2024-04-24T13:20:38.835Z

Spielbericht
Lenggrieser SC Doppeltorschützen Luis Jendrzej (Mitte)
Lenggrieser SC Doppeltorschützen Luis Jendrzej (Mitte) – Foto: Oliver Rabuser

Lenggrieser SC: „Für unseren Anspruch war das nichts“

„So einen Mist habe ich heuer noch nicht gesehen"

Der Lenggrieser SC fährt einen glücklichen Arbeitssieg in Peißenberg ein. Coach Simon ist dennoch unzufrieden.

Peißenberg/Lenggries – Für Stefan Simons Gemütszustand gibt das bayerische Vokabular einen Volltreffer her: zwider. „So einen Mist habe ich heuer noch nicht gesehen“, kanzelte der Coach der Lenggrieser Fußballer den 2:1-Erfolg am Samstag beim TSV Peißenberg als bisher schwächste Saisonvorstellung ab. Gewonnen hat der LSC die Partie dennoch und bleibt damit im Aufstiegsrennen dabei. Noch, denn für die Bezirksliga wäre so ein Auftritt unwürdig.

Glücklicher 2:1-Pflichtsieg

Dabei begann alles nach Plan. Die Gäste kontrollierten und dominierten die Partie. Jakob Gerg tauchte halbrechts am 16er auf, zielte an Keeper Moritz Diem vorbei, wurde aber vom Rasen knapp vor der Torlinie ausgebremst. Kurz darauf das Führungstor: Yasin Filiz ließ sich auf dem Flügel weder durch Schubser noch Beinstellen vom Ball trennen, übergab an Thomas Fischhaber, dessen Hereingabe Luis Jendrzej in Schulbuch-Manier per Kopf versenkte – 1:0. Peißenbergs Ausgleich war ein Indiz für Sorglosigkeit in der LSC-Abwehr. Einen langen Ball von Christoph Berner nahm Ramon Messner an, um nach Drehung um Sebastian Dix die Kugel im Fallen in den Torwinkel zu setzen. Jendrzej konterte das Geschehen mit einem Traumtor zum 1:2 – einem Distanzschuss unter die Latte.

„Für unseren Anspruch war das nichts“

Das war es dann aber auch mit seriösem Fußball an diesem Nachmittag. Zuerst kassierte Peißenbergs Stefan Dietheuer einen Platzverweis am Ende einer Reihe von kernigen Attacken, die alle zu Verwarnungen führten. Doch mit der Überzahl wussten die Isarwinkler nichts anzufangen. „Keine Dynamik, alles zu langsam“, moniert Simon. Spielverlagerungen hätten „zu lange“ gedauert. Und das gegen den Drittletzten der Kreisliga, dem obendrein acht Stammkräfte fehlten. Fußballerisch habe Peißenberg „gar nichts“ angeboten, urteilt der LSC-Trainer, um sofort den Bogen zu seinem Team zu spannen. „Aber für unseren Anspruch war das halt auch nichts.“ Losgelöst davon wurden genügend Chancen erspielt, um den Pflichtsieg vorzeitig einzutüten. Doch Jendrzej drosch die Kugel überhastet über die Latte, Fischhaber wählte beim Konter die falsche Entscheidung.

Bangen in der Nachspielzeit

Und dann wäre es fast passiert: Paul Laß sprang einem Peißenberger nach einer Ecke in den Rücken – Elfmeter für die Platzherren in der 93. Minute. Berner trat an – Pfosten, Nachschuss Berner – drin. Aber da gibt es ja diese Regel, dass der Schütze den Ball ohne Fremdkontakt nicht noch einmal spielen darf. Halb Peißenberg versicherte, dass Goalie Maxi Kleim die Fingerspitzen dran hatte. Eine nicht ganz abwegige These, auf die sich der Unparteiische jedoch nicht einließ und die Partie beendete.

TSV Peißenberg - Lenggrieser SC 1:2 (1:2)

Tore: 0:1 (19.) Jendrzej, 1:1 (30.) Messner, 1:2 (38.) Jendrzej – Schiedsrichter: Grimm (Schongau). – Gelb-Rot: Dietheuer (44., TSV). – Zuschauer: 120.

LSC: Kleim – Angermeier, Dix, M.Gerg, Reiser, Adlwarth, M.Gerg, Filiz, J.Gerg, Fischhaber, Jendrzej. Eingewechselt: Laß, Schnaderbeck, Hofer.

Aufrufe: 024.4.2022, 18:34 Uhr
Oliver RabuserAutor