TSV Murnau scheidet trotz wackerem und couragierten Auftritt knapp in der Vorrunde als Dritter gegen spätere Finalisten aus.
Weder das Spielglück, noch die Arithmetik war aufseiten des TSV Murnau. Die Drachen schlugen sich bei der Oberbayrischen Meisterschaft im Lotto Bayern Hallencup wacker, trafen aber auf abgezockte Kontrahenten und scheiterten etwas unglücklich nach der Gruppenphase. Turniersieger wurde der favorisierte FC Fatih Ingolstadt.
Ausschlaggebend für das Malheur der Murnauer war die Auftaktniederlage gegen den späteren Finalisten TSV Forstenried. „Wichtig in einer Gruppe mit vier Mannschaften ist, dass du das erste Spiel positiv gestaltest“, kommentierte Michael Schmid den ungünstigen Start ins Turnier. Die Elf von der Graubündener Straße hatte nichts mit dem Münchner Kreisklassisten gemein, rekrutierte sich vielmehr ausnahmslos aus älteren Akteuren mit osteuropäischen Namen. Und die kickten richtig gut auf dem Manchinger Parkett. Murnaus großer Moment zum möglichen Sieg: Ein Drei-gegen-eins-Konter, den die TSV-Fußballer nicht entschlossen genug verarbeiteten. Praktisch im Gegenzug klingelte es hinter Felix Schürgers. „Bitter, weil es mit einem 0:0 für das Halbfinale gereicht hätte. Das war der Knackpunkt.“
Denn gegen den SV Rimsting hielt sich der Zugspitz-Vizemeister schadlos, gewann durch Treffer von Benjamin Reiner und Sanel Dacic souverän mit 2:0. Keeper Schürgers machte sich flugs auf zur Turnierleitung, um die Notwendigkeiten für den weiteren Verlauf abzuklären. Ergebnis: Siegt Rimsting gegen Forstenried mit einem Tor Unterschied, zieht Murnau losgelöst ihres finalen Vorrundenspiels in die Vorschlussrunde ein. Dementsprechend stimmungsvoll war dann die Partie auch, zumal der A-Klassist sich mit dem regional benachbarten TSV 1860 Rosenheim nicht nur die Garderobe teilte, sondern auch freundschaftlich angefeuert wurde. Und tatsächlich: Der SVR führte lange Zeit mit 1:0, nährte so die Hoffnungen der Staffelsee-Kicker. Bis zur kalten Dusche 29 Sekunden vor Spielende. Forstenried egalisierte den Spielstand mit einem kernigen Flachschuss. Sogleich rutschten die Dezibel in der Halle gen Keller.
Für die Murnauer bedeutete das: Siegen gegen Fatih, oder die Sachen packen und heimfahren. Im Fatih-Lager wusste man, dass ein Remis für den Gruppensieg reichen würde. So ging man dem FC Deisenhofen aus dem Weg. Entsprechend verhalten agierten die Ingolstädter. „Sie sind es im Vergleich zu den anderen Partien sehr defensiv angegangen“, beobachtete Schmid. „Da haben wir uns schwergetan, zu Chancen zu kommen. Man merkt, dass Fatih in diesem Wettbewerb über Jahre gut mitspielt.“ Und freilich wusste der Coach auch um die Verpflichtungen einiger Futsal-Experten aufseiten des späteren Siegers. Dann aber kam sie doch: die ganz dicke Möglichkeit zum 1:0 und dem Gruppensieg. Ein Freistoß in der Schlussminute. Aber der Querball nebst Abschluss mit ungünstigem Stand zum Ball führte nicht zum Erfolg. Das Aus war besiegelt. Das Fazit fällt dennoch durchweg positiv aus. „Es war eine gute Leistung von uns, dass wir hier hergekommen sind. Die Truppe hat Spaß gehabt und wollte auch unbedingt.“