2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielvorbericht
Jubelnde und mit Fahnen schwenkende Fans des TSV Murnau beim Spiel gegen Uffing im Jahr 2018.
Jubelnde und mit Fahnen schwenkende Fans des TSV Murnau beim Spiel gegen Uffing im Jahr 2018. – Foto: Andreas Mayr

TSV Murnau: 900 plus x Fans für die grüne Wand gegen den TSV Peiting

Drachen rechnen wieder mit großer Unterstützung im Rückspiel

Fast 1100 Zuschauer hatten das Hinspiel gesehen, nun erwartet der TSV Murnau im Rückspiel daheim gegen den TSV Peiting ähnlich viele Anhänger. Die haben bereits die ein oder andere Aktion geplant.

Murnau – Am Tag danach schwärmten sie noch immer von der grünen Wand. Hunderte Anhänger der Murnauer Fußballer formten in Peiting einen stimmgewaltigen Fanblock. „Daran merkt man, wie intakt der Verein ist“, sagt Manuel Diemb, der mit seinem Treffer die Kraft der Fanmasse entfesselte. Die Partie begann extra 20 Minuten später, damit alle vor Anpfiff ins Stadion kamen. Tim Schmids Mutter etwa fand keinen Parkplatz mehr. Selbst am Eisstadion, ein paar hundert Meter davor, waren alle Flächen belegt. Im Murnauer Lager scherzten sie schon, dass mit Sicherheit falsche Tickets im Umlauf sein müssen – so viele drängten ins Peitinger Stadion.

Genau diese Bilder sind es, die die Relegation überdauern. Zur wichtigsten Zeit des Jahres kann sich der TSV auf seinen Anhang verlassen. So war das schon vor vier Jahren in Uffing, als eine ganze Kurve in Grün Murnau zum Klassenerhalt trug. Ihr Einfluss auf so eine Partie ist enorm, weil sie eine komplett ungewohnte Umgebung kreiert und quasi den Peitingern ihren Heimvorteil am Donnerstag nahmen. „Die Fans haben richtig Alarm gemacht, das hat auf jeden Fall geholfen“, sagt Diemb.

Seit Freitag nun plant der TSV den nächsten Fußballfeiertag. Markus Mühlbauer, der Jugendleiter, hat ein Organisationsteam einberufen. Er rechnet mit „900 plus x Personen“ sowie einer großen Party am Sonntag (15 Uhr) – für wen auch immer. Im Ort haben sie bei den Kollegen vom Handball und Basketball geworben: für „eine geile Stimmung und ordentlich viele Fans im Block“, so formuliert es Mit-Organisator Moritz Winkler. Sämtliche Zuschauer marschieren durch einen extra eingerichteten zentralen Eingang vor dem Vereinsheim, an der Zufahrt zum Sportgelände darf nur einseitig geparkt werden. Zudem soll es die eine oder andere Überraschungsaktion geben.

Tim Schmid bemüht sich derweil um Normalität. Freitag ließ er locker trainieren, auslaufen, Torschüsse, gute Laune konservieren. Auf Videoanalyse verzichtete er. Keinesfalls will er sein Team überfrachten. „Es ist nur ein Fußballspiel. Wir machen nichts grundlegend anderes.“ Zumal er bei Peiting wenig überraschende Elemente sah – Physis, wuchtige Außen, Teamchemie. „So habe ich sie erwartet“, sagt Schmid. Überraschend war dagegen der Verlauf der Partie angesichts der zwei spielstarken Teams. In Hälfte eins trauten sich die Kontrahenten kaum in die gegnerische Hälfte – aus Nervosität wie aus Angst, einen Konter zu kassieren. „Völlig normal“, findet Schmid.

Umso wertvoller strahlt Murnaus magischer Moment in Minute zwei. Diembs traf nach Einwurf von Phillip und Verlängerung von Josef Bierling. „Ich hatte den richtigen Riecher. Das war ein absolut geiles Gefühl, in so einem wichtigen Spiel so eine Bude zu machen.“ Sein Tor verschafft Murnau einen doppelten Vorteil – zumindest redet man sich das ein, ist gut für den Kopf. Zum einen zwingt es den Gegner in eine aktivere Rolle, wenngleich Schmid klarstellt: Ein mauerndes Murnau wird es nicht geben. „Ich hab’ noch nie auf Remis gespielt.“ Zum anderen ist der Vorsprung knapp genug, um die Sinne zu schärfen. „Jeder weiß, was wir zu tun haben.“ Gerade in Hälfte zwei vergab der TSV gute Angriffe, weil er schlampig agierte. „Wir können es nach vorne zu 1000 Prozent besser.“

Für Episode zwei erwartet er ein „heißes Duell“. Früher als Spieler ging er höchst angespannt in solche Partien. Das hat sich gelegt. „Das liegt an meinen Spielern“, lobt Schmid. Murnau ist bereit für den letzten Ritt ins Ziel.

Aufrufe: 03.6.2022, 17:32 Uhr
Andreas MayrAutor