2024-04-19T07:32:36.736Z

Spielvorbericht
Artistisch, aber erfolglos: Bei der Relegation 2019 mussten die Peitinger (in roten Trikots, hier Benedikt Multerer im Hinspiel) nach zwei Niederlagen gegen Habach die Hoffnungen auf den Aufstieg in die Bezirksliga begraben.
Artistisch, aber erfolglos: Bei der Relegation 2019 mussten die Peitinger (in roten Trikots, hier Benedikt Multerer im Hinspiel) nach zwei Niederlagen gegen Habach die Hoffnungen auf den Aufstieg in die Bezirksliga begraben. – Foto: halmel

„Die Chancen sehe ich bei 50:50“: TSV Peiting empfängt den TSV Murnau zum Hinspiel

Relegation zur Bezirksliga

„Fußball ist kein Wunschkonzert.“ Diese gern zitierte Phrase trifft ganz besonders zu für die beiden Relegationsspiele um den Aufstieg in die Bezirksliga zwischen dem TSV Peiting und dem TSV Murnau.

Peiting – Beide Mannschaften hätten sich dieses Duell gern erspart und wären lieber direkt aufgestiegen. Dazu ließen aber beide Teams in der Rückrunde ein paar Punkte zu viel liegen, sodass sie jeweils mit dem zweiten Platz vorlieb nehmen mussten. Damit kommt es zum Duell der beiden Mannschaften, die räumlich zwar 40 Kilometer voneinander getrennt sind, die bei einem wichtigen Faktor, dem Trainer, aber praktisch „blutsverwandt“ sind.

Schließlich war Murnaus Coach Tim Schmid von der C-Jugend bis zum Seniorenbereich ausschließlich bei den Peitingern aktiv. Sein Spielerpass liegt immer noch in Peiting, was zu der kuriosen Situation führte, dass er vor ein paar Wochen eine Anfrage der zweiten Mannschaft bekam, in der Kreisklasse auszuhelfen – was Schmid aber dankend ablehnte.

Auf Georg Kutter ist besonderes Augenmaß gelegt - Kopf spielt wichtige Rolle

Der 34-Jährige hat bei seiner ersten Trainerstation im Herrenbereich bereits ganze Arbeit geleistet: In Murnau formte er aus einer extrem jungen Mannschaft ein Topteam in der Kreisliga „Wir haben aber auch viel Qualität im Team“, hält Schmids Peitinger Trainerkollege Fabian Melzer dagegen. Sein Team brauche sich ebenfalls nicht verstecken. „Die Chancen sehe ich bei 50:50“, so Melzer, der gegen die Murnauer ein Duell auf Augenhöhe erwartet. Einen Spieler der Gäste hat er aber besonders im Auge. Georg Kutter hat 32 Treffer erzielt und mit riesigem Vorsprung die Torjägerkrone der Kreisliga 1 geholt. „Wir werden wegen ihm aber nicht unsere komplette Spielidee über den Haufen werfen“, betont Melzer, der sich nicht gänzlich in die Karten schauen lassen will, mit welchen Mitteln er beabsichtigt, den Murnauer Top-Stürmer auszubremsen.

Bewusst ist ihm, dass in den beiden Partien – das Hinspiel am heutigen Donnerstag im Peitinger Sportzentrum im Birkenried wird um 19.30 angepfiffen – auch der Kopf eine wichtige Rolle spielen wird. „Die Vorfreude und die Anspannung sind da, das hat man schon im Training gemerkt“, berichtet Melzer. In Sachen „Erfahrung“ sieht er bei seinem Team gegenüber der eher jungen Murnauer Mannschaft einen kleinen Vorteil. „Ich denke auch, der Druck ist bei Murnau etwas größer. Die wollen ja unbedingt aufsteigen“, ergänzt Melzer, der über den Umstand, dass im Gegensatz zum internationalen Fußball in Bayern noch mit der Europapokal-Regel gespielt wird, bei der die Auswärtstore im Falle eines Gleichstands doppelt zählen, nicht glücklich ist. „Das sorgt für viel Taktieren im ersten Spiel,“ mutmaßt Melzer, der daher auch nicht auf bedingungslose Offensive setzt. „Schließlich wollen wir nicht ins offene Messer laufen“, sagt Melzer, der um die großen Qualitäten der Murnauer bei Umschaltsituationen weiß.

Alle Mann sind fit - Peiting hat keine guten Erinnerungen an die Relegation

Weniger Sorgen bereitet ihm die Personalsituation in seinem eigenen Team. Bei den Peitingern sind alle Mann fit. „Da habe ich die Qual der Wahl“, gibt Melzer zu. Er muss für diese zwei entscheidenden Duelle – das zweite steigt am kommenden Sonntag in Murnau (15 Uhr, Sportgelände an der Poschinger Allee) – aus seinem Kader die elf geeignetsten Akteure herausfiltern.

An ihren vorerst letzten Auftritt in einer Relegation haben die Peitinger keine guten Erinnerungen. 2019 scheiterten sie in der ersten Runde der Aufstiegsrunde zur Bezirksliga am ASV Habach: Einer 1:2-Auswärtsniederlage folgte drei Tage später auf eigenem Platz ein 0:3. Für die Habacher war der Traum von der Bezirksliga in der folgenden Runde beendet, als sie gegen den FC SF Schwaig beide Duelle verloren (1:2, 0:1). Schwaig spielt übrigens mittlerweile in der Landesliga und verpasste mit Rang drei in der Staffel Südost nur knapp die Relegation zur Bayernliga.

Aufrufe: 02.6.2022, 08:12 Uhr
Roland HalmelAutor