Trainer Georg Schwaller will den TSV Hohenpeißenberg vor dem drohenden Abstieg retten. Er kann dabei Erfahrungen aus seinem früheren Klub zurückgreifen.
Hohenpeißenberg – Der Feuerwehrmann, den die Verantwortlichen des TSV Hohenpeißenberg im Winter verpflichtet haben, hat Erfahrung, wie man Brände löscht. „Ich weiß, wie es ist, wenn man hinten drin steht“, sagt Georg Schwaller. Der Nachfolger von Trainer Alexander Sanktjohanser hat eine vergleichbare Situation schon beim SC Böbing durchlebt. Als der Coach damals mit seiner Mannschaft in die A-Klasse aufgestiegen war, belegte er in der darauf folgenden Winterpause nur den letzten Tabellenplatz. Schwaller ließ sich nicht verrückt machen und arbeitete in aller Ruhe und zielgerichtet weiter. „Am vorletzten Spieltag waren wir gerettet“, berichtet er stolz.
Nun versucht der 36-jährige Ur-Böbinger mit dem Turn- und Sportverein vom Rigi dasselbe Kunststück. Als er nach Hohenpeißenberg kam, traf er auf ein Team, das von Verletzungen stark gebeutelt war. Maximilian Greiner hatte sich das Kreuzband gerissen, Markus Radlmaier laborierte an Knieproblemen. Der Eindruck, den die Kicker beim neuen Coach hinterließen, passte überhaupt nicht zu deren Tabellenposition. „Die Mannschaft ist nicht tot“, stellte Schwaller zu seiner Erleichterung fest.
Wie sehr der TSV lebt, vermittelte ihm sein Ensemble in jedem Training. 20 bis 25 Kicker waren immer da. „Wir haben einen breiten Kader“, so Schwaller. Er sieht damit eine wichtige Voraussetzung erfüllt, um eine erfolgreiche Aufholjagd anzutreten. Da hofft er es auch kompensieren zu können, dass mit Michael Stoßberger eine entscheidende Stütze den Verein in Richtung Peißenberg verlassen hat. „Das ist die Chance für die jungen Spieler“, sieht der Coach Stoßbergers Verlust positiv.
Die Mannschaft ist nicht tot.
Georg Schwaller, Trainer.
Für die anderen Komponenten müssen er und sein kickendes Personal sorgen. Von den bescheidenen neun Punkten, die seine Elf vor seiner Ankunft erstritten hat, wurde gerade mal ein einziger auf eigenem Terrain generiert. „Wir müssen zuhause stärker werden“, fordert der Coach. Hinzu kommt die Abschlussschwäche der Offensive. Nicht einmal ein Tor erzielen die Hohenpeißenberger im Schnitt pro Spiel. Und auch die Abwehr ist wie der Angriff in der Kreisklasse 4 im Augenblick nicht konkurrenzfähig. 38-mal schlug es im Kasten des TSV ein, zuletzt kassierte der Abstiegskandidat vier weitere Gegentreffer beim 0:4 in Peiting. „Das war ein Dämpfer“, gab der Trainer zu.
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Von diesen Rückschlägen darf sich seine Mannschaft in den ausstehenden zehn Begegnungen nicht mehr allzu viele leisten. Denn jede Niederlage sorgt dafür, dass von dem ohnehin nicht riesigen Selbstbewusstsein wieder ein Krümelchen abbröckelt. „Wir dürfen nicht immer daran denken“,, fordert Schwaller seine Fußballer auf, die schwierige Situation auszublenden und einfach wieder „den Kopf frei zu kriegen“. Vielleicht klappt es ja dann mit der kleinen Serie, die der TSV so dringend benötigt, um noch den Klassenerhalt zu schaffen. Die soll am besten schon an diesem Sonntag (14 Uhr) im Heimspiel gegen den SV Prittriching gestartet werden. Sieben Punkte fehlen auf einen Relegationsplatz, zwölf Zähler trennen die Hohenpeißenberger vom gesicherten Mittelfeld. Der Job eines Feuerwehrmanns ist nicht leicht. Aber das wird Georg Schwaller nicht daran hindern, die Brände zu löschen.
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