmal hintenanstellen. Dementsprechend hält sich Trainer Tobias Weschenfelder auch erst gar nicht mit der Tabellensituation auf. Stattdessen ist er über das Spiel und den Auftritt seiner Mannschaft sehr enttäuscht: „Das Spiel am vergangenen Sonntag war mal wieder katastrophal. Der FVW begann so, wie wir uns das eigentlich selbst vorgenommen hatten, mit viel Druck und vor allem viel Willensstärke. Wir waren in den ersten 15 Minuten überhaupt nicht auf dem Platz, weder körperlich noch geistig. Absolut verdient war auch dementsprechend die 2:0 Führung für die Gäste. Danach kamen wir immer besser ins Spiel. Leider mussten wir verletzungsbedingt frühzeitig wechseln, da unser Verteidiger Leon mit Atemproblemen zu kämpfen hatte. Ein Lichtblick war sein Ersatz Hannes, der das restliche Spiel sehr souverän gespielt hat. Die anderen beiden Wechsel musste ich aufgrund der Spielsituation einfach so vornehmen. Kurz vor der Halbzeit dann ein Elfmeter für uns, der eindeutig war. Philipp Reineck hat diesen gewohnt wuchtig und souverän verwandelt. In der 2. Halbzeit waren die Spielanteile fast ausschließlich auf unserer Seite, wir konnten uns aber keine großen Chancen erspielen. Am Ende haben wir von einem verkorksten Wiesentaler Abstoß profitiert. Diese Situation haben unsere beiden Stürmer Alex Schell und Philipp Reineck dann aber auch sauber zum 2:2 ausgespielt. Ansonsten kann ich mich mit Ausnahme eines Traumschusses von Alex Geißler ans Lattenkreuz, an nichts wirklich Gefährliches meiner Mannschaft erinnern. Ich weiß nicht, woran es liegt. Ob es das zuvor spielfreie Wochenende war? Ich weiß es nicht. Mir fehlen teilweise die Worte für die letzten beiden Leistungen. Bis auf 3, 4 Spieler kann ich da auch niemanden ausnehmen, der Rest hat absolut unter Niveau gespielt.“ Sauer ist Weschenfelder nicht nur über das Spiel, sondern auch über das danach Erlebte: „Die Reaktionen nach dem Spiel über das miserable Ergebnis, hat dann auch bei dem einen oder anderen zu dessen gezeigter Leistung gepasst. Ich bin absolut enttäuscht und ratlos, was mit den Jungs los ist.“
Zum kommenden Spiel in Philippsburg hält sich Weschenfelder dann auch bewusst kurz: „Zum nächsten Spiel gibt´s nicht viel zu sagen … Wir müssen so gut wie alles besser machen! Im Moment habe ich das Gefühl, dass wenn wir uns nicht um 180 Grad drehen, jeder Gegner eine Herausforderung sein wird.“
Prognose: Philippsburg II hat Rückenwind vom Derbysieg in Huttenheim, Karlsdorf II hat seinerseits zuletzt zweimal nicht überzeugen können. Von der Tabellensituation her eigentlich „eine klare Sache“ für Karlsdorf, aufgrund der aktuellen Formkurve ist jedoch kein klarer Favorit auszumachen.
Trotz Corona-bedingt einwöchiger Pause und diverser Personalsorgen, kam Huttenheims 0:2-Derby-Heimniederlage gegen Philippsburg II durchaus überraschend, gerade auch aufgrund der zuvor starken Heimbilanz des FCH. Co-Spielertrainer Gürkan Hambsch spricht Klartext: „Eine ziemlich bittere Niederlage! Noch bitterer ist jedoch die Tatsache, dass wir in der gesamten Runde zuhause zuvor erst 3 Gegentore hatten hinnehmen müssen. Und dann kriegst du im Stadtderby gleich deren 2. Die kannst du natürlich bekommen, musst dafür dann aber auch 3 Tore schießen. Und dies hat eben leider nicht funktioniert. Es bringt auch nichts, Ausreden zu suchen, wie erneute Corona-Fälle oder die Spielabsage in der Vorwoche. Klar, muss man erwähnen, dass wenn 5 Stammspieler fehlen, das gewohnte Zusammenspiel dann darunter leidet. Aber auch das darf keine Ausrede sein. Unsere Leistung war einfach nicht gut. Ich glaube die ganzen 90 Minuten waren nicht wirklich von Qualität geprägt. Eher Zufallsprodukte. Solche Spiele muss du auch erst einmal gewinnen und das hat der SVP gemacht. Glückwunsch an dieser Stelle.“
Hambsch und seine Weggefährten haben nun die Chance, in Kronau für gleich doppelt gute Nachrichten zu sorgen. Mit einem Sieg könnte man die Derbyniederlage zwar nicht vergessen machen, damit aber endgültig abhaken, und zugleich könnte man damit den VfR in der Tabelle überrunden. Hambsch geht u.a. auf die ähnliche Situation des Gegners ein: „Über Kronaus deutliche Niederlage waren wir genauso überrascht, wie sie wahrscheinlich über die unsere. Kein Zweifel, dass beide Mannschaften auf ´Wiedergutmachung` aus sein werden. Das wird mit Sicherheit ein vielversprechendes Spiel für die Zuschauer/innen. Ich hoffe natürlich, zu unseren Gunsten. Wir wollen die Niederlage der vorherigen Woche wettmachen. Einige unserer Ausfälle sind wieder dabei, was personell für etwas Entlastung sorgen wird. Wenn wir jetzt noch unseren sonst gewohnten Fußball spielen, bin ich davon überzeugt, dass wir die 3 Punkte holen.“
Prognose: Auch hier handelt es sich um 2 Mannschaften, die sich das vergangene Fußballwochenende anders vorgestellt hatten. Beide haben ihre Derbys verloren: Kronau II deutlich in Langenbrücken und das sonst so heimstarke Huttenheim zuhause gegen Philippsburg II. Beide wollen den Turnaround schaffen und am Sonntagabend den 6. Platz einnehmen. Kronau hat derzeit auf diesem einen Zähler mehr als Huttenheim.