2024-04-25T14:35:39.956Z

Relegation
Die Entscheidung in Zusmarshausen: Gundelfingens Leon Sailer knallt den Ball an die Lattenunterkante, von dort springt er hinter die Linie. Dasings Keeper Maximilian Strahler, der zwei Elfmeter gehalten hatte, ist chancenlos.
Die Entscheidung in Zusmarshausen: Gundelfingens Leon Sailer knallt den Ball an die Lattenunterkante, von dort springt er hinter die Linie. Dasings Keeper Maximilian Strahler, der zwei Elfmeter gehalten hatte, ist chancenlos. – Foto: Walter Brugger

Gundelfinger U23 gewinnt den Elfmeterkrimi

Babenhausen zieht trotz langer Unterzahl in nächste Relegationsrunde ein +++ Auch Ziemetshausen und Dinkelscherben dürfen weiter auf die Bezirksliga-Qualifikation hoffen

Die Relegation zu den beiden schwäbischen Bezirksligen ist nichts für Nervenschwache. Weder auf dem Platz noch auf den Rängen. Besonders spannend machten es die beiden Kreisliga-Vizemeister TSV Dasing und FC Gundelfingen U23, die selbst nach 120 Minuten noch keinen Sieger ermittelt hatten. Nach 16 Elfmetern, von den sieben vergeben wurden, setzten sich die Gundelfinger durch und treffen am Mittwoch, 1. Juni, in der zweiten Runde in Jettingen auf den TSV Ziemetshausen, der dank eines Eigentores mit 1:0 gegen den TSV Wemding die Oberhand behielt. In der Verlängerung und obendrein noch in Unterzahl setzte der TSV Babenhausen gegen den TSV Legau den Lucky Punch und bekommt es ebenfalls am Mittwoch (voraussichtlich in Wiesenbach) mit dem TSV Dinkelscherben zu tun, der sich in der regulären Spielzeit mit 3:1 gegen den TSV Lautrach-Illerbeuren behauptete.

Dass ein Relegationsspiel doch etwas anders als ein normales Punktspiel ist, das war den jungen Gundelfingern in Zusmarshausen beim Duell mit dem TSV Dasing durchaus anzumerken. Die Nervosität war durchaus zu spüren, insbesondere bei einigen ungenauen Abspielen. Und so war es keine Überraschung, dass mit Christoph Schnelle ausgerechnet der erfahrenste Gundelfinger für das 1:0 sorgte. Dasings Keeper Maximilian Stahler hatte beim Freistoß von Johannes Hauf den Ball nicht festhalten können, drei FCGler setzten nach und Schnelle stocherte die Kugel über die Linie. Doch Milan Vajagic glich gleich nach dem Seitenwechsel zum 1:1 aus. Und dabei blieb es bis zum Ende der Verlängerung, zwingende Chancen hatte sich weder der FC Gundelfingen noch die Dasinger im allerletzten Spiel unter der Leitung von Trainer Jürgen Schmid herausgespielt.
Das Elfmeterschießen hatte es dann in sich. Die Dasinger Fabian Schmid und Markus Kreutmayr hätten den Sack für den TSV jeweils schon zumachen können, verpassten aber die Entscheidung. Dann brachte Leon Sailer den FCG mit 6:5 in Führung, als er die Lattenunterkante anvisierte und der Ball kurz hinter der Linie auf- und wieder aus dem Tor heraussprang. Es herrschte kurze Ratlosigkeit, doch der Assistent signalisierte Referee Jonathan Schädle, dass der Elfmeter verwandelt war. So lag der ganze Druck auf Maximilian Kanzler, doch FCG-Keeper Fabian Karg wehrte die Kugel ab und wurde anschließend gefeiert.
Schiedsrichter: Jonathan Schädle (Wörnitzstein-Berg) - Zuschauer: 500
Tore: 0:1 Christoph Schnelle (32.), 1:1 Milan Vajagic (47.) - Elfmeterschießen: Christoph Schnelle (FC Gundelfingen II) scheitert an Torwart Maximilian Stahler, 2:1 Marco Ruppenstein, 2:2 Florian Heiß, 3:2 Milan Vajagic, 3:3 Peter Matkey, Gabriel Ögünc (TSV Dasing) verschießt, Vincent Danzer (FC Gundelfingen II) verschießt, 4:3 Simon Gilg, 4:4 Johannes Hauf, Fabian Schmid (TSV Dasing) scheitert an Torwart Fabian Karg, Darius Leimer (FC Gundelfingen II) scheitert an Torwart Maximilian Stahler, Markus Kreutmayr (TSV Dasing) verschießt, 4:5 Nik Groepper, 5:5 Tobias Jedlicka, 5:6 Leon Sailer, Max Kanzler (TSV Dasing) scheitert an Torwart Fabian Karg

Der TSV Ziemetshausen hat nach dem FC Mertingen (2:1) auch den TSV Wemding ausgeschaltet und ist nur noch einen Sieg vom Klassenerhalt entfernt. Allerdings brauchte der Bezirksligist bei der Partie in Kicklingen etwas Schützenhilfe.
Nach einer eher chancenarmen ersten Halbzeit, in der die Wemdinger optisch überlegen waren, fiel nach 63 Minuten die Entscheidung. Suhrob Permatov überwand seinen eigenen Keeper Johannes Lehmann und ließ damit die Ziemetshauser jubeln. Der Favorit brachte den Vorsprung danach selbst über die lange Nachspielzeit von rund acht Minuten.
Schiedsrichter: Philipp Ettenreich (Zusamaltheim) - Zuschauer: 600
Tor: 0:1 Suhrob Permatov (63./Eigentor)

Die Torfabrik des TSV Dinkelscherben lieferte auch in Mindelheim. Gegen den Allgäuer Kreisliga-Vize TSV Lautrach-Illerbeuren setzten sich die Kicker vom Kaiserberg verdient mit 3:1 durch. Die Lila-Weißen hatten schon in der ersten Halbzeit mehr Spielanteile, gingen durch Thomas Kubina früh in Führung, kassierten allerdings beim einzigen richtig gefährlichen Angriff der Allgäuer durch Tobias Köhl den Ausgleich.
Vom 1:1 ließ sich Dinkelscherben aber nicht lange beeindrucken, Spielertrainer Phillip Schmid sorgte für die Pausenführung und als Hakan Avci zum 3:1 einschob, war das schon eine kleine Vorentscheidung. Lautrach zeigte sich zwar durchaus bemüht, das von Lukas Kania gehütete Dinkelscherber Tor kam allerdings nicht mehr ernsthaft in Gefahr.
Schiedsrichter: Sebastian Stadlmayr (Donaumünster) - Zuschauer: 591
Tore: 1:0 Thomas Kubina (9.), 1:1 Tobias Köhl (18.), 2:1 Phillip Schmid (32.), 3:1 Hakan Avci (53.)

Leicht macht es sich der TSV Babenhausen nicht. Hatte der Bezirksligist im ersten Relegationsspiel gegen den BSK Olympia Neugablonz einen 0:2-Rückstand wettgemacht und in der Verlängerung 3:2 gewonnen, so gingen die Babenhauser auch diesmal mit einem Handicap in die Schlussphase. Torjäger Fatih Ademi war nach einer knappen Stunde mit Gelb-Rot vom Platz geflogen. Gegen den TSV Legau, der sich stark präsentierte und von seinen zahlreichen Fans nach vorne gepeitscht wurde, drohte die Niederlage.
Babenhausens Trainer Ralf Merk griff auch diesmal wieder zu seinem Erfolgsrezept aus dem ersten Spiel, nahm in der Schlussphase Marius Staiger aus dem Kasten und beorderte den Keeper fortan in die Offensive. Allerdings stand in der 112. Minute nicht Staiger im Mittelpunkt, sondern Roland Pfister, der einen Kopfball im Legauer Tor versenkte. Ein Treffer, der die Partie entschied. Und hinterher feierten beide Seiten. Die Legauer Fans ihre Spieler, die eine starke Leistung abgeliefert hatten, und der Babenhauser Anhang die Kicker, die zum zweiten Mal in Folge in der Verlängerung erfolgreich waren und nur noch einen Sieg vom Klassenerhalt entfernt sind.
Schiedsrichter: Jan Niklas Eichholz (Augsburg) - Zuschauer: 750
Tor: 1:0 Roland Pfister (112.)
Gelb-Rot: Fatih Ademi (59./TSV Babenhausen)

Aufrufe: 028.5.2022, 23:02 Uhr
Walter BruggerAutor